Schitourentage im Gesäuse
1.Tag: Gschaideggkogel 1788m
Organisation: D.I. Michael Handl, MA 6/04
Unterkunft: Gasthof Kölblwirt
10 Teilnehmer
Die Anreise fand mit Privat PKW am 21.2.2019 Nachmittag statt. Das Wetter war am Donnerstag und Freitag geprägt von einer stürmischen Schlechtwetterfront mit intensivem Regen, Sturm und zuletzt dann doch noch Schneefall bis ins Tal. Am Samstag und Sonntag konnten wir herrliches Schönwetter mit Neuschnee genießen.
Schitour 1 (am 22.2.2019): Gschaideggkogel 1788m (950 Hm Anstieg und Abfahrt)
Nach einer stürmischen und nassen Nacht mit Regen bis hoch hinauf, konnten wir uns trotz widrigster Verhältnisse aufraffen und die sogenannte Schlechtwettertour auf den Gschaideggkogel anzupacken. Am Ausgangspunkt am Ende des Johnsbachtales erwartete uns nasskaltes Wetter und Schneeregen. Schnell stiegen wir höher einer Forststraße entlang. Bald wurde der Schneefall trockener und am Bergrücken entlang gelangten wir immer höher und in freieres Schigelände.
Die Aufstiegsrouten im Nationalpark Gesäuse sind geprägt von Schutzzonen für die streng geschützten Auerhähne und so begegneten wir zu unserer Überraschung auch an diesem trüben Tag einen Nationalpark - Ranger, welcher uns freundlich Auskunft über die Natur und Umgebung hier gab. Nach einer kurzen Rast am schneesturmumtosten Gipfel fuhren wir im leichten Pulverschnee ab und kürzten durch steilen lichten Wald die endlos mäandrierende Forststraße ab. Zufriedene Gesichter bei den Autos am Parkplatz bewiesen einmal mehr, dass es für echte Schitourengeher eigentlich kein schlechtes Wetter gibt.
2.Tag: Gsuchmauer 2116m
(1150 HM Anstieg und Abfahrt)
Am zweiten Tag war es von in der Früh an klar und die Sonne glitzerte im frischen Schnee.Es war deutlich kälter geworden und wir freuten uns auf einen tollen Tag im Pulverschnee.
Vom Parkplatz Ebner ging es durch eine kleine enge Schlucht durch zwei Steintunnel spektakulär bergan und dann dem Wanderweg entlang bis zur Pfarralm.Von dort querten wir in ein steiles Kar, welches bei ca. 25 cm Neuschnee von der Gruppe vor uns bereits angespurt wurde. Wir hielten sicherheitshalber Abstand, denn bei dieser Steilheit heißt es nach Neuschneefällen und Wind immer besonders aufpassen.
Zwischen Stadlfeldschneid und Hochhäusl rasteten wir in einem flachen Boden bevor es nochmals recht steil in eine Scharte ging. Von dort hatten wir eine herrliche Aussicht auf die schroffen Berge des Gesäuses und gingen gemütlich am breiten Gratrücken zum höchsten Punkt der Gesuchmauer. Nach ausgiebiger Rast am windstillen Gipfel teilte sich die Gruppe und während eine paar unserer Tourengeher die gemütliche Abfahrtsvariante entlang der Aufstiegsspur wählte entschlossen sich vier Teilnehmer von Gipfel direkt und steil in den Talkessel abzufahren. Zwei Spuren wiesen uns den Weg ins Unbekannte, doch wir wurden sehr belohnt und fanden traumhaft schöne steile Hänge mit unverspurtem Schnee.
Der zweite Teil der Gruppe stieg nochmals einen Teil der Tour auf, denn von dem traumhaften Schnee konnte man ja nicht genug bekommen.
3.Tag: Leobner 2036 m und Blaseneck 1969m
(1400 Hm Anstieg und Abfahrt)
Der Leobner und das Blaseneck sind echte Schitourenklassiker im Johnsbachtal und entsprechend viel war an diesem Sonntag im ostseitigen Anstieg durch die sog. Saugasse und übers Leobner Törl auf den Gipfel des Leobner los. Am Gipfel hatte der Sturm der letzten Tage ganze Arbeit geleistet und diesen beinahe schneefrei geblasen.
Nach ausgiebiger Rast und Gipfelblick hinüber zur Lugauer Plan, einer berühmten Steilabfahrt, und über die Berglandschaft der Obersteiermark, entschieden wir uns auf der westlichen Seite des Leobner in unberührtem Gelände zur Breitenberger Alm abzufahren und dort nochmals anzufellen, um das Blaseneck zusätzlich zu erklimmen.
Traumhafter Pulvertiefschnee war der Lohn für beide Anstiege. Der Gipfelgrat zum Blaseneck wurde jedoch ebenfalls dem Namen des Gipfels gerecht und war leider bockhart abgeblasen. Ohne Harscheisen wäre da nichts mehr gegangen. Mit ein bisschen Mut und Achtsamkeit konnten wir auch unsere Damen zur Überwindung des steilen und eisigen Gipfelgrates überreden.
Leicht und locker, zufrieden und ein wenig müde nach 3 Tagen Schitourengehen kehrten wir nochmals in der Gaststube zu und ließen unsere Gipfelerfolge hochleben, bevor es uns wieder nach Hause zog.
Die Erinnerungen an diese sehr kameradschaftlichen und glücklichen Bergtage unserer 10 köpfigen Gruppe im Johnsbachtal/Gesäuse werden bei allen hoffentlich noch lange positiv nachwirken.
Euer Tourenwochenend - Organisator Michael wünsche allen noch eine gesunde und erlebnisreiche restliche Schitourensaison im Winter 2018/19.