Schitourentage in Südtirol/Dolomiten und Gsiesertal
vom 23.2.2023 bis 27.2.2023
Nach 2 Jahren coronabedingter Schitourentage – Pause war es nun endlich wieder möglich, ohne all zu große Unsicherheiten ein nettes Tourenwochenende der „Berg- und Schisektion des Magistrat Salzburg“ zu planen.
Leider bildet aber nun immer öfter die mangelnde Schneelage und die deutlich wärmer werdenden Winter einen neuen unberechenbaren Einflussfaktor für derartige Planungen lange im Vorraus.
Ehrenamtliche Organisation und Bericht: D.I. Michael Handl
8 Teilnehmer*Innen ( 4 Frauen + 4 Männer )
Bei Schlechtwetter und extrem wenig Schnee sowohl auf der Alpennordseite, wie auch im Süden fuhren wir am Donnerstag 23.2.203 Nachmittag nach Welsberg am Eingang zum Gsiesertal. Ein sehr freundlicher Empfang und ein erstes gutbürgerliches Abendessen war der beste Start für die nun kommenden Tourentage.
Die aperen Südhänge bis weit hinauf und die nicht gerade „rosige“ Wetterprognose machten die richtige Tourenzielauswahl gar nicht leicht.
1.Tag: Gsiesertal – Rothlahner 2735m (Anstieg 1250 HM)
Donnerstag 23.2.2023
Nebelverhangen das gesamte Tal – wird das heut was ? Wir starten ins Gsiesertal und je weiter wir ins Tal fahren umso eher zeigen sich erste Schneebänder und zuletzt ein weißer Talboden bei der Talschlußhütte.
Zumindest ist der Nebel nun etwas höher und erste kleine Fenster in dem „Grau in Grau“ bestätigen die Tendenz zur angesagten Wetterbesserung.
Felle rauf, Tourenschischuhe an und Pieps eingeschalten – los kanns gehen, zuerst den Rodelweg bergan, dann immer steiler in einen Graben. Dann plötzlich sehr steil und rutschig ( ohne Harscheisen geht gar nix mehr ) den Sommerweg hinauf zur Kasermäder Alm. Teepause ist angesagt nach dieser Plagerei, aber nun öffnet sich das herrliche Schigelände oberhalb der Alm und die Sonne blinzelt schon ein wenig durch.
Immer wieder verhüllen aber neue Nebelbänke die Sicht auf unseren Gipfel und so tasten wir uns anhand bereits vorhandener alter Spuren bis in einen Sattel westlich des Gipfels hinauf. Dann plötzlich ist die Sicht frei auf den pickelharten Gipfelgrat, den wir uns vorsichtig und jeden Schritt mit Bedacht setzend hinauftasten. Alle schaffen das, auch wenn das Hinunterschauen und die Gedanken was passieren könnte, wenn man ausrutscht, jedem ins Gesicht geschrieben steht.
Alle sind gut angekommen und so gibt es eine gemeinsame Gipfelrast mit immer besser werdendem Rundumblick.
Nach einer rumpeligen Abfahrt auf dem teils gefrorenen Altschnee und seitlichem Runterrutschen auf dem steilen Wanderweg erreichen wir alle die Talschlußhütte, wo auf die erste Tour kräftig angestoßen wird.
2.Tag: Senneser Karspitze 2659m ( 1235 Hm )
Freitag 24.2.2023
Strahlender Sonnenschein motiviert alle zu Tour 2 und bald starten wir am Pragser Wildsee zu einer sehr reizvollen Tour im Herzen der Dolomiten. Wilde Felszacken begleiten diese Tour und dann geht’s steil den Talschluß hinauf zur Sennes – Scharte. Auch hier heißt's aufgrund des windgepressten Hartschnees: Harscheisen rauf und jeden Schritt überlegt in den Schnee setzen, denn ausrutschen wäre hier fatal.
Bei Windstille allein am Gipfel – und dann dieser Rundblick in den Naturpark der Sennes / Fanes Gruppe !
Das sind Bilder die man so schnell nicht vergisst. Südseitig belohnt uns Firn für all die Aufstiegsmühen.
3.Tag: Forcella della Neve 2471m ( gemütliche 720 Hm )
Samstag 25.2.2023
Nach den Anstrengungen des Vortages wollen wir es heute am Sonntag gemütlich angehen und die „Drei Zinnen“ Landschaft von Süden her besuchen. Die Cadini Gruppe eignet sich dazu bestens und so starten wir vom Misurina See zur bekannten Forcella della Neve. Bald wissen wir, dass es besser gewesen wäre hier nicht am Sonntag hinzufahren, denn eine Reihe von Ausbildungsgruppen besuchen diese am Wochenende nicht gerade einsame Tour.
Oberhalb des Misurina Sees stellen wir die Autos ab und gehen auf der aufgelassenen Lifttrasse in Richtung Cadini Gruppe. Während es in Österreich schneit haben wir es hier im Süden recht schön und es ist auch nicht all zu kalt.
Bald können wir den Ausbildungsgruppen beim Üben zuschaun: Schitourenanfänger, Bergrettung, Fortgeschrittene – alles an Ausbildung ist hier heute zu finden.
Der Ausblick von der Scharte nach Süden entschädigt und wir beschließen diesen beinahe „Ruhetag“ mit nur 720 Hm in der gemütlichen Hütte am Parkplatz.
4.Tag: Sextener Stein 2539 m ( ~1100 Hm )
Sonntag 26.2.2023
Eine echte Abschlusstour mit wieder mehr als 1000 Hm im Traumgelände der „Sextener Dolomiten“ mit dem wohl besten Ausblick auf die Drei Zinnen. Wir starten im Fischleintal bei Sexten und wandern das Tal gemütlich bis zum Talschluß. Ab da wird’s immer steiler und in mehreren Stufen erreichen wir das Plateau rund um die „Drei Zinnen Hütte“. Wer es kennt wie viele Menschen sich hier im Sonner tummeln ist im Winter angenehm überrascht über die Ruhe und Weite der Landschaft. Majestätisch erheben sich die Drei Zinnen im Süden mit ihren markanten Nordwänden. Die Nacht hat uns ein wenig Neuschnee beschert und so gehen wir wie auf einem Teppich dem „Sextener Stein“ entgegen.
Man kann sich hier einfach nicht sattsehen an all den schönen Ausblicken auf diese weltberühmte Kulisse.