Quelle: Johannes Killer

Kommunalfriedhof

Städtischer Friedhof
Gräber geschmückt unter Trauerweiden
Kommunalfriedhof

Dank seiner prächtigen und natürlichen Lage ist der Friedhof einzigartig und gewährt einen faszinierenden Ausblick auf die Festung Hohen Salzburgs.
Der Kommunalfriedhof mit rund 25 ha Fläche und über 20.000 Gräbern ist nicht nur der größte städtische Friedhof, sondern auch der größte im Land Salzburg.

Er bietet neben traditionellen Erd- und Urnengräbern sowie Grüften auch alternative Grabarten wie Kolumbarienanlage, Urnenstellen, halbanonyme Baumhainbestattung und die anonyme Urnenwiesen-Bestattung.
Der Kommunalfriedhof ist mit rund 22.000 Grabstellen, anonymen Urnenfeld, Kriegsgräberanlagen, muslimischer Teil und Soldatenfriedhof der Niederländer der größte Friedhof im Land Salzburg mit jährlich rund 1.300 Bestattungen. Davon sind bereits zwei Drittel Feuerbestattungen.

Ein würdiges Entree bietet der Kernpark im Eingangsbereich des Kommunalfriedhofs. Er wurde vor 125 Jahren als „Vorgarten“ für den Haupteingang angelegt. Vier Natursteine und eine Metallpatte in regelmäßiger Anordnung um den Obelisken gestellt, stehen als Symbol für die Verbindung von zwei Welten – das Leben vor und nach dem Tod. Der Kernpark ist als einheitlicher Park erlebbar und bietet einen stimmungsvollen und würdigen Empfang für Trauergäste und Besucher*innen.

Beisetzungsfeierlichkeiten

Die Aussegnungshalle am Kommunalfriedhof von außen.
Aussegnungshalle am Kommunalfriedhof

Grundsätzlich können alle gesetzlich anerkannten Kirchen-, Religions- und Glaubensgemeinschaften an Beisetzungsfeierlichkeiten mitwirken. Rücksicht nimmt die Regelung auf die Islamische Glaubensgemeinschaft.

Die Aussegnungshalle ist die Halle mit dem Glockenturm am Kommunalfriedhof und für Trauerfeiern bei Erdbestattungen vorgesehen.

Die Zeremonienhalle (auch Feuerhalle) ist die Halle im Krematorium am Kommunalfriedhof und den Trauerfeiern bei Feuerbestattungen vorbehalten.

Kernpark

Der Kernpark am Kommunalfriedhof.
Kernpark

Der Kernpark, benannt nach Johann Kern, zwischen 1886 und 1922 Gartengestalter und Oberverwalter des Kommunalfriedhofs, wurde anfänglich als „Vorgarten“ für den Haupteingang angelegt. Seine ursprüngliche Bestimmung als „Ort des Empfangenwerdens, der Einstimmung und des kurzen Verweilens“ ging im Laufe der Zeit verloren. Die große Asphaltfläche um den acht Meter hohen Obelisken (ein Denkmal für die gefallenen Soldaten des Rainerregiments und der Bombenopfer des 2. Weltkrieges), zufahrende und parkende Autos, Fahrradständer und Fußgänger beherrschten immer mehr das Erscheinungsbild. 
Vier Natursteine und eine Metallpatte in regelmäßiger Anordnung um den Obelisken gestellt, stehen als Symbol für die Verbindung von zwei Welten – das Leben vor und nach dem Tod. Der Kernpark ist als einheitlicher Park erlebbar und bietet einen stimmungsvollen und würdigen Empfang für Trauergäste und Besucher*innen.

Erholungsgebiet

Spazierweg welcher durch die Gräber am Kommunalfriedhof führt.
Gräber am Kommunalfriedhof

Der Kommunalfriedhof ist in etwa 25 ha groß und mit seinen etwa 22.000 Grabstellen der größte Friedhof im Land Salzburg.
Südlich wird der Friedhof durch die Gebirgskette Tennengebirge, Hagengebirge und Untersberg malerisch eingebettet. Vereint mit der stimmungsvollen künstlerischen und gärtnerischen Ausschmückung ist ein Friedhofsbesuch zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis.  
Zielsetzung war es den Friedhof in seiner Gesamtheit als 'Waldfriedhof' in das städtebauliche Konzept einzubauen. Der Friedhof sollte als stille grüne Insel in der Stadtverbauung auch für Lebende Erholung bringen.
Innerhalb des Friedhofes befinden sich etwa 1.600 teils sehr alte imposante Bäume und 200 Bäume grenzen den Friedhof nach außen ab. Vor allem die reichliche Verwendung von Laubgehölzen sollen die Grabmale in das Grün der Bepflanzung einbinden und so einen düsteren Charakter des Friedhofes vermeiden. Bei Laubbäumen bringen Austrieb, Blüten, Früchte und Herbstfärbung immer wieder wechselnde Bilder. Auch Nadelholz darf natürlich nicht fehlen lässt jedoch den Friedhof zu sehr als Stätte der Trauer erkennen.

Von hohem kulturhistorischem Wert sind auch heute noch das Hauptportal, die Arkaden und das gesamte Mauerwerk. Man verwendete roh behauene Konglomeratsteinsockel und geschlemmte Wienerbergziegel. Das mächtige Torgitter des Hauptportals ist aus Rundeisen geschmiedet und weist wundervolle getriebene Ornamente auf. Es wurde vom Schlossermeister Karl Fiedler 1885 hergestellt und wird als eines der hervorragendsten Werke der Salzburger Schlosserkunst bezeichnet. Der Entwurf des Tores stammt von Josef Salb, einem Professor der damaligen Gewerbeschule.
Von den rund 1.500 Bestattung jährlich sind bereits fast zwei Drittel Feuerbestattungen. Das neue Krematorium brachte nicht nur Verbesserungen für Trauergäste und Personal, durch den Einbau modernster Filtertechnologie kommt es auch zu einer wesentlichen Reduzierung der Emissionen.  
Außerdem befinden sich auf dem Kommunalfriedhof Kriegsgräberanlagen des 1. und 2. Weltkriegs, ein kleiner Soldatenfriedhof der Niederländer, ein moslemischer Teil und zahlreiche Gedenksteine für Verstorbene der Sudetenländer, Opfer für Menschenwürde, unbekannte Soldaten, Gendarmen, Lehrer uvm.
Natürlich befinden sich auf dem Kommunalfriedhof auch zahlreiche Ehrengräber.

Geschichte

Spazierweg durch den ursprünglichen Waldfriedhof.
Kommunalfriedhof ursprünglich ein Waldfriedhof

Weitblick bewiesen die Stadtväter Ende des 19. Jahrhunderts. Weit vor den Toren der Stadt erwarben sie die ersten Flächen für den heutigen Kommunalfriedhof. 
Schon zu Vorkriegszeiten hat sich der Kommunalfriedhof den Ruf erworben einer der schönsten Friedhöfe Europas zu sein.
Bevölkerungswachstum und knapper werdender Friedhofsraum innerhalb der damaligen Stadtgrenzen zwangen die Stadtväter gegen Ende des 19. Jahrhunderts zum Handeln. Pläne, wie die Erweiterung des Sebastiansfriedhofs, scheiterten am Widerstand der Anrainer und hätten rückblickend gesehenen nur kurzfristig Abhilfe geschaffen.

So entschied man sich, mit Weitblick und ganz im Trend der Zeit, für den Ankauf des in der südlichen Nachbargemeinde Morzg befindlichen Sandbichlguts. Weit außerhalb des Stadtgebietes – Morzg wurde erst 1935 eingemeindet - ohne Anbindung an ein öffentliches Verkehrsnetz, folgte man der Theorie des „erbaulichen Friedhofs“ im Gegensatz zum mittelalterlichen Gottesacker, der mit der dazugehörigen Kirche eine religiöse Einheit bildete.
Die „neuen Friedhöfe“ – Vorbild war der 1877 eröffnete Ohlsdorfer Waldfriedhof in Hamburg – waren Teil der Stadtdurchgrünung und sollten nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch ein Erholungsraum für Lebende sein.
Bereits 1873, vor Errichtung des Friedhofs, wurden die ersten Opfer einer Cholera-Epidemie auf dem Areal bestattet. Ein Jahr später erst erfolgte die Vermessung und Einteilung der Grabfelder. Und noch weitere vier Jahre mussten vergehen – geprägt von Auseinandersetzungen über die Reihenbeerdigung ohne Ansehen der Konfession der Bestatteten - bis 1879 der Friedhof offiziell eröffnet wurde.
Im ersten Jahr seines Bestehens fanden bereits 378 Begräbnisse statt. Fünfzig Jahre später waren 34.775 Personen beerdigt.
Erst 1931 erhielt Salzburg ein eigenes Krematorium, bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Feuerhallen in Linz und Steyr benützt.
Der Friedhof des Jahres 1879 blieb bis heute in seinem ursprünglichen Charakter erhalten.
Bis heute erhalten sind das Hauptportal, die Arkaden und zum Teil das Mauerwerk aus roh behauene Konglomeratsteinsockel und geschlemmte Wienerbergziegel.
1914 wurde die noch heute bestehende Leichenhalle in Betrieb genommen.

2003 entstand in Zusammenarbeit mit Christoph Obermair und der Fachschule für Steinmetze in Hallein ein Friedhofsbrunnen oder auch Wandlungsbrunnen.
Sein Rundweg mit vier Abgängen aus Kopfsteinpflaster symbolisieren die Wandlung vom Leben zum Tod und führt zu den vier Elementen Wasser, Erde, Luft und Feuer. Der Platz mit seinen Bänken dient zum Verweilen der Trauergäste und Friedhofsbesucher.