Stadt prüft Richtwertanpassung bei 1.000 ihrer Mietwohnungen

Dienstag, 28.03.2023
Miete von zumeist 5,55 €/m2 könnte um 8,6 % (also rund 48 Cent) angehoben werden

Die Stadt Salzburg hat rund 1.700 geförderte Mietwohnungen. Nach dem Verzicht auf mögliche Mieterhöhungen in den letzten Jahren, wird aktuell geprüft und berechnet, ob es zu einer Anpassung der Richtwertmieten und anderer Mietzinse kommen soll. Dies vor dem Hintergrund, dass der Bund aufgrund der galoppierenden Inflation österreichweit 250 Millionen Euro als Wohnkostenbeihilfe zur Verfügung stellen wird.

Richtwertmiete für 55 qm netto 331 Euro

Richtwertmieten gelten aktuell für rund 1.050 städtische Wohnungen, die vor 1953 erbaut wurden. Die Richtwertmiete beträgt derzeit von 1,90 €/m2 bis zu (vereinzelt) 8,03 €/m2. Für den größten Teil der Richtwert-Wohnungen werden 5,55 €/m2 verlangt. Gedacht ist an eine Anhebung um die Jahresinflation 2022 von 8,6 % auf dann 6,03 €/m2. Das sind rund 48 Cent Mehrkosten pro Quadratmeter (netto). Für eine typische 55 qm-Wohnung würde somit die bisherige Vorschreibung von 305,25 € auf 331,65 € steigen. Wichtig: Die Stadt schreibt nach wie vor den am 1. Mai 2019 kundgemachten Richtwert inkl. eines Abschlags von 30 % vor! Eine zwischenzeitlich mögliche Anhebung des Richtwerts am 1. Mai 2022 ist auf Beschluss der Stadtpolitik nicht durchgeführt worden.

Kategoriemietzins- und § 45 MRG-Wohnungen

Überlegt werden Anpassungen auch bei den gut 300 Kategoriemietzins-Wohnungen (A, B, C, D) und den rund 170 § 45 MRG-Wohnungen (Hauptmietvertrag vor 1994). Hier sind Anhebungen um 5 % vorgesehen. Der überwiegende Kategoriemietzins von 3,80 €/m2 würde auf 3,99 €/m2 steigen. Der häufigste Quadratmeterpreis bei § 45 MRG-Wohnungen könnte von 1,90 €/m2 auf 2,00 €/m2 klettern. Für eine 55 qm-Wohnung wären sohin 219,45 € (statt aktuell 209 €) bzw. 109,73 € (statt 104,5 €) zu bezahlen.

Kategoriemieten und § 45 MRG-Mieten sind an den Verbraucherpreisindex 2000 gekoppelt. Sie hätten 2022 drei Mal (April, Juni, November) angehoben werden können. Die Stadt hat sich allerdings entschlossen, nur die Anhebung vom 1. April 2022 tatsächlich durchzuführen.

Abwarten, was vom Bund kommt

Die Stadt hat also veranlasst, dass Preissteigerungen bisher nur sehr gering ausgefallen sind. Bevor nun weitere Schritte gesetzt werden, bleiben die Auswirkungen der Maßnahmen des Bundes abzuwarten.

Karl Schupfer