Bäume in der Stadt
Vorrang für Bäume in der Stadt
Die enge Verzahnung zwischen Stadt- und Naturraum ist das wesentliche Identitätsmerkmal der Stadt Salzburg.
Mit einem Anteil von fast 60 Prozent kommt „das Grün” in der Stadt in unterschiedlicher Größe, Qualität und Funktion vor – und sorgt für hohe Lebensqualität und Attraktivität. Die Stadtwälder und rund 35.000 Bäume spielen dabei eine zentrale Rolle. Seit 1992 werden sie von der Salzburger Baumschutzverordnung in Verbindung mit dem Salzburger Naturschutzgesetz von 1999 geschützt.
Der Baumbestand in der Stadt hat zahlreiche positive Effekte, die es zu fördern und zu entwickeln gilt, wie zum Beispiel:
- gestalterische Aspekte sowie die Erhaltung des charakteristischen Landschafts- und Straßenbildes
- wichtige klimatische Funktion, die sich sowohl kleinräumig als auch gesamtstädtisch auswirkt
- unersetzbarer Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Grundlage für Artenvielfalt und Diversität.
Städtische Baumpflege
Die städtische Baumpflege sorgt für die Verkehrssicherheit von über 22.000 Bäumen auf den Grundstücken der Stadt Salzburg.
Einmal jährlich wird jeder dieser Bäume durch eine externe Firma begutachtet. Die vorgeschriebenen Maßnahmen werden durch die städtische Baumpflege abgearbeitet.
Dadurch wird die Verkehrssicherheit ganzjährig gewährleistet.
Bäume sind Lebewesen und dadurch auch nur bis zu einem gewissen Grad berechenbar.
Daher gilt trotz der regelmäßigen Kontrollen bei Stürmen die Parks und Alleen zu meiden, da es zu herabfallenden Ästen oder umstürzenden Bäumen kommen kann.
Bei Sturmwarnungen ist die Baum-Crew in Alarmbereitschaft und im Ernstfall werden in Koordination mit der Feuerwehr gefährdete Bereich abgesperrt. Nach Stürmen werden entwurzelte Bäume und abgebrochene Äste sofort beseitigt.
Alle lieben Bäume - aber Stadtbäume sind gerade in der Stadt einem biologischen Dauerstress ausgesetzt. Die Kombination aus beengtem Wurzelraum, Störungen durch Baumaßnahmen, Hitze, Wassermangel, Staub, Stammschäden und Bodenverdichtung können leicht zu einem frühzeitigen Absterben von Kronenbereichen oder ganzen Bäumen führen.
Der Schutz von Bäumen und besonders auch die Schaffung von geeigneten Baumstandorten, die eine langfristige Vitalität der Bäume ermöglicht, sind große Herausforderungen in den heutigen Städten.
Bäume sind wertvolle Bausteine eines Stadtgefüges.
Dorflinden und Alleen, Wegeichen und imposante Baumskulpturen sind seit jeher Fixpunkte in der Stadt. Heute steht vermehrt auch die ökologische und klimatische Bedeutung der Bäume im Vordergrund. Auch die beruhigende Wirkung der statischen Baumriesen wird gerade in den Parks immer mehr geschätzt.
Baumkataster
Der Baumkataster der Stadt Salzburgbeinhaltet alle Bäume auf städtischem Grund. Der Baumkataster ist eine wichtige Dokumentationsgrundlage für die jährliche Überprüfung der Bäume und liefert auch Informationen über die Häufigkeit von Baumarten und deren räumliche Verteilung. Im Baumkataster sind über 200 verschiedene Baumarten erfasst, darunter auch Obstbäume, Magnolien, Gingkos und Urweltmammutbäume.
Die hohe Baumartenvielfalt bietet nicht nur ein diverses Erscheinungsbild in der Stadt, sondern sorgt auch dafür, dass Krankheiten oder Schädlingsbefall an einzelnen Arten nur geringe Auswirkungen auf den gesamten Baumbestand haben. So betrifft beispielsweise das Eschentriebsterben gerade einmal 4% des Baumbestands.
Im Baumkataster sind rund 22.000 Bäume erfasst. Die 10 häufigsten Baumarten decken rund 60% des Baumbestands ab und setzen sich zusammen aus Hänge-Birke (Betula pendula, 13%), Stieleiche (Quercus robur, 9%), Winter-Linde (Tilia cordata, 7%), Rosskastanie (Aesculus hippocastanum, 6%), Spitzahorn (Acer platanoides, 5%), Silber-Weide (Salix alba, 5%), Sommerlinde (Tilia platyphyllos, 5%), Esche (Fraxinus excelsior, 4%), Fichte (Picea abies, 4%) und Hainbuche (Carpinus betulus, 4%).
Der Baumbestand im Stadtgebiet Salzburg ist stabil. Damit dies so bleibt gilt als oberstes Ziel den Baumbestand möglichst vital zu halten um Fällungen zu vermeiden. Dabei hilft v.a. den Bäumen ihren notwendigen Platz zu lassen und einen störungsfreien Wuchs über Jahrzehnte zu ermöglichen. Notwendige Fällungen kranker oder stark geschwächter Bäume werden im Herbst des Jahres umgehend durch Neupflanzungen ersetzt.