Claus Prokop
Ausgangspunkt des Entwurfs von Claus Prokop war der Befund, dass der Campus Mirabell eine durch Vielfalt geprägt Schule sei: Einerseits hätten Renovierungen und Umbauten als Zeuginnen verschiedenster Epochen ihre Spuren hinterlassen.
Andererseits würde das Haus verschiedene Schul- und Betreuungsformen beherbergen. Darüber hinaus würden die Schüler:innen selbst ein großes sprachliches und kulturelles Spektrum repräsentieren.
Und so wählte der Künstler den Aspekt der Vielfalt als zentrales Thema seines Leitsystem-Entwurfs.
Dabei sei es allerdings nicht das Ziel, die Besucher:innen auf schnellstem Weg durch das Gebäude zu führen, sondern ein System zu schaffen, das neben seiner Orientierungsfunktion die Besonderheiten der Schule bewusst machen sollte.
Die Idee von Claus Prokop war es, dass ein „Türschild“ aus mehreren Rahmen unterschiedlicher Formate bestehen sollte, die jeweils eine bestimmte Information beinhalten und deren Zusammenstellung und Anordnung je Raum verschieden
sein sollten. Dabei sollte ein Teil der Beschriftung von den Schüler:innen selbst mit Lettern aus Stempelgummi oder Linoleum gedruckt werden, wobei dem Gedanken der Vielfalt entsprechend die einzelnen Buchstaben jeweils einer anderen Schriftart angehören sollten.
Die Begründung der Jury
In der Jurysitzung am 14. Juli 2022 wählten die Mitglieder des Kunstbeirats – unter Beteiligung von Vertreter:innen des Bundesdenkmalamtes, des Schulamtes und der beiden Schuldirektorinnen der Volksschule und Mittelschule Campus Mirabell – die Einreichung von Claus Prokop als Siegerprojekt aus.
Die Entscheidung wurde mit folgenden Argumenten begründet:
- „Claus Prokop hat den Campus Mirabell treffend beschrieben: Dieser ist vor allem geprägt durch Vielfalt. Sowohl im architektonischen Erscheinungsbild des durch verschiedenste Epochen und historische Ereignisse geprägten Bauwerks als
- auch in den verschiedenen Schul- und Betreuungsformen für Schüler:innen, die ein großes sprachliches und kulturelles Spektrum repräsentieren.“
- „Das ausgewählte Projekt überhöht diese mannigfache Vielfalt mit einer reizvollen Kombination unterschiedlicher Rahmen […], die mit den nötigen Informationen bespielt werden und zusätzlich auch Platz für Schülerarbeiten und ein Signet bieten.“
- „Die Montage der Rahmen neben den Türen erfolgt direkt auf der Wand, durch Abheben der Kunststoffscheiben mit einem Saugnapf können die Informationen in Papierform einfach getauscht werden.“
Schüler:innen machen Kunst
Teil des Konzeptes von Claus Prokop war es, auch die Schüler:innen des Campus Mirabell in das Kunstprojekt miteinzubeziehen:
In mehreren Workshops mit Viertklässler:innen der Mittelschule druckte er gemeinsam mit den Jugendlichen mittels Stempeldruck die Bezeichnungen „Volksschule“ und „Mittelschule“ mit verschiedenen Lettern auf Papierblätter.
So trugen auch die Schüler:innen zur Umsetzung des neuen Leitsystems bei. Auch T-Shirts wurden mit den Schultypen „bestempelt“. Zusätzlich gibt es bei jeder Tür einen Rahmen für Kunst oder anderes Material, das von den Schüler:innen
gefertigt wurde und das eine Signetfunktion für den Raum übernimmt.