Die Geschützten Landschaftsteile in der Stadt Salzburg
1 Anifer Alterbach
Größe: 1,8 ha, als GLT seit 1979 unter Schutz
Der früher wasserreiche Bach entspringt südlich von Schloss Anif. Bei der Anlage des Schlossparkes Hellbrunn in den Jahren 1612 bis 1618 wurde im Südteil der Anifer Alterbach einbezogen und bildete dort als sakraler Wildnis-Garten den gestalteten Gegenpol zu den kunstvollen Wasserbecken und Wasserspielen im Norden.
Als Auengewässer blieb der Anifer Alterbach im Süden der Stadt Salzburg bis heute naturnah erhalten. Eine Besonderheit ist die Brutkolonie der Graureiher am Bach, der bereits in fürsterzbischöflicher Zeit in diesem Raum brütete. Das Alt- und Totholz am Bach bietet vielen Höhlenbrütern Nistmöglichkeiten. Sehr reichhaltig ist am Anifer Alterbach auch die Pilzflora, Hier wurden 122 Großpilze nachgewiesen, darunter viele seltene und gefährdete Arten.
2 Tümpel am Agnes-Muthspiel-Weg
Größe: 0,3 ha, seit 1980 unter Schutz
In früherer Zeit gehörte der Tümpel zum bäuerlichen Kastnergut und hieß Kastnerweiher. Schon in fürsterzbischöflicher Zeit wurde am Ostrand von Aigen der Lehmboden zur Ziegelherstellung genutzt, wobei verschiedene Ziegelteiche zurückblieben. In der Folge wurde der Kastnerweiher als Deichelweiher, also zur fachgerechten Lagerung hölzerner Wasserleitungsrohre (so genannter „Deicheln“) genutzt. Diese wurden dann verwendet, wenn alte Rohre undicht geworden waren. Viele Bauerngüter besaßen bis ins 20. Jahrhundert eine eigene hölzerne Wasserleitung zu einer Quellfassung.
Heute besitzt der Teich für die dort noch gut vertretene Amphibienwelt Bedeutung, er ist vor allem ein wichtiges Laichgewässer für den Grasfrosch und die Erdkröte. Auch die Gelbbauchunke wurde dort beobachtet.
3 Aigner Park - kulturgeschichtlich von nationaler Bedeutung
Größe: 2,2 ha, naturschutzrechtlich seit 1980 geschützt
Das Schloss Aigen geht im Kern auf einen 1402 erstmals erwähnten herrschaftlichen Gutshof zurück. Zumindest seit dem frühen 16. Jahrhundert ist nächstgelegen eine heilkräftige Bitterquelle bekannt. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde dort ein erster Landschaftsgarten angelegt. Hieronymus Graf Lodron und vor allem sein Nachfolger, der kunstsinnige Domherr Ernst Fürst Schwarzenberg bauten den Naturgarten in der Umgebung der Heilquelle immer weiter aus. Damit entstand in Verbindung mit der Heilquelle am Fuß des Gaisberges einer der ältesten und bemerkenswertesten Landschaftsgärten im süddeutsch-österreichischen Raum, der auch als ein erstes „Freilicht-Museum“ über die Arbeitswelt der ländlichen Bevölkerung der Alpen gesehen werden kann.
Vor allem nach dem Verlust der Eigenständigkeit Salzburgs als Fürstentum wurde Aigen zu einem Treffpunkt für Adelige, bald aber auch für wohlhabende Bürger und Künstler aus Mitteleuropa. Begeistert äußerste sich damals auch König Ludwig I. von Bayern: „Einzig bist Du, holdes Aigen. / Nirgends hast Du Deinesgleichen / In der unermessnen Welt…“
Nach 1860 nahm die Bedeutung Aigens allmählich wieder ab. In Erinnerung an die Geschichte des Waldparkes mit seinen Aussichtsterrassen, den gangbar gemachten Höhlen und Wasserfällen und dem dichten Wegenetz wurde der Kernbereich des alten Gartens 1980 auch zum Geschützten Landschaftsteil erklärt.
4 Tümpel in Kasern
Größe: 1 ha, seit 1982 unter Schutz
Der heutige Tümpel in Kasern ist mit der einstigen Glockengießerei verbunden, die im Dreißigjährigen Krieg entstanden war und 1919 wegen der Feuergefahr von der Linzergasse bzw. der Glockengasse nach Kasern übersiedelt wurde. Dort erhielt das Werk in einer Flachmoorsenke rasch auch einen Feuerlöschteich. Das Wasser dieses Teiches half 1950 auch beim Löschen eines Dachstuhlbrandes.
Naturschutzfachlich bemerkenswert ist das zahlreiche Vorkommen von Wasserfröschen, Erdkröten, Laubfröschen und Bergmolchen, weiters finden sich hier die Ringelnatter sowie unter den Blütenpflanzen verschiedene typische Nieder- und Anmoorarten wie Schmalblättriges Wollgras, Glänzende Wiesenraute, Blutweiderich, Gilbweiderich, Wolfstrapp und Echter Baldrian. Die umgebende Streuwiese ist der letzte Rest des einst weiträumigen Kasernmooses. Zur Pflege und zum Erhalt des Biotopes ist eine Düngung der direkten Umgebung problematisch.
5 Baumreihe Hans-Sperl-Straße und Eschenbachgasse
Größe: 0,5 ha, seit 1992 unter Schutz
Die Alleebäume stocken entlang alter Wege im Raum um den Schlosspark von Herrnau. Der Fahrweg verlief an einem ins 17. Jahrhundert zurückreichenden landwirtschaftlichen Feldweg vom Schloss nach Osten zum einstigen Rand des Salzach-Auwaldes. Die dort gepflanzten Eichen wurden sicherlich für die Schweinemast durch den Meierhof von Herrnau genutzt. Diese Solitärbäume ergänzen heute den landesweit größten Altholzbestand des Landes im Raum Hellbrunn und besitzen auch dadurch eine besondere Bedeutung.
6 Schmederer-Weiher
Größe: 0,3 ha, seit 1982 unter Schutz
Die Tonschicht in diesem Raum im Osten von Parsch ist zwischen 1,5 und 4 m mächtig und war vor allem für die Ziegelherstellung gut geeignet. Bei dieser Arbeit war in der Gründerzeit wohl dieser Weiher entstanden. Durch die Neuanlage des Gersbach-Entlastungsgerinnes fiel nach 1980 aber der Wasserspiegel des Weihers schrittweise um mehr als 2 m ab. Er wurde nach dem Jahr 2000 soweit möglich wiederhergestellt und stellt heute wieder einen wertvollen Feuchtlebensraum dar.
7 Eichen an der Karl-Höller-Straße
Größe: 0,4 ha, seit 1992 unter Schutz.
Die Eichen sind Teil der vom Friedhofsgärtner Johann Kern um 1896 angelegten Parkanlage rund um die damals neu errichteten „Vereinigten Städtischen Versorgungsanstalten“. Die dort stockenden 14 alten Eichen begrenzen heute eindrucksvoll den Grünraum des Donnenbergparkes und der Stadtgärtnerei.
8 Leopoldskroner Allee mit Leopoldskronstraße
Größe: 2,2 ha, seit 1993 unter Schutz.
Fürsterzbischof Firmian ließ in den Jahren 1736 bis 1740 nach Plänen des Benediktinermönches Bernhard Stuart das Schloss Leopoldskron erbauen und den Leopoldskroner Schlossweiher ausgestalten. Schon vor Baubeginn des Schlosses errichtete er die Leopoldskronstraße in der Landschaftsachse zu Schloss Herrnau, dem Sitz des damaligen Kanzlers Hieronymus Christani von Rall. Er ließ sie 1732 als Teil des erweiterten Schlossgartens mit Rosskastanien, damals landesweit kaum bekannten Bäumen ausstatten. Diese bei weitem älteste Kastanienallee des Landes Salzburgs gehört bis heute zum Ensemble des historischen Schlossgartens Leopoldskron.
9 Josefiau
Größe: 22 ha, seit 1983 unter Schutz
Die Josefiau, benannt nach einem alten Herrenhof aus fürsterzbischöflicher Zeit und dessen Kapelle St. Josef, war vor der Salzachregulierung eine vielfältige Auenlandschaft zwischen Nonntal und Hellbrunn. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde schrittweise fast der gesamte naturnahe Landschaftsraum verbaut.
Der letzte erhaltene Auwaldrest an der Salzach mit einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt führt die Josefiau bis heute den Namen der einst weitläufigen und vielgestaltigen Landschaft weiter. Wegen seiner wichtigen Erholungsfunktion, seiner kleinklimatischen Bedeutung in der Frischluftschneise der Salzach aber auch zur Sicherstellung seines Wertes für die tierische und pflanzliche Artenvielfalt wurde der Wald naturschutzrechtlich geschützt. Im Frühjahr ist dort die auwaldtypische Vegetation mit ihren Frühjahrs-Geophyten bemerkenswert.
10 Baumhecke zwischen Schopper-Meierhof und Weichselbaumsiedlung
Größe: 0,7 ha, seit 1993 unter Schutz
In der Frühzeit des Villenbaues von Aigen kaufte im Jahr 1851 der bekannte akademische Maler Johann Fischbach den alten Schopper-Meierhof und baute ihn zur Villa Fischbach aus. Zu dieser Villa gehörte von Anbeginn ein großer Park im Stil englischer Landschaftsgärten, der nach Osten hin gegen die Äcker und Wiesen mit einer Baumhecke begrenzt wurde.
Die vorherrschenden Baumarten dieser Hecke mit ihren Baumriesen sind Stieleiche, Sommer- und Winterlinde sowie Rotbuche und Esche. Bemerkenswert ist der vielfältige naturnahe Unterwuchs mit Hasel, Spindelstrauch, Liguster, Rotem Hartriegel, Holler und Feldrose.
Solche Baumhecken waren typisch für den Villenraum Aigen mit ihren großzügigen Gärten. Durch das hohe Alter der Bäume ist die Hecke auch für die Vogelwelt und für holzbewohnende Kleintiere wichtig.
11Park an der Fürstenallee
Größe: 0,2 ha, seit 1983 unter Schutz
Der parkartige englische Garten gehörte einst zum Anwesen des Schweizerhauses, das mit hölzernen Zierelementen im Heimatstil der Zwischenkriegszeit erbaut worden war. Noch früher war der Raum Teil des uralten fürsterzbischöflichen Gestüthofes, welcher der Pferdezucht diente. Zum Schutz dieser besonderen Gartenanlage wurden neun stattliche Eichen naturschutzrechtlich besonders geschützt.
12 Fürstenallee
Größe: 1,9 ha, seit 1986 unter Schutz.
Die Fürstenallee zählt zu jenen Fahrstraßen außerhalb des so genannten „Weichbildes“ der Stadt, die in fürsterzbischöflicher Zeit zeitweise dem Fürsten und dem Adel vorbehalten waren. Im Süden konnte der Fürst auf zwei wichtigen Wegen von der Stadt zum Schloss Freisaal und nach Hellbrunn gelangen, entweder über die Fürstenallee oder über die Hellbrunner Straße. Die besser gegen Hochwässer geschützte Fürstenallee war vor 1790 noch eine Fahrstraße ohne Alleebäume. Um 1790 wurde die Fürstenallee als Allee gestaltet, wobei der Baumbestand schon damals wohl vielfältig war. Die ältesten heute dort stockenden Alleebäume sind daher fast 250 Jahre alt.
13 Hellbrunner Straße
Größe: 2 ha, seit 1986 unter Schutz
Die Hellbrunner Straße verlief ursprünglich entlang dem Auwaldsaum der Salzach nach Süden. Sie führte als Teil des „Hellbrunner Fürstenweges“ von der Stadt über Schloss Freisaal nach Hellbrunn. Diese Allee ist heute mit Winter- und Sommerlinden, Berg- und Spitzahorn-Bäumen, Eschen, Rosskastanien und Rotbuchen bepflanzt, die bis 300 Jahre alt sind.
14 Graf-Revertera-Allee
Größe: 1 ha, seit 1986 unter Schutz
In der heutigen Form wurde diese Allee zwischen 1810 und 1830 mit den damals immer beliebter werdenden Rosskastanien bepflanzt. Die Straßenachse und die zugehörige Allee sind ist im Ursprung aber älter. Sie führte zumindest seit 1700, wohl aber schon länger von Schloss Aigen als gerade Landschaftsachse in Richtung der Türme des Domes, die damals den sichtbaren Mittelpunkt des geistlichen Fürstentums bildeten. Bei der Neugestaltung des Aigner Parks ließ Domherr Ernst Fürst Schwarzenberg kunstvoll auch den umgebenden Landschaftsgarten neu gestalten. Um dem Schloss mehr Ruhe zu geben, verlegte er die Straße vom Schloss zur Schlosskirche. Mit ihren alten Bäumen ist die Allee für die Vogelwelt bedeutsam und als Teil des Landschaftsgartens von kulturhistorischer Bedeutung.
15 Baumbestand an der Dürlingerstraße
Größe: 0,6 ha, seit 1986 unter Schutz
Schon in fürsterzbischöflicher Zeit führte im Norden des Leopoldskroner Mooses ein kleiner Fahrweg vom Lebitschgut zum Pirnbachergut und weiter über die Glan zum Kendelgut. Schon früh wurden beiderseits des Weges Eichen bepflanzt, welche mithalfen, den Fahrweg zu befestigen. Sie besaßen aber vor allem für die Schweinemast einen hohen Wert. Im Zuge der Bebauung blieben die eindrucksvollen Bäume gemeinsam mit einer für die einstige Moorlandschaft typischen Rotkiefer erhalten und prägen heute als Kulturrelikt die kleinstrukturierte Siedlungslandschaft.
16 Baumreihe bei Hellbrunn (heute „Keltenallee“), Teil des Altholzbestandes von Hellbrunn
Größe: 0,6 ha, seit 1986 unter Schutz
Die Fahrstraße von Hellbrunn zum Almkanal und zum heutigen Gasthof Pflegerwirt geht tief in fürsterzbischöfliche Zeit zurück und bildete im Landschaftsgarten Hellbrunn einst die wichtige Achse von Hellbrunn durch den Eichetwald in Richtung Schloss Glanegg. So wurde der Hellbrunner Landschaftsgarten auch nach Westen erweitert und der Raum um Schloss Montfort einbezogen. Unter Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo hatte Monfort als landwirtschaftliches Muster-Bauerngut eine hohe Bedeutung. Zu diesem Gut gehörten auch die Haltung von Hausschweinen. Daher durften hier die für die Schweinemast bedeutsamen Eichen nicht fehlen, die wohl unter Fürsterzbischof Colloredo gepflanzt worden waren und bis heute erhalten geblieben sind.
17 Hellbrunner Allee (einschließlich Fürstenweg), von internationaler Bedeutung
Größe: 9,9 ha, seit 1986 als Landschaftsteil geschützt (zuvor seit 1933 als Naturdenkmal geschützt und eines der ältesten Schutzgebiete des Landes)
Die Hellbrunner Allee ist gemeinsam mit dem Fürstenweg ein sowohl naturschutzfachlich als auch kulturgeschichtlich besonders bedeutender Geschützter Landschaftsteil:
Naturschutzfachlich bildet die Allee mit dem Fürstenweg den bei weitem größten und wichtigsten Altholzbestand des Landes Salzburg. Kulturgeschichtlich sind die Alleen die wohl weltweit ältesten herrschaftlichen Alleen. Sie bilden den Kern des Hellbrunner Landschaftsgartens.
„Neben der Altstadt ist die Hellbrunner Allee mit ihrem im Großen und Ganzen noch intakten Bestand mächtiger alter Bäume, daran aufgereiht die einzigartige Kette von Schlössern und Schlösschen schlechterdings das Wertvollste, was Salzburg überhaupt besitzt“, stellt der bekannte Kulturhistoriker Hans Sedlmayr treffend fest.
Wenige Monate nach seiner Wahl begannen Fürsterzbischof Markus Sittikus und sein Architekt Santino Solari im Jahr 1613 mit der Errichtung des neuen Lustschlosses Hellbrunn durch den Ausbau eines spätgotischen Landsitzes. In den Jahren 1614 und 1615 wurde in Erweiterung des inneren Schlossgartens der Hellbrunner Landschaftsgarten angelegt, der bis an den sichtbaren Horizont reichen sollte. Die Hellbrunner Allee und der Fürstenweg bilden dabei gemeinsam mit der Großen Gartenachse und der Achse Schloss Glanegg die Hauptachsen des Landschaftsgartens. Die Hellbrunner Allee folgt der Linie vom Wasserschloss Freisaal zum Wasserschloss Anif. Diese Geradlinigkeit der Achsen im Landschaftsgarten symbolisiert den absoluten Machtanspruch des Herrschers.
Der Erzbischof suchte für die Hellbrunner Allee die drei typischen Baumarten der nächsten Umgebung: Stieleiche, Rotbuche und Schwarzpappel. Stieleiche und Rotbuche sollen daher bei Ersatzpflanzungen bevorzugt werden.
Der Fürstenweg vom Schloss Hellbrunn zur Salzbach wurde dagegen mit herrschaftlichen Winterlinden bepflanzt. Auch dieser Lindenalleecharakter soll bei Ersatzpflanzungen erhalten bleiben.
Die zahlreichen Baumhöhlen der Hellbrunner Allee bieten vielen höhlenbrütenden Vögel Nistplätze und sind auch wertvolle Ruhestätten für Fledermäuse. Auch für Alt- und Totholzbewohner zählt sie zu den wertvollsten Lebensräumen von Stadt und Land Salzburg. Sehr viele holzbewohnende Käferarten sind heute stark gefährdet. Viele von ihnen werden wohl kaum überleben, weil keine ausreichenden Maßnahmen gesetzt werden. Zehn Käferarten haben in der Hellbrunner Allee ihr landesweit einziges bekanntes Vorkommen, weitere zehn Arten besitzen im Land nur einen weiteren Fundort.
18 Moosstraße
Größe: 8,6 ha, seit 1986 unter Schutz
Die Moosstraße wurde im kurzen Teil-Abschnitt nördlich der Firmianstraße unter Fürsterzbischof Firmian errichtet und nach 1770 unter Colloredo als Fahrweg verbessert. Im Norden begann diese Straße ursprünglich bei der Riedenburger Kaserne, die 1730 als Barackenlager für durchziehende österreichische Soldaten errichtet worden war und später Kavallerie- und dann Artilleriekaserne wurde und heute eine Wohnbebauung zeigt. Südlich der Firmianstraße blieb die Wegverbindung nach Glanegg zuerst ein Fußpfad. In den Jahren 1803 bis 1805 wurde die Moosstraße bis Glanegg durchgehend als Fahrstraße ausgestaltet, wobei die neue Straße eine beidseitige Bepflanzung mit Bäumen erhielt. Zuerst wurden hier (wie in der Kleßheimer Allee) Pyramidenpappeln gepflanzt. Heute werden hier vornehmlich Eichen aber auch Ahornbäume gepflanzt.
Die Moosstraße teilt den Moorkomplex zwischen dem Almkanal und der Glan in zwei Hälften. Sie ist in ihrer Länge von über 5 km heute wohl die längste, geradlinige Allee im Land Salzburg.
19 Naturwaldreservat Rainberg
Größe: 3,2 ha, seit 1986 unter Schutz
Der Rainberg war Jahrhunderte lang kaum bewaldet. Er wurde extensiv als Weideland landwirtschaftlich genutzt, dazu kamen auch Steinbrüche. Nach der Aufgabe des Konglomerat-Abbaus Mitte des 20. Jahrhunderts und mit dem Aussetzen der Beweidung bildete sich hier ausgehend von Hecken auf dem Plateau des Hohen und des Niederen Rainberges ein naturnaher wärmeliebender Waldbestand. Eine Erklärung zum Naturwaldreservat schützt heute den naturnahen jungen Edellaubmischwald, der vor allem von Stieleiche und Hainbuche geprägt ist, in dem aber auch Bergulme, Spitz- und Bergahorn, Sommer- und Winterlinde sowie die Rotbuche gedeihen. Eine begleitende wissenschaftliche Betreuung sichert den Wert dieses Waldes als naturnahes wissenschaftliches Freiland-Labor.
20 Felsensteppe am Rainberg, von landesweiter Bedeutung
Größe: 1 ha, seit 1986 unter Schutz, zuvor als Naturdenkmal seit 1979 geschützt.
Der Rainberg war mehr als 5.000 Jahre lang besiedelt, die Rainbergsiedlung war Jahrtausende lang eine der wichtigsten Siedlungen im heutigen Land Salzburg.
Etwa 5.500 v. Chr., also am Beginn der Jungsteinzeit,wurde der Mensch zunehmend sesshaft. Gleichzeitig ging um 5.000 v. Chr. der Höhepunkt der nacheiszeitlichen Wärmezeit zu Ende. Die typische Pflanzendecke der Niederungen war damals ein durch Steppenrasen und Weideflächen von Wildpferd, Wisent und Auerochs stark aufgelockerter Eichenmischwald. An den trocken-warmen Standorten des Rainbergs befand sich eine Steppen-Vegetation. Weil das Roden damals mühsam war und der waldfreie Berg an drei Seiten außerdem von schützenden Mooren umgeben war, bot sich hier ein guter Siedlungsplatz an, der sich bald zur wichtigsten Höhensiedlung des Landes Salzburgs entwickelte. Steilflächen wurden wohl damals schon beweidet, flache Bereiche als kleine Äcker genutzt. Mit dem Einmarsch der Römer unter Kaiser Augustus endete die Latenezeit, die keltischen Alaunen ergaben sich kampflos. Die Bevölkerung wurde genötigt im Raum der heutigen Altstadt zu wohnen. Der Siedlungsraum Rainberg wurde aufgegeben, die Weideflächen hier aber weiterhin genutzt.
Viele der heute seltenen Pflanzen und Tiere am Berg besiedelten bereits die Wärmesteppen der Nacheiszeit. Diese Steppenpflanzen haben - auch durch die extensive Pflege des Menschen durch Weidetiere - hier Jahrtausende überdauert. Im Mittelalter - zumindest seit 1.200 - , vielleicht aber schon früher, ist wieder von einer landwirtschaftlichen Nutzung am Buckelreuth und am Rainberg auszugehen.
Der Nordabhang des Reinberges wurde im Mittelalter und der frühen Neuzeit als Steinbruch genutzt. Danach wurde der Südwest- und dann der Südabhang des Berges bis um 1950 fortschreitend abgebaut. Der Erhalt vieler seltener Pflanzen- und Tierarten wurde durch diese Nutzung gefördert.
In der Felsensteppe am Rainberg leuchten die gelben Blüten des Deutschen und des Färber-Ginsters, der große Ehrenpreis zeigt seine blauen dichten Blütentrauben. Typisch für den Steppenhang sind auf besonders kargen Böden der zierliche Hügelmeier, der Aufrechte Ziest, die österreichische Bergminze und weitere seltene Pflanzenarten.
Der Steppenhang wurde vor etwa 40 Jahren unter Naturschutz gestellt. Trotz der Hilfe engagierter Naturschützer war die Pflege des Steppenhanges nach Unterschutzstellung zuerst mangelhaft, verschiedene Pflanzen- und Tierarten drohten auszusterben. Deshalb wurde vor 30 Jahren die 7.000 Jahre alte Weidetradition wieder aufgegriffen, der Steppenhang wird nun wieder durch Schafe oder Ziegen gepflegt. Wertvolle Unterstützung bei der Betreuung des Steppenhanges erhält der Naturschutz der Stadt in den letzten Jahren durch die Biotopschutzgruppe „Halm“.
21 Lindenallee in Kasern (Wickenburgallee)
Größe: 0,5 ha, seit 1987 unter Schutz
In Kasern erbaute sich nach 1870 Baron August Schwarz eine Villa, die er 1898 an Robert Graf Wickenburg verkaufte. Der damals vorherrschende Stil des Historismus griff nicht nur frühere Baustile wieder auf, er versuchte oft auch das Umfeld der neuen Villen nach alten Vorbildern zu gestalten. Daher ließ der Graf den dortigen Fahrweg mit herrschaftlichen Lindenbäumen bepflanzen. Diese Allee führt in südwestlicher Richtung von der Bahn-Haltestelle „Maria Plain“ in den Baulandkern Kasern. Sie besteht wesentlich aus Winterlinden, also jener Baumart, die für die herrschaftlichen Alleen der Barockzeit typisch war.
22 Bachlauf in Kasern (Seitenarm des Plainbaches)
Größe: 0,3 ha, seit 1987 unter Schutz
Der Bachlauf am nördlichsten Rand der Stadt prägt den Grünraum von Kasern. Er ist mit seinem Kalkschotterbett naturnah erhalten. Der Baumbestand des schmalen Ufergehölzes setzt sich aus verschiedenen Weidenarten zusammen, aus Silber-, Bruch-, Asch-, Sal-, Schwarz-, und Purpurweide. Die mächtigen Silberweiden sind auch als Altholz bedeutsam. Hier stocken auch Stieleiche, Vogel- und Traubenkirsche sowie die Grauerle. Die reichlich vorhandene Strauchschicht wird von Gemeinem Schneeball, Spindelstrauch und Schwarzem Holler, aber auch von Waldrebe, Brombeere und Himbeere aufgebaut. Solche naturnahen vielfach aber miteinander vernetzten Biotop-Inseln in der intensiv genutzten Wiesenlandschaft sind als Trittstein-Biotope für viele Tierarten wichtig.
23Eichen am Gaglhamerweg
Größe: 0,2 ha, seit 1987 unter Schutz
An einem alten Feldweg, der vor Errichtung der Westautobahn vom Grabenbauern und der zugehörigen Mühle am Alterbach zum Weiler Gaglham und noch weiter zur Wallfahrtskirche Maria Plain führte, wurden einst als Schmerbäume („Schmer“=Fett) für die Schweinemast gepflanzt. Ein solcher Restbestand, heute durch die Autobahn an der Stadtgrenze zerschnitten, hat sich am Unterhang des Plainberges erhalten, der durch sein Alter für den Naturschutz bedeutsam ist.
24 Moorwiese bei den St.-Peter-Weihern
Größe: 6,6 ha, als GLT seit 1987 unter Schutz
Diese wechselfeuchten aus einstigen Moorwiesen hervorgegangen extensiven Wiesen stellen eine landschaftlich reizvolle Verbindung zwischen dem naturnahen Landschaftsraum Mönchsberg und Festungsberg und dem Raum um Schloss Leopoldskron und dem Leopoldskroner Moos dar. Die lange extensive Streuwiesen-Bewirtschaftung hat hier einen selten gewordenen Feuchtlebensraum mit einer bemerkenswerten Magerwiesenvegetation mit Knabenkraut, Gilbweiderich, Blutweiderich, Kleiner Klappertopf, Großer Wiesenknopf und Großes Mädesüß erhalten. In den Weidengebüschen und Hochstauden singt im späten Frühjahr der Sumpfrohrsänger. Vereinzelt kommen hier auch Grasfrosch und Wasserfrosch vor.
25 Gnigler Park
Größe: 2 ha, als GLT seit 1988 unter Schutz (zuvor seit 1933 Naturdenkmal)
Fürsterzbischof Paris Lodron errichtete als Familiensitz Schloss Minnesheim mit einem barocken Schlossgarten. Um 1790 ließ Franz Graf Lodron den geometrischen Garten neu gestalten, er schien nicht mehr zeitgemäß. Die neue sehr kunstvolle Gestaltung im Stil des Klassizismus und der Frühromantik ist heute ebenfalls kaum mehr erkennbar. Das „holländische“ Meierhaus, das Denkmal Kaiser Leopolds I., die gotisierende Kapelle, die Hasenburg im Ententeich, das Taubenhaus samt Virgil-Denkmal, die Horaz-Büste, das Erinnerungsmonument von 1793, das dreiseitige Marmorpostament, , die Erdpyramide und das Monument für die Familie Lodron sowie die im damals beliebten chinesischen Stil errichteten Bauwerke einer Brücke eines Lusthaus und eines Vogelhaus (Voliere), sind nicht erhalten. Einen weiteren Eingriff brachte 1935 ein Straßenneubau der Minnesheimstraße.
Der Gniglerpark ist heute ein Landschaftsgarten im englischen Stil. Die teilweise mächtigen Bäume stammen zum Teil noch aus dem alten Minnesheimpark, der heute für die Erholung der Bevölkerung eine besondere Bedeutung besitzt und wegen des Alters der Bäume auch für die Kleintierwelt bedeutsam ist.
26 Naturwaldreservat Gaisberg
Größe: 17,4 ha, seit 1988 unter Schutz.
Dier steile Hangwald westlich und südwestlich des Gaisberggipfels wird von den Felsen der Kapaunwände durchzogen. Derartige kaum nutzbaren nischenreichen und extensiven Mischwälder zählen nach den Auwäldern zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas, die Artenvielfalt ist bei den krautigen Pflanzen, also auch in der Vogelwelt hoch.
Der großteils über 100 bis 150-jährige Wald liegt in der Fichten-Tannen-Buchenwald-Zone. Die vorherrschende Baumart ist die Fichte. Weitere Laubbäume sind Rotbuche und Bergahorn, seltener Esche und Eberesche. auf kargen Felsböden gedeiht die Rotkiefer. In den offenen Felssteppen finden sich Felsenbirne und Mehlbeere. Seltene Orchideenarten wie die Mückenhändelwurz, die wohlriechende Händelwurz und das bleiche Knabenkraut bereichern die Krautschicht.
Das seltene Haselhuhn findet hier ein geeignetes Bruthabitat, der Schwarzspecht sucht hier nach Nahrung und auch der Weißrückenspecht wird hier wiederholt beobachtet.
27 Wallpachwald und Tümpel in Sam - Text fehlt noch
Größe: 1,2 ha, 1988 seit unter Schutz
28 Freisaal
Größe: 6,5 ha, als GLT seit 1988 unter Schutz.
Der Kern des Wasserschlosses geht auf ein Weiherhaus des frühen 14. Jahrhunderts zurück. Mit den Liedern des Mönchs von Salzburg bekam das Schoss Freisaal im späten 14. Jahrhundert einen festen Platz in der Musikgeschichte Europas. Das Bauwerk und sein umgebender Raum bekam schon im Spätmittelalter eine hohe Bedeutung für die Erzbischöfe. Von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis zum Ende des Fürsterzbistums begann hier der feierliche Einzug jedes neugewählten Erzbischofes in die Stadt.
1907 wurde das Schloss renoviert und im Villenstil verändert. Von 1967 bis 1989 lebte hier der Maler Prof. Lucas Suppin.
Mit seinem Weiher und östlichen Schlossgarten sowie mit einem bogenförmig um das Wasserschloss verlaufenden Seitenarm des Hellbrunnerbaches und dessen alten Ufergehölzen nimmt der wichtige Kulturraum im Norden der Hellbrunner Allee einen wichtigen Platz in der Landschaft zwischen dem Stift Nonnberg und dem Schloss Hellbrunn ein. Die klein strukturierte vielfältige Landschaft mit den alten Bäumen, mit dem das Schloss umschließenden Bachlauf und dem Weiher besitzen für die Tier- und Pflanzenwelt eine hohe Bedeutung.
(Park an der Traunstraße, als Schutzgebiet wieder aufgelassen)
Größe 0,1 ha. 1989 unter Schutz gestellt, Schutz 2014 aufgelassen, anstelle dessen wurden drei alte Eichen des Parkes zu Naturdenkmälern erklärt.
29 Itzlinger Au
Größe: 25,2 ha, seit 998 unter Schutz.
Die „Itzlinger Au“ zählt zu den sehr naturnahen flussgleitenden Wäldern im Stadtgebiet. Sie zeigt in seiner erhaltenen au-typischen Zusammensetzung eine hohe Ursprünglichkeit. Der Walde ist vielschichtig und besitzt zwei Baumschichten, eine ausgeprägte Strauchschicht und eine besonders üppige Krautschicht. Das reichliche Vorkommen der Waldrebe verbindet diese Schichten. Die Bäume besitzen ein unterschiedliches Alter und unterschiedliche Mächtigkeit. Alt- und Totholz erhöht die Vielfalt des Waldes. Diese Au ist auch ein Teil des Lebensraumes des Schwarzspechtes und des Grauspechtes. Bedeutsam ist hier auch das Vorkommen des Scharlachkäfers, der gemäß der FFH Richtlinie streng geschützt ist.
30 Nissenwäldchen
Größe: 5,9 ha, seit 1990 unter Schutz.
Beim Nissenwäldchen handelt es sich um ehemalige Moor-Streuwiesen, die sich zu einem Moorbirken-Kiefernwald entwickelt haben, in dem auch die Stieleiche und die Zitterpappel als Moorrand-Bäume gedeihen. Die Strauchschicht wird vielfach vom Faulbaum bestimmt, kleinräumig wachsen auch Öhrchenweide und Salweide, in randlichen Gebüschen der Purgier-Kreuzdorn.
In der Krautschicht finden sich verbreitet und typisch das Pfeifengras, aber auch Besenheide, Heidelbeere und Rauschbeere. An feuchten Stellen ist vereinzelt noch Torfmoos zu beobachten. Der Wald, allseits von Bauland umgeben, besitzt nicht nur einen hohen Wert für die Tierwelt, sondern auch einen hohen Erholungswert.
31 Eichenreihe im Schlosspark Hellbrunn, Teil des Altholzbestandes von Hellbrunn
Größe: 1,7 ha, seit 1991 unter Schutz.
Diese Eichenreihe wurde einst zur Wildfütterung im einstigen fürsterzbischöflichen Wildgatter (genannt „Tiergarten“) nächst dem Dändlstall (Dändlwild = Damwild) gepflanzt. Die besondere Bedeutung beruht naturschutzfachlich auf den wertvollen Alt- und Totholzstrukturen der alten Eichen. In diesen sonnenbeschienenen Bäumen finden mitteleuropaweit sehr seltene und im Bestand daher gefährdete oder vom Aussterben bedrohte holzbewohnende Insekten noch einen Lebensraum. Als Beispiele seien hier der Rotbindige Linienschwarzkäfer und der Rotschultrige Fadensaftkäfer genannt.
32 Samer Mösl von landesweiter Bedeutung
Größe: 8,2 ha, seit 1991 als Landschaftsteil unter Schutz, der Kernbereich war zuvor Naturdenkmal
Das Samer Mösl ist ein Restmoor-Bestand in Raum Langwied-Sam. Es hieß früher Nussdorfer Moos und war ein Teil des großräumigen Langmooses im Osten des Alterbaches.
Der große Salzachbeckensee verlandete hier schon vor 10.000 Jahren. An den Ufern des Sees bildeten sich damals erste Niedermoore, die sich mit dem allmählichen Absinken des Wasserspiegels des Salzburgseen immer weiter ausdehnten und zu den großen Moorkomplexen am rechten Salzachufer heranwuchsen. Bis in die frühe Neuzeit bildeten das Schallmoos (mit seinen Teilen Itzlinger Moos und Gnigler Moor), mit dem kleinen Parscher Moos im Süden, dem Langmoos im Osten, dem Kasernmoos im Norden und dem ebenfalls nördlich gelegenen Radecker Moos eine weitgehend zusammenhängende Einheit.
Als allerletzter Rest der Moorlandschaft der rechten Salzachseite blieb das Samer Mösl bis heute erhalten. Durch größere Pflegemaßnahmen wie der Wiedervernässung, vor allem dem Aufstau alten Entwässerungsgräben durch Grabensperren konnten der Moorrest wieder weitgehend gesichert werden.
Durch seinen parkartigen Wechsel von Streuwiesen, Moortümpel und Wald mit seinen prägenden Moorkiefern und den Moorbirken ist dieses kleine Moor landschaftlich sehr wertvoll, der Wanderweg durchs Moor ist Teil eines beliebten Naherholungsraumes.
Besondere Bedeutung besitzt der Naturraum für die moortypische Tier- und Pflanzenwelt. Die Niedermoorteile beherbergen die Sibirische Schwertlilie, die hier in großer Zahl wächst, den Rundblättrigen Sonnentau, die Sumpf-Stendelwurz, das Preußisches Laserkraut, die Moor-Prachtnelke und das Scheidige Wollgras. Die Faltenlilie ist gemäß FFH-Richtlinie der EU besonders geschützt. Im Mösl finden sich aber auch einige Arten des Übergangsmoores wie die Moorbeere und typische Torfmoose. Auch für die Totholzbewohner ist das Moor mit seinen alten Moorkiefernbeständen von großer Bedeutung und ebenso für Libellen, auch seltene Weichtiere leben hier. Daher unterbleibt im Mösl jede Form der forstlichen Nutzung.
Häufig zu hören und zu sehen ist hier der Schwarzspecht, der Turmfalke brütet regelmäßig im Mösl. Alte Baumhöhlen sind Ruhestätten verschiedener Fledermäuse. Das Kleine Mausohr wurde hier landesweit erstmalig gesehen.
33 Baumreihe beim Robinighof – Text ist noch zu überarbeiten
Größe: 0,2 ha groß, seit 1991 unter Schutz.
Schon kurz nach der ersten Entwässerung des Schallmooses durch Erzbischof Paris Lodron wurde der Robinighof erstmals 1648 im Eigentum des Domkapitels genannt, 1744 vom wohlhabenden Eisenhändler Georg Josef Robinig erworben und nach Plänen von Anton Danreiter umgebaut, samt einer neuen schmucken Rokokofassade. Hier war als Freund auch Wolfgang Amadeus Mozart oft zu Gast, er war mit den Kindern der damaligen Familie Robinig eng befreundet. Östlich des Schlosses und des historischen Fahrweges schließt zum Oberlauf des Lämmererbaches hin ein eindrucksvoller alter Baumbestand aus vor allem aus Eschen und Weidenbäumen an, der diesem Raum einen besonderen Charakter verleiht.
34Glasbach in Aigen – Text ist noch zu übgerarbeiten
Größe: 1,8, seit 1995 unter Schutz.
Der Glasbach bildet als Geschützter Landschaftsteil im Oberlauf, also am Unterhang des Gaisberges die Gemeindegrenze der Stadt Salzburg. Unter Schutz stehen hier die Flächen innerhalb der Stadtgemeindegrenzen. In weiterer Folge verläuft der Bachlauf nördlich entlang der Nordgrenze des Siedlungskerne von Glasenbach um dann die freien Aigner Wiesen in nordwestlicher Richtung zu queren. Der Geschützte Landschaftsteil endet dabei bei der Einmündung des Bachlaufes in den Feldbach direkt im Raum des Aigner Friedhofes. In nordwestlichen Teil des Landschaftsteiles ist der Bachlauf lang gestreckt und stärker begradigt, auch hat er hier in größeren Teilen seinen baumförmigen Uferbewuchs verloren. Trotzdem prägt dieser Bach im äußersten Südosten der Stadt bis heute gemeinsam mit dem Felberbach wesentlich die Aigner Wiesenlandschaft. Auch hier prägen wie beim Felberbach neben Eichen und Ahornbäumen, Eschen und Weidenbäume den Ufersaum, soweit dieser eben erhalten geblieben ist.
35 Kopfweiden am Almkanal, von internationaler Bedeutung
Größe: 1,3 ha, seit 1995 geschützt, 2014 auch als Europaschutzgebiet ausgewiesen.
Am Almkanal stockt heute in der Stadt Salzburg der größter geschlossene Kopfweidenbestand Österreichs, Dieser Bestand erstreckt sich auf eine Länge von über drei km und besitzt aus mehr als 500 Kopfweidenbäume.
Schon in die Zeit Fürsterzbischof Paris Graf Lodrons stockte ein Kopfweidenbestand an dem uralten Werkskanal, der Kopfweiden-Bestand ist aber sicher deutlich wesentlich älter. Mit seiner langen Tradition ist er kulturhistorisch wohl auch der älteste Bestand Österreichs.
Naturschutzfachlich ist der Baumbestand durch seine seltene Kleintierwelt von mitteleuropaweiter Bedeutung. In und an den alten Weiden, früher auch Kuppelfelber oder Stockweiden genannt, leben zumindest elf Arten seltener und seltenster Käfer, sieben Käferarten in den Weiden besitzen hier ihr einziges Vorkommen im Land Salzburg. Der seltene Eremit, der landesweit größte heimische Käfer ist nach EU-Recht besonders geschützt. Die Höhlen der Kopfweiden sind auch für Kleinvögel und Spechte wichtig.
Die alten knorrigen und vielgestaltigen Weiden entlang der beliebten Naherholungsachse am Almkanal stockend, begleiten den Spaziergänger auf seinem Weg zwischen dem Donnenbergpark im Norden bis hin zur Eichetsiedlung und zur Birkensiedlung im Süden.
36 Felberbach – Text ist noch zu überarbeiten
Größe: 1,4 ha, seit 1999 unter Schutz.
Der Felberbach, auch Aigner Bach genannt, bildet im Oberlauf - mit der Schleusenbrücke, mit den beiden Höhlen, den kleinen Wasserfällen das wichtigste Gestaltungselement des historischen Aigner Parkes. Direkt unterhalb der Landschaftsteil der Parkanlage am Hangfuß des Gaisberges schließt in der Ebene der geschützte Landschaftsteil Felbergbach an. Zuerst bildet der naturnahe Bachlauf hier die Südabgrenzung des alten Schlossgartens von Schloss Aigen. Im weiteren Verlauf quert der Bachlauf mit seinen hohen prägenden Ufergehölzen den Aigner Wiesenraum um dann die Nordgrenze des Aigner Friedhofes zu bilden.
Dieser Bachlauf besitzt ein auffallend hohes Maß an Naturnähe. Der Name Felberbach leitet sich von den „Felbern“, also den Weidenbäumen ab. Hier sind neben verschiedenen Weidenarten, vor allem der Silberweide verschiedene weitere Baumarten vertreten, etwa Stieleichen, Eschen und Linden. Ein sehr naturnaher Strauch-Unterwuchs vervollständigt den landschaftsprägenden Bach.
37 Kühberg
Größe: 15,6 ha, seit 2001 unter Schutz.
Der Kühberg, ein 711 m hoher Ausläufer des Gaisberges leitet seinen Namen von den dortigen Kiefern, deren Holz auch „Kien“ genannt wurde (vergleiche „Kienspan“) her.
Um 1800 war vor den napoleonischen Kriegen auch der Schlossberg und der stadtnahe Teil des Kühberges vorsorglich gerodet worden um anrückenden Feinden die Deckung zu nehmen. Danach wuchs rasch neuer Jungwald hoch. Daher besitzen die dortigen Kiefern und Buchen vielfach ein Alter von gut 200 Jahren. Damit zählt der wirtschaftlich kaum nutzbare Wald zu den ältesten Waldbeständen der Stadt. Solche Waldtypen auf dem sehr kargen Kalk- und Dolomitboden sind landesweit selten geworden, sie zählen damit zu den landesweit gefährdeten Biotoptypen.
Den Kiefernbestand umgibt ein langsam wüchsiger Orchideen-Buchenwald mit einer Vielzahl an Orchideen. Neben den drei Waldvöglein-Arten gedeihen hier Fliegen-Ragwurz, Nestwurz, Braunrote Stendelwurz, Waldhyazinthen und Großes Zweiblatt. Der umgebende Buchenwald ist in seinem Bestand großteils ebenfalls etwa 200 Jahre alt.
Bemerkenswert sind hier verschiedene Pflanzenarten, sie sonst nur in deutlich höheren subalpinen Regionen wachsen, die aber hier in den kühl-schattigen Lebensraum des steilen und schattigen Nordhanges bis in Talnähe herabsteigen. Dazu gehören die Behaarte Alpenrose oder das Alpen-Maßliebchen. Auch die Frühlingsheide, der Alpenquendel, die Kugelblume, der Dreischnittbaldrian, der Felsenbaldrian und die Bergflockenblume gehören zu diesen „dealpinen Elementen“.
In den Felsen brütet an unwegsamer Stelle der Uhu, die weltweit größte Eulenart. Auch Wanderfalke, Schwarzspecht, Weißrückenspecht und Wespenbussard, sämtlich nach EU-Recht streng geschützte Vogelarten nutzen mit ihren großen Revieren den vielgestaltigen Lebensraum des Kühberges. Im Unterhang sind im feuchten Waldteilen Feuersalamander und Teichmolch beheimatet.