Frühlingserwachen: Zwergerlgarten und Heckentheater ab heute geöffnet

v.l.: Stadträtin Andrea Brandner und Peter Ebner (Obergärtner im Mirabellgarten)
Ab heute sind der beliebte Zwergerlgarten und das historische Heckentheater wieder für Besucher:innen geöffnet. Die 17 Marmorzwerge wurden heute Vormittag von den Profis der Stadtgärten aus ihrem Winterschlaf geholt, sorgfältig gereinigt und frühlingsfit gemacht.
Ob die Zwergin mit dem Zwiebelbund, der Kastagnettenzwerg oder der Turbanzwerg – alle stehen wieder frisch „aufgeputzt“ im Garten und freuen sich auf neugierige Blicke von Besucher:innen, Passant:innen und Zwergen-Fans. Stadträtin Andrea Brandner war beim „Auspacken“ dabei und zeigte sich begeistert: „Die Zwergerl gehören einfach zum Frühling in Salzburg dazu. Es ist jedes Jahr ein besonderer Moment, wenn sie aus dem Winterschlaf geholt werden und wieder Leben in den Mirabellgarten bringen. Ich freue mich, dass dieser besondere Ort nun wieder für alle offensteht.“
Die Zwergerl sind in drei thematische Gruppen gegliedert: ein großer Jahreskreis mit den Monatszwergen, eine Gruppe von Duellanten und eine weitere mit Komödiantenzwergen. Wer mehr über die Geschichte und Bedeutung der einzelnen Figuren erfahren möchte, kann ab April die Ausstellungstafeln in der Wolf-Dietrich-Halle im Schloss Mirabell besuchen.
Historischer Hintergrund
Ende des 17. Jahrhunderts entstand unter Erzbischof Johann Ernst Graf Thun der Zwergerlgarten im Park von Schloss Mirabell. Die ersten Zwerge wurden vermutlich 1691/92 gefertigt, wahrscheinlich von einem Künstlerkollektiv unter Leitung von Ottavio Mosto und Bernhard Michael Mandl. Der Garten – im Bereich des heutigen Zauberflötenspielplatzes – war 1695 weitgehend fertig. Er ist nach heutiger Kenntnis der älteste Zwergengarten Europas. Der Zwergerlgarten umfasste ursprünglich 28 Zwerge. In der Zeit der Aufklärung kamen die Zwerge – Marmorfiguren missgestalteter Menschen - immer mehr in Verruf. Die Anlage wurde nicht mehr ordentlich gepflegt und begann zu verwildern. Anfang des 19. Jahrhunderts entschied man sich, die Figuren zu versteigern. Die Zwerge gerieten in Vergessenheit. 1919 fasste der Salzburger Gemeinderat den Beschluss, den einzigartigen Garten wieder zu errichten und die Zwerge zurück nach Salzburg zu holen.
Nicole Salamonsberger