Contact-Tracing der Stadt in TriBühne Lehen nun gut aufgestellt

17.11.2020
Team massiv auf 127 Personen aufgestockt – Drei-Schicht-Betrieb von 0 bis 24 Uhr

Für die andauernde Herausforderung gut gerüstet ist Einsatzleiter Michael Haybäck mit dem letzte Woche in die TriBühne Lehen übersiedelten und massiv aufgestockten Contact-Tracing-Team der Stadt Salzburg: „Seit Freitag, 13. November 2020, sind in Summe 127 Personen hier vollzeitbeschäftigt. Wir konnten uns von ursprünglich rund 40 Kräften, dank der starken Unterstützung des Bürgermeisters und des Bundesheeres, mehr als verdreifachen. Das macht es möglich, Montag bis Sonntag von 7.30 Uhr bis 21.00 Uhr in intensiver Früh- und Spätschicht zu arbeiten und eine Nachtschicht mit Amtsarzt und Rechtskundigem Dienst für besondere Fälle noch dranzuhängen.“

Über 8.500 Bescheide ausgestellt

Der Einsatzleiter ist zuversichtlich: „Mit der jetzigen Mannschaft sind wir gut aufgestellt und in der Lage neben den Positiven auch die Kontaktpersonen 1 sowie 2, wenn nötig, zu erheben und abzusondern. Auch der starke Lockdown seit heute, Dienstag, wird uns dabei helfen.“ Bis dato wurden bereits über 8.500 Bescheide von der städtischen Epidemiebehörde ausgestellt.

Die Übersiedlung nach Lehen erfolgte, weil die Räumlichkeiten im Amtsgebäude Schwarzstraße 44 aufgrund der Fallzahlen und der deshalb benötigten Mitarbeiter*innen zu klein geworden waren. In der TriBühne Lehen stehen nun drei große Räume samt Umfeld zur Verfügung: der Veranstaltungssaal samt anliegender Erweiterungsfläche für das Contact-Tracing, ein weiterer Raum für das Gesundheitswesen mit Amtsärzten und Entlassungsmanagement sowie ein zusätzlich eigener großer Raum für das Bundesheer. Hinzu kommen offene Flächen zur Versorgung (ausschließlich Inhouse-Essen) und für Einschulungen.

48 Computerarbeitsplätze da

Die städtische IT hat innerhalb kürzester Zeit 48 Computerarbeitsplätze eingerichtet. Auf einem Digitalen Board können die Leitungsverantwortlichen mit ihren Kolleg*innen kommunizieren. Weitere technische Zusatzprogramme, die helfen werden, die Abläufe noch effektiver zu gestalten, sind in Vorbereitung.

Leute sind hochmotiviert

Für Haybäck besonders wichtig: „Die Leute hier sind jetzt alle wieder hochmotiviert. Wir haben Kolleginnen und Kollegen aus dem Gesundheitsamt, dem Ordnungsamt, der Bezirksverwaltung, allen Magistratsabteilungen, dem Bundesheer, der Tourismus Salzburg AG und sogar zwei von der Doping Agentur NADA dabei. Dazu kommen 30 externe Kräfte, die sich auf unsere Aufrufe hin gemeldet haben. Da sind sehr qualifizierte Personen dabei, die ihre Qualitäten voll einbringen.“

Während ihres Dienstes in der TriBühne tragen alle beschäftigten Personen FFP2-Masken. Sie werden regelmäßig getestet, um Erkrankungsfälle in den eigenen Reihen möglichst auszuschließen. Auch die waren ja mit ein Grund gewesen, nach Lehen zu übersiedeln.

Anruf allein reicht nicht

Haybäck weist zudem darauf hin, dass das Contact-Tracing vielfach noch immer falsch eingeschätzt werde: „Mit einem Telefonanruf ist es schlicht nicht getan. Unserer Beobachtung nach, beträgt der Aufwand nur für einen Positiven mindestens eine Stunde.“ Es seien dabei häufig erst Telefonnummern zu eruieren und dann teils schwierige Gespräche zu führen. Es gäbe Aufzeichnungslisten, die abgeglichen werden müssten, der Bescheid sei zu erstellen und dafür Rücksprache mit dem Amtsarzt bzw. der Amtsärztin zu halten. „Wenn dann auch noch das EMS, die zentrale Meldedatenbank des Bundes, aufgrund der vielen Fälle permanent überlastet ist, dauerts noch länger“, so Haybäck. Er moniert zudem, dass noch immer nicht von allen Laboren die benötigten Personendaten zur Verfügung gestellt würden.

(Fotos: Stadt Salzburg/Alexander Killer)

Karl Schupfer