11. SMART CITY Round Table Brunch: Belastet Besitz? Möglichkeiten von Carsharing

13.12.2019
Referent: David Knapp
  • Der Smart City-Round Table-Brunch am Freitag, den 13. Dezember war die erste Gastveranstaltung in der Mooncity, dem neuen Zentrum für E-Mobilität in Salzburg
  • Der Smart City-Brunch setzt Impulse für eine wohnens- und lebenswerte Zukunft in der Stadt Salzburg, dieses Mal gemeinsam mit dem urbanen mobilitätslabor salzburg
  • Impulsgeber David Knapp (Mobilitätsexperte) diskutierte mit BetreiberInnen, Magistratsbeamten, VerkehrsplanerInnen psychologische Aspekte warum Menschen (nicht) teilen wollen.

„Belastet Besitz?“ fragt sich der Vortragende des 11. Smart City-Round Table David Knapp. Gemeinsam mit dem urbanen mobilitätslabor salzburg wird in der Mooncity, der neuen Erlebniswelt für E-Mobilität, über Carsharing diskutiert. FachexpertInnen, BetreiberInnen, Magistratsbeamte, VerkehrsplanerInnen und weitere sitzen nebeneinander an Kaffeehaustischen, den Blick gerichtet auf einen 80-Zoll großen Bildschirm an dem Mobilitätsexperte David Knapp mit seiner Präsentation für die rund 60 BesucherInnen zwei Zukunftsszenarien für Carsharing entwirft:

Ein erstes Szenarium, in dem gute Gründe aufgezeigt werden, warum Carsharing in Salzburg NICHT möglich ist, ein weiteres Szenarium warum gerade jetzt Carsharing in Salzburg so realistisch ist! Beides scheint möglich, alles ist offen. Die Diskussion eröffnet Moderatorin Michaela Binder. Gerhard Dummeldinger von Flomobil ist extra aus Wörgl angereist, er zeigt es mit seiner Initiative vor wie es möglicherweise auch in Salzburg gehen könnte. Die Frage „ob er wirtschaftlich ohne öffentliche Förderungen auskommt“ muss er verneinen. Ist damit Carsharing immer notwendigerweise durch die öffentliche Hand zu fördern diskutieren die BesucherInnen. David Knapp glaubt das nicht, dass es reflexartig einen Ruf nach öffentlicher Unterstützung geben muss. Knapp: „Was Städte aber schon zu Ermöglichern werden lässt, sind die vielen Steuerungsmaßnahmen, die eine Stadt wie Salzburg in den Händen hält, Stichwort ‚Stellplatzverordnung‘ oder Ähnliches.“ Auch Ingo Janitschek vom Carsharing Anbieter „Family of Power“ ist gekommen; er stimmt den Ausführungen des Referenten inhaltlich zu, funktionierende Betreibermodelle zu finden sei aber schwer. Jochen Stich von der Firma Porsche spricht sich dafür aus, geeignete Wirtschaftsmodelle zu finden und nennt Beispiele wie WHIM, die mit einer Mobilitätsflatrate überzeugen. Martin Loidl von der Universität Salzburg fordert, solange es noch nicht ausreichend NutzerInnen gibt, seien kostbare Güter wie Mobilität - dazu zählt auch Carsharing als Ergänzung zum ÖPNV - (finanziell) zu stützen.

Der Smart City-Brunch und die Diskussion zeigten, dass es eine klare Strategie für Salzburg und für die Integration neuer Mobilitätsformen braucht und dabei gilt den/die Nutzerin auf diesem Weg in ein neues Mobilitätsuniversum mitzunehmen. Auch auf die Bedeutung psychologischer Aspekte in der Nutzung darf dabei nicht vergessen werden – und es soll dahingehend aktiv eingewirkt werden: Zum Beispiel, indem Routinehandlungen aufgebrochen werden und die Kostenwahrheit für den Besitz eines PKWs aufgezeigt gehören.

Was ist die Smart City?
Die Smart City Salzburg ist der Weg der Stadt in eine wohnens- und lebenswerte Zukunft. Diesen Weg will die Stadtverwaltung mit der Bevölkerung gemeinsam gestalten. Grundlage ist der Masterplan 2025, der im Jahr 2012 in einem intensiven Stakeholderprozess erstellt wurde. Inhalte sind die Zukunftsvision für die Stadt 2050 und ein konkreter Maßnahmenplan bis 2025, diese beinhaltet 25 Teilziele in sechs Handlungsfeldern.

Was ist das urbane mobilitätslabor salzburg?
Das urbane mobilitätslabor für den Großraum Salzburg wurde im Rahmen des Forschungsförderprogramms „Mobilität der Zukunft“ geschaffen. Stadt und Land Salzburg, das Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen als Koordinationsstelle sowie die Forschungseinrichtungen Salzburg Research, iSPACE und das Z_GIS der Universität Salzburg bündeln hierin ihre Expertisen.