'Bruchzone': Wolfgang Bauer am Dienstag zu Gast in der Panoramabar

24.01.2019

Während Europa in einer Art Komfortzone lebt, toben in anderen Weltregionen Kriege, zerfallen staatliche Institutionen, leiden Millionen Menschen Hunger. Wolfgang Bauer, Journalist bei der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit", erkundet diese Bruchzone seit Jahren. Für sein neues Buch hat er einige seiner eindringlichsten Reportagen zusammengestellt: Über nordkoreanische Geisterschiffe, die an der japanischen Westküste angeschwemmt werden, über den „Maniak“, einen Serienmörder, der in der russischen Wolgaregion sein Unwesen treibt, oder die Odyssee pakistanischer Seeleute, die am Horn von Afrika Piraten in die Hände fallen. Der Band enthält aber auch hoffnungsvolle Geschichten, etwa die eines IT-Beraters aus Minnesota, der in seine Heimat Somalia zurückkehrt, um dort einen Staat aufzubauen.

Bauers Reportagen zeigen die politische und soziale Wirklichkeit aus der Nähe und in ihrer ganzen Komplexität. Anhand konkreter Einzelschicksale entfaltet er virtuos die sozialen und historischen Hintergründe regionaler Konflikte. Dabei gelingt ihm stets die delikate Gratwanderung: Hoffnung ohne Naivität, Mitgefühl ohne Kitsch.

Bauer, geboren 1970, wurde für seine Reportagen unter anderem mit dem Katholischen Medienpreis und dem Prix Bayeux-Calvados des Correspondants de Guerre ausgezeichnet. Im Suhrkamp Verlag erschienen zuletzt „Über das Meer. Mit Syrern auf der Flucht nach Europa“ (2014) und „Bruchzone“ im Herbst 2018.

Eine Veranstaltung der Stadt:Bibliothek mit dem Beauftragtencenter der Stadt Salzburg im Rahmen des "Monats der Vielfalt" und dem Runden Tisch Menschenrechte Stadt Salzburg



Wolfgang Bauer: "Bruchzone. Krisenreportagen" - Lesung und Gespräch
Di, 29. Jänner 2019, 20 Uhr
Eintritt frei, Einlass ab 19.30 Uhr
Anmeldung erforderlich - Tel. 0662 8072 2450, stadtbibliothek@stadt-salzburg.at
oder in der Stadt:Bibliothek an der Buchrückgabe-Theke.

Sabine Möseneder