160 Jahre: Die Freiwillige Feuerwehr feiert Geburtstag

11.11.2025
Vor dem alten und neuen Tanklöschfahrzeug
v.l.: Alfred Leutner (Alte Einsatzbekleidung aus 1974 „Europauniform“), Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Michael Leprich, Manuel Schabauer (aktuelle Einsatzbekleidung), BGM-Stv. Florian Kreibich, Bürgermeister Bernhard Auinger, Abteilungsvorstand der MA1 Bernd Huber & Branddirektor Werner Kloiber

Am 11. November 1865 wurde mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in der Stadt Salzburg das Löschwesen strukturiert organisiert. Auslöser dafür war unter anderem der Dombrand im September 1859. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Bevölkerung verpflichtet, an der Brandbekämpfung mitzuwirken.

Bürgermeister Bernhard Auinger freut sich über das Jubiläum: „160 Jahre Freiwillige Feuerwehr Salzburg – ein stolzes Jubiläum, zu dem ich im Namen der Stadt herzlich gratuliere. Seit 1865 steht die Feuerwehr für Einsatzbereitschaft, Zusammenhalt und gelebte Solidarität. Die Freiwillige Feuerwehr sorgt gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Tag und Nacht für Sicherheit – oft unter schwierigen Bedingungen - und ist in der ganzen Stadt ein unverzichtbarer Teil des sozialen Gefüges. Dieses Engagement verdient größten Respekt und Anerkennung. Mein Dank gilt Kommandant Mike Leprich und seinem gesamten Team. Salzburg kann stolz sein auf seine Freiwillige Feuerwehr – und ich bin es auch. Danke für 160 Jahre Einsatz für unsere Stadt!“

„160 Jahre gelebter Zusammenhalt, Mut und Einsatzbereitschaft – die Freiwillige Feuerwehr Salzburg steht wie kaum eine andere Institution für Verantwortung und Gemeinschaft. Seit Generationen stehen die Mitglieder freiwillig im Dienst der Sicherheit unserer Stadt und leisten Großartiges für die Gemeinschaft. Dafür gebührt ihnen unser aufrichtiger Dank und größte Anerkennung. Herzliche Gratulation zu diesem besonderen Jubiläum!“, so der für die Feuerwehr zuständige Bürgermeister-Stellvertreter Florian Kreibich.

Ursprünglich drei Feuerwachen

Mit der Gründung wurde auch die Ausrüstung standardisiert und die Mannschaft zu Beginn in drei Feuerwachen – Bürgerspital, Chiemseehof und Bruderhof - untergebracht. Die Wache „Bruderhof“ blieb bis 1999 in Betrieb und wurde sowohl von Berufs- als auch Freiwilliger Feuerwehr genutzt. Ab Mitte 1930 wurden im Zuge der Eingemeindung die Freiwilligen Feuerwehren – unter anderem aus Gnigl, Itzling und Liefering sowie weiteren Feuerwehren - der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Salzburg zugeordnet.

Die Kriegsjahre

Die Kriegsjahre brachten auch Veränderungen in der Organisation mit sich. Mitglieder der Feuerwehr wurden als Hilfspolizisten vereidigt und unterstanden direkt der SS- und Polizeigewalt. Den Feuerwehren wurde in dieser Zeit unter anderem auch untersagt, die traditionellen Florianifeiern abzuhalten. Die so als Feuerlöschpolizei bezeichnete Einheit bestand zu dieser Zeit aus wenigen freiwilligen Mitgliedern. Nach 1945 wurde das Feuerwehrwesen auf die ursprüngliche Basis zurückgeführt und es entstand – mit Gründungsjahr 1947 - die heutige Berufsfeuerwehr.

Zeiten der Modernisierung

Mit Beginn der 1980er Jahre wurde auch die technische Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr modernisiert und auf einen zeitgemäßen Stand gebracht. Auch die persönliche Schutzausrüstung wurde dem aktuellen Stand der Technik angepasst. Zur Ausstattung eines Feuerwehrmannes gehörten bereits damals der Feuerwehrhelm, Einsatzstiefel, Uniform, Schutzjacke und Handschuhe.

190 aktive Mitglieder und jährlich rund 1.000 Dienste

Aktuell zählt die Freiwillige Feuerwehr 190 aktive Mitglieder. An den vier Standorten wird ein wöchentlicher Übungsdienst durchgeführt. Die Mannschaft leistet pro Jahr ca. 45.000 Stunden und weist laut Statistik rund 1.000 Dienste für Einsätze, Übungen und Verwaltung auf. Dazu kommen noch 60 Mitglieder der Feuerwehrjugend sowie 35 Nichtaktive-Mitglieder. Der gesamte Mannschaftsstand zählt somit 285 Mitglieder.

Reger Zulauf bei Feuerwehrjugend

Für den Nachwuchs ist ebenfalls gesorgt, denn die Feuerwehrjugend freut sich über regen Zulauf. Rund 60 Mädchen und Burschen im Alter von 10 bis 15 Jahren werden in wöchentlichen Jugendschulungen in spielerischer Form auf die Einsatztätigkeiten vorbereitet. Mit 15 Jahren treten sie in den „aktiven Dienst“ über und unterstützen die Mannschaft bei den ersten Einsätzen.

Hilfe bei Großeinsätzen und über Stadtgrenzen hinaus

Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Salzburg leistet auch abseits der Akuteinsätze ihren Beitrag. Bei zahlreichen Veranstaltungen tragen die Mitglieder mit ihrem Einsatz bei Sport- oder Kulturveranstaltungen zu einer sicheren Abwicklung bei. Zudem stehen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr auch über die Stadtgrenzen hinweg im Einsatz. Beispielsweise bei mehrtägigen Einsätzen, wie bei der Hochwasserkatastrophe im letzten Jahr in Niederösterreich, oder auch im Rahmen des EU-Katastrophenschutzmechanismus als Teil der internationalen Katastrophenhilfe des Landesfeuerwehrverbandes Salzburg.

Branddirektor Werner Kloiber: Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Salzburg ist eine zuverlässige, gut ausgebildete und top motivierte Einrichtung, die mit ihrer steten Einsatzbereit auch eine sehr gute und wichtige Unterstützung für die Berufsfeuerwehr darstellt. Die Freiwillige Feuerwehr stellt einen unverzichtbaren Beitrag für das Feuerwehrwesen und die Sicherheit in der Stadt Salzburg dar.“

„Für uns als Freiwillige Feuerwehr gibt es ein klares Ziel. Wir helfen der Salzburger Bevölkerung in allen Notlagen. 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag. Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr gibt es hier ein bewährtest duales System, um bei Bränden oder Katastrophen rasch Hilfe leisten zu können. Mit der Feuerwehrjugend ist für den Nachwuchs für die nächsten Jahrzehnte vorgesorgt, um das System auch nachhaltig abzusichern“, so der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mike Leprich abschließend.

Nicole Salamonsberger