Gewaltschutz-Symposium – Gemeinsam stark gegen Gewalt
Rund 60 Teilnehmer:innen setzen sich vergangenen Donnerstag, 21. November mit dem Thema Gewaltschutz auseinander. Das Symposium ist Teil des Programms der Stadt im Rahmen der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“, die den Fokus auf den Schutz vor Gewalt und die Stärkung gesellschaftlicher Prävention legt.
Sozialstadträtin Andrea Brandner eröffnete das Symposium: „Jede Form von Gewalt stellt einen Eingriff in die Menschenrechte dar. Die Stadt Salzburg setzt sich dafür ein, das Bewusstsein zu schärfen und Betroffene zu stärken. Das Symposium gegen Gewalt bietet Raum für Gespräche und zeigt Wege zur Prävention und Intervention auf.“
Dabei wurde auch die Wichtigkeit eines offenen Umgangs mit dem Thema hervorgehoben, wie die Koordinatorin für Gewaltschutz Isabel Bojanovski auf den Punkt brachte: „Gewalt darf kein Tabu sein. Wir müssen über Gewalt sprechen dürfen und im Gespräch bleiben.“
Dialog und Austausch
Die Teilnehmer:innen, darunter Fachleute aus den Bereichen Soziales, Bildung und Sicherheit sowie interessierte Bürger:innen, nutzten die Gelegenheit zum Austausch. In offener Atmosphäre wurden Erfahrungen geteilt, Herausforderungen diskutiert und mögliche Lösungsansätze erörtert. Besonders positiv wurde die Einladung zur Mitgestaltung und Diskussion gewertet, die die Veranstaltung zu einem Raum des aktiven Engagements machte.
Vier Themen im Fokus
Das Symposium gliederte sich in vier Diskussionsrunden, die von Expert:innen präsentiert wurden und im Plenum offen besprochen worden sind. Zahlreiche Wortmeldungen und -beiträge in den Diskussionen zeigten, wie präsent und relevant die Themen für die Teilnehmer:innen waren.
- Gewalt im Internet
Golrokh Haddad von der Beratungsstelle ZARA #GegenHassimNetz sprach über die Herausforderungen von Hass im Netz und Cyberkriminalität. Sie betonte die Bedeutung präventiver Maßnahmen, gesellschaftlicher Zivilcourage und einer stärkeren Fokussierung auf Täter:innen. Trotz Fortschritten durch Gesetze bleibt die Umsetzung anspruchsvoll. Zahlreiche Wortmeldungen zeigten das große Interesse und den Bedarf an Austausch und Lösungen. Haddad erklärte anschaulich, wie Beiträge gemeldet werden können, und rief dazu auf, das Thema stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
- Safe Spaces Incoming: Kinderschutz-Strukturen stärken
Mariella Bodingbauer von der Sportunion Salzburg präsentierte Lösungsansätze zur Einführung von Kinderschutzkonzepten in Vereinen. Gabriela Rothuber von der Fachstelle Selbstbewusst betonte die Vorbildfunktion von Trainer:innen und die Bedeutung klarer Kommunikation für den Gewaltschutz. Ein Verhaltenskodex und klare Regeln sind essenziell, um Grenzen zu definieren und durchzusetzen. Die Sportunion unterstützt Vereine bei der Umsetzung von Konzepten und fördert einen offenen Umgang mit Herausforderungen und Problemen.
- Gewalt in postmigrantischen Gesellschaften
Unter der Moderation von Nedžad Moćević beleuchteten Džana Schütter und Nela Pećić von MAK – Multikultur als Kompetenz die Konfliktdynamiken in postmigrantischen Gesellschaften. Die Diskussion fokussierte auf Rollenbilder und die damit verbundenen Verpflichtungen, um ein respektvolles, gewaltfreies Miteinander zu fördern. Es ging darum, Gewalt als inakzeptabel zu markieren und Solidarität sowie aktives Engagement für nachhaltige Lösungen zu stärken.
- Kontrollverlust: Wege aus Gewalt und Mobbing
Janina Schönleben von der KIJA Salzburg betonte die Bedeutung frühzeitiger Intervention, um Gewaltspiralen zu durchbrechen. Sie hob hervor, wie wichtig es ist, dass alle, einschließlich Lehrpersonal, Mobbing frühzeitig erkennen und darauf reagieren können. Zudem wurde deutlich gemacht, dass Mobbing bereits bei sehr jungen Kindern auftritt und ein besseres Verständnis notwendig ist, um präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Diskussionsrunde: Gewalt im Internet
In der abschließenden Diskussionsrunde wurde die Wirksamkeit des Gesetzes gegen Hass im Internet und des Maßnahmenpakets thematisiert. Diskutiert wurden spürbare Auswirkungen, treffsichere Maßnahmen und notwendige Schritte zur Bekämpfung von Hass im Netz und Pädokriminalität. Kritisch hinterfragt wurde, ob Behörden und Gesellschaft den Täter:innen ausreichend schnell entgegenwirken können. Golrokh Haddad von ZARA und Sabina Moser, Rechtsanwältin für Opferschutz, führten die Diskussion mit etwa 25 Teilnehmenden, darunter Pädagogikstudierende, und erarbeiteten Ansätze für Lösungen.
Ein starkes Signal gegen Gewalt
Das Gewaltschutz-Symposium zeigte, dass Prävention und der offene Dialog über Gewalt essenziell sind, um Veränderung zu bewirken. Die Stadt Salzburg setzt mit dieser Veranstaltung ein klares Zeichen: Gewalt hat in der Gesellschaft keinen Platz, und
Druckfähige Fotos
Weitere Informationen
Hendrik Stoltenberg