Standortentwicklung: Goethesiedlung

Die Stadt Salzburg startet mit der Weiterentwicklung der Goethesiedlung ein zukunftsweisendes Stadtentwicklungsprojekt. Ziel ist es, die Wohnqualität nachhaltig zu verbessern, neuen leistbaren Wohnraum zu schaffen und die Infrastruktur an die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse der Bewohner:innen anzupassen. Im Mittelpunkt stehen die Themen leistbares Wohnen, Freiraumgestaltung, Mobilität und Klimaschutz.
Das Projekt im Überblick
- 250 bis 300 neue geförderte Mietwohnungen, davon rund 60 für betreutes Wohnen
- Neugestaltung des Großparkplatzes: Mehr Wohnraum, mehr Grün, alternative Stellplatzlösungen
- Erweiterung von Freiflächen für die Siedlung, den umgebenden Stadtteilund Renaturierung des Alterbachs für mehr Aufenthaltsqualität
- Nachhaltige Mobilität: Es sollen Konzepte für verbesserte Rad- und Fußwege, optimierte O-Bus-Haltestellen und Smart Mobility erarbeitet werden
- Bei einer Weiterentwicklung sind auch neue soziale Einrichtungen im Gespräch, etwa Verbesserte Angebote für verschiedene Altersgruppen und weitere Räume der Begegnung
- Die Goethesiedlung soll sich längerfristig zu einem „Pilotquartier“ einer klimafitten Siedlung entwickeln. Darunter fallen zum Beispiel:Photovoltaik- Anlagen, energieeffiziente Gebäude und weitere Begrünung für Klimaanpassung
Mehr Wohnraum für Salzburg
Der große Bedarf an leistbarem Wohnen macht eine behutsame Nachverdichtung notwendig. Auf dem derzeit größtenteils versiegelten Großparkplatz sollen bis zu 250 geförderte Mietwohnungen entstehen, die sich harmonisch in die Bestandsbebauung einfügen. Besondere Schwerpunkte liegen auf einer guten sozialen Durchmischung, betreutem Wohnen für ältere Menschen und Kleinwohnungen für Studierende. Längerfristig wird in der Siedlungsmitte ein weiteres Potential von maximal 50 zusätzlichen Wohnungen ausgemacht.
Freiraum und Grünraum – mehr Natur für die Goethesiedlung
Ein besonderer Fokus liegt auf der Erhaltung und Aufwertung der Grünflächen. Bestehende Bäume auf den Abstandsflächen zwichen den Bestandsgebäuden bleiben erhalten. Auch im Bereich zum Alterbach und am Großparkplatz soll behutsam mit den Bestandsbäumen umgegangen werden – sofern hier Bäume entnommen werden müssen, werden diese im Bereich der Siedlung nachgepflanzt. Die geplante weitere Renaturierung des Alterbachs wird die Aufenthaltsqualität im Stadtteil weiter verbessern, hat viele positive ökologische Effekte und dient auch dem Hochwasserschutz. Im Rahmen des Projektes sollen auch weitere öffentlich nutzbare Freiraume fürdie Bewohner:innen und den Stadtteil geschaffen werden.
Mobilität der Zukunft – nachhaltig, bequem und smart
Mit einer integrierten Mobilitätsstrategie wird daran gearbeitet, das Verkehrsangebot zu modernisieren:
- Alternative Stellplatzlösungen: Hoch- oder Tiefgaragen für die Verlagerung der Parkplätze
- Bessere Rad- und Fußwege: Sichere und direkte Verbindungen innerhalb der Siedlung
- Öffentlicher Verkehr: Optimierung der O-Bus-Haltestellen und Übergänge für eine bessere Anbindung
- Smart Mobility: Förderung von Sharing-Angeboten und nachhaltigen Mobilitätslösungen
Nachhaltige Stadtentwicklung für kommende Generationen
Die Goethesiedlung wird ein Pilotquartier für nachhaltige Stadtentwicklung. Maßnahmen dazu sind etwa:
Energieeffiziente Neubauten nach hohen Umweltstandards
- Photovoltaikanlagen auf den Dächern zur nachhaltigen Stromerzeugung
- Mehr Grünflächen und klimawirksame Begrünung zur Reduktion von Hitzeinseln
Gemeinsam gestalten – Bürger:innenbeteiligung
Die Menschen vor Ort werden aktiv in die Planungen eingebunden. Bereits 2023 fand eine groß angelegte Befragung statt, deren Ergebnisse in das Projekt einfließen. Im März 2025 fand neben einer Pressekonferenz auch ein Bürger:innendialog statt, in dem die Bedürfnisse vor allem der Anrainer:innen besprochen wurden und nun in die Planungen einfließen können. In Zukunft sind auch weitere Schritte der Bürger:innenbeteiligung geplant:
- Zukunftstag im Frühling: Beteiligung an der Gestaltung von Grün- und Freiflächen
- Projektbezogenes Quartiersmanagement als Anlaufstelle für Anliegen der Bewohner:innen
- Regelmäßige Infoveranstaltungen und transparente Kommunikation
Ergebnisse der Bewohner:innenbefragung

Die Befragung fand im Juni 2023 mittels Versand von Fragebögen an alle rund 2.500 Bewohner:innen bzw. rund 1.200 Haushalte der Goethesiedlung statt. Beantwortet wurden gut 400 der ausgestellten Fragebögen.
Grundlegende Zahlen zum Rücklauf:
Die Fragebögen wurden zu 50% von Frauen und 35% von Männern ausgefüllt, weitere 13% wurden gemeinsam ausgefüllt (Rest: ohne Angabe). Das Durchschnittsalter der Befragten liegt bei 66 Jahren. Ein Viertel der Befragten lebt seit mehr als 50 Jahren in der Wohnanlage (Bezug vor 1973; 25%), ein weiteres knappes Viertel zwischen 40 und 50 Jahren. Insgesamt leben 82% der Befragten, in Ein-(50%) oder Zwei-(32%) Personen-Haushalten. In den Reihen der Mehrpersonenhaushalte finden sich auch Großfamilien mit fünf bis sieben Bewohner:innen.
Konkrete Aussagen der Befragung:
- Die generelle Wohnzufriedenheit in den Bestandsbauten der Goethesiedlung ist ausgesprochen hoch (81% beantworten die Frage mit „sehr zufrieden“ oder „zufrieden).
- Der Bleibewunsch der Bewohner:innen ist mit 91% ausgesprochen hoch. Nur 5% erwägen einen Wohnsitzwechsel.
- Trotz des großen Anteils an Klein- und Kleinstwohnungen äußern die Befragten wenig Änderungswünsche an den aktuell von ihnen bewohnten Wohnungen.
Das Ergebnis korreliert mit dem hohen Anteil an Langzeitmieter:innen und dem hohen Altersschnitt der Befragten. Am häufigsten wird der Bedarf „Barrierefreiheit“ geäußert. Der Wunsch nach einem zusätzlichen Wohnraum wird vor allem von Personen mit 1-Raum Wohnungen und Familien mit mehreren Kindern geäußert.
- Die Mobilitätssituation für die Bewohner:innen wird auch als relativ positiv gesehen: hervorzuheben sind hier die positiven Ergebnisse bei den Punkten der ÖPNV-Anbindung (92% sind „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ damit) und auch die Einkaufsmöglichkeiten werden sehr gut bewertet. Die Goethesiedlung ist bereits jetzt ausgezeichnet an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Die Nutzerzahlen sind laut eigenen Angaben hoch.
- Die Park- bzw. Abstellsituation wird durchwachsen bewertet: Als Störfaktoren sind vor allem fremde Autos und das Fehlen einer Tiefgarage hervorzuheben.
- kritisiert wird das Fehlen von Abstellplätzen für Fahrräder und weitere Fahrzeuge (wie Kinderwägen, Scooter und Rollatoren)
- Im Freiraum der Siedlung werden Verbesserungsmöglichkeiten hinsichtlich der Ausstattung mit Sitzgelegenheiten und die Ausgestaltung der Müllsammelstellen genannt.
- Die Mieten in den Bestandswohnungen werden (auch aufgrund der geringen Größen) für Stadt-Salzburger Verhältnisse von den Befragten als günstig beurteilt. Lediglich ein Fünftel beurteilt sie als „zu hoch“ (20%), nur 3% als „viel zu hoch“.
Die Goethesiedlung

Die Goethesiedlung wurde in mehreren Ausbauetappen in den 1960er und 70er Jahren errichtet und beherbergt insgesamt über 1.200 Mietwohnungen auf einer Fläche von ca.12,5 ha. Heute leben rund 2.500 Menschen in der Goethesiedlung. Die Fläche steht im Eigentum der Stadt Salzburg, für die Errichtung und Nutzung von Wohngebäuden wurden Baurechte an gemeinnützige Wohnbaugesellschaften vergeben.
Im östlichen Teil der Siedlung befindet sich der Veronaplatz mit unterschiedlichen Einrichtungen, darunter das Bewohnerservice, eine Bankfiliale, Nahversorger eine Trafik und weitere Dienstleistungen. Mit zwei städtischen Kindergärten, einem Hort und der Volksschule Itzling sind auch wichtige Kinderbetreuungseinrichtungen im direkten Nahbereich der Siedlung.
Die Siedlung liegt ca. zwei Kilometer vom Hauptbahnhof Salzburg entfernt und ist gut mit allen Verkehrsmitteln erreichbar: Sie liegt nahe der S-Bahnhaltestelle „Maria Plain“, der O-Bus Linie 6 hat seine Endstation direkt in der Siedlung und die Linien 3 und 5 halten ebenfalls im unmittelbaren Nahbereich. Mit dem Rad bzw. zu Fuß ist der Rad-und Fußweg am Alterbach schnell zu erreichen, der an den Salzachrad- und Fußweg anbindet. Mit dem PKW ist die Goetheseidlung über die Itzlinger Hauptstraße, die Goethestraße, Gorlicestraße und Reimsstraße an das öffentliche Straßennetz angebunden.
Im nördlichen Bereich der Siedlung befindet sich ein großflächiger Parkplatz für rund 880 KFZ-Stellplätze auf rund 3 ha, weitere Parkplätze befinden sich verteilt im Gebiet der Siedlung.