Treten statt Stauen – der kleine Grenzverkehr setzt auf zwei Räder
Längst schon bringen die täglichen Pendlerströme zwischen der Stadt Salzburg und ihren Umlandgemeinden diesseits und jenseits der Staatsgrenze große Umweltbelastungen und Staus mit sich. Ganz deutlich und stetig am Wachsen ist dabei auch der motorisierte Individualverkehr (MIV) zwischen Salzburg und den bayerischen Nachbargemeinden - man denke nur an die Situation in der Münchner Bundesstraße. Bis 2025 wird laut aktuellen Verkehrsprognosen in Südostbayern der MIV gar um weitere 40 Prozent zunehmen (STMWIVT: Verkehrsprognose 2025 als Grundlage für den Gesamtverkehrsplan Bayern, S. 81).
„Es kann nur einen Weg aus dieser Sackgasse geben: Wir müssen echte Alternativen verstärkt fördern und attraktiver machen. Die Stadt Salzburg kann das klarerweise nicht alleine. Wir haben nun gemeinsam mit den bayrischen Umlandgemeinden Ainring, Piding, Saaldorf-Surheim, Freilassing und dem Landkreis Berchtesgadener Land sowie dem Land Salzburg und der Gemeinde Wals-Siezenheim ein EuRegio-Kleinprojekt zur Förderung des Fahrradverkehrs auf den Weg gebracht. Auf www.radlkarte.eu liefern wir damit grenzüberschreitend und auf einen Klick den bestmöglichen Überblick über die schnellste und sicherste Route von A nach B, sagen, wo RadlerInnen auf ihrem Weg Stützpunkte finden und liefern dazu noch jede Menge weitere wichtige und nützliche Infos wie Kalorienverbrauch, Wetter, Kostenersparnis und viel mehr“, beschreibt Salzburgs Verkehrs- und Umweltstadtrat Johann Padutsch das mit EU-Mittel (INTERREG IVA) finanzierte Projekt, das im Frühling auch als App zur Verfügung stehen soll. „Verkehrsmaßnahmen im Grenzgebiet können nur grenzüberschreitend wirklich sinnvoll sein. Salzburg wurde 2013 wieder Österreichs Radhauptstadt. Wir denken, das Radnetz kann noch viel weiter wachsen, es gibt zahlreiche sportliche PendlerInnen, die nach der Arbeit gerne biken. Mit www.radlkarte.eu könnte für sie das Fahrrad für viele Monate im Jahr zur echten Mobilitätsalternative werden“, so Stadtrat Padutsch.
Ziele des Projektes:
• Aufbau eines grenzüberschreitendes Radroutingportals www.radlkarte.eu unter Nutzung der bestehenden Radkarte 1.0 der Stadt Salzburg (Integration der Gemeinden Wals-Siezenheim, Ainring, Piding, Saaldorf-Surheim, Freilassing).
• Beitrag zur Steigerung des Radverkehrsanteils in Salzburg und den Umlandgemeinden durch ein attraktives und benutzerfreundliches Informationsangebot.
• Konkreter Beitrag zur Förderung umweltfreundlicher Mobilität.
• Unterstützung gesetzter Klima- und Energieziele auf kommunaler und regionaler Ebene.
• Etablierung des Rads als Alternative zum Auto für BerufspendlerInnen (Umkreis 10 km).
• Gesunde Bewegung anstatt „angestauten“ Ärgers tut gut und macht fit und munter.
Termin: Radlkarte auf der S.U.N./UNI:HAUTNAH 2013. Forschung zum Anfassen von 7.-9. November
www.radlkarte.eu, der interaktive Radroutenplaner der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein, ist eines der Highlights auf der „S.U.N./UNI:HAUTNAH 2013. Forschung zum Anfassen“, die vom 7. bis 9. November 2013 den Europark Salzburg zum Wissenspark machen wird. An einem eigenen Stand werden WissenschafterInnen des Interfakultären Fachbereichs Geoinformatik – Z_GIS hier die intelligente Radlkarte erstmals präsentieren und zeigen, welche faszinierenden Möglichkeiten sie bietet. Zusätzlich können BesucherInnen vor Ort E-Bikes und E-Autos ausprobieren.
Nähere Informationen zur Veranstaltung auf www.unihautnah.sbg.ac.at
Statement Landesrat Hans Mayr, Salzburg
„Das Land Salzburg hat dieses Projekt finanziell unterstützt, weil es mir als Verkehrs-Landesrat ein großes Anliegen ist, im Sinne von Umweltschutz und Nachhaltigkeit die Bürger und Bürgerinnen dazu zu ermutigen, aufs Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel umzusteigen.“ erläutert Landesrat Hans Mayr. Mit diesem Euregio-Projekt wird das Radrouting Portal www.radlkarte.eu grenzüberschreitend erweitert. Die Gemeinden Wals-Siezenheim, Ainring, Freilassing, Piding und Saaldorf-Surheim werden durch dieses Projekt mit der Stadt Salzburg vernetzt. Mit der grenzüberschreitenden Radkarte (radlkarte.eu) soll es Radfahrern erleichtert werden, die passende Radroute zu finden. Sowohl der sicherste als auch der kürzeste Radweg werden auf Basis eines qualitätsgesicherten und vollständigen Straßen- und Wegenetzes angezeigt. Zusätzlich gibt es Informationen rund ums Radfahren (zB Radrouten, Radwerkstätten, öffentliche Haltestellen etc.). „Mit der grenzüberschreitenden Radkarte ist eine einheitliche Netzgrundlage geschaffen worden“, merkt Landesrat Hans Mayr an.
Statement Josef Flatscher, Erster Bürgermeister der Stadt Freilassing
"Die interaktive Radkarte der EuRegio ist ein hervorragender Wegweiser über unsere heimischen Radwege. Die Vernetzung zwischen den Gemeinden sowohl auf bayerischer als auch auf Salzburger Seite wird so gestärkt und durch ein wichtiges Instrument erweitert."
Statement Landrat Georg Grabner, Landkreis Berchtesgadener Land
"Der Landkreis Berchtesgadener Land hat das Projekt "Interaktive Radlkarte" im Rahmen seiner landkreisweiten Klimaschutzinitiative gerne unterstützt. Damit wird ein wichtiger Beitrag geleistet, um durch eine Attraktivierung des regionalen Radstreckenangebots die CO2-Umweltbelastungen des motorisierten Pendlerverkehrs zu verringern."
Gabriele Strobl-Schilcher