„Schönste Stadt Deutschlands“ – Salzburg-Kult mit braunen Vorzeichen

18.11.2010 19:00 Uhr
Veranstaltungssaal TriBühne Lehen, Tulpenstraße 1

Vortrag von Robert Hoffmann

Auch unter den Nationalsozialisten lief die Imagepflege Salzburgs auf eine Tradierung der überlieferten Klischees hinaus. Bis weit in den Krieg hinein bestimmten Kunst und Kultur das offiziöse Bild Salzburgs in Propaganda und Medien. Die „schönste Stadt Deutschlands“ sei – so Gauleiter Rainer 1941 – eine „Insel der Seligen“, die „mitten im Lärm der Schlachten“ ein „kultiviertes Leben“ weiterführe. Nicht in allem waren sich die Machthaber aber einig. Während die regionale Parteielite durch die projektierte Umgestaltung der „deutschen Stadt“ eine Überwindung des barocken Ambientes im nationalsozialistischen Geist anstrebte, forderte Propagandaminister Goebbels, dass die Festspiele „aus der Atmosphäre dieser Barockstadt heraus geschaffen werden“ müssen.