25 Jahre Abfallservice – Trennkampagne „Müll trennen und profitieren“
1992 gab es rund 55.000 Tonnen Abfall und neue Herausforderungen – verpflichtende getrennte Sammlung von Bioabfall und Verpackungsabfall - standen an. Aufgaben, die ab 1.1.1992 durch das Abfallwirtschaftsamt, ehemals Teil des Wirtschaftshofes und seit 2003 das Abfallservice, übernommen wurden. Heute kümmert sich das kompetente Abfallservice um rund 84.000 Tonnen Müll jährlich und sorgt dafür, dass der Abfall gesammelt und professionell entsorgt wird.
„Eine funktionierende Abfallwirtschaft ist ein entscheidender Beitrag zur Lebensqualität einer Stadt. Unser Abfallservice ist Garant für eine zeitgemäße und professionelle Abfallentsorgung. Immer bestrebt, im Sinne der Umwelt und unserer Bürgerinnen und Bürger zu handeln“, betont der ressortzuständige Bürgermeister-Stellvertreter Dipl.-Ing. Harry Preuner.
„Auch in den nächsten 25 Jahren stehen wir vor vielen Herausforderungen. Hier ist vor allem die optimale Sammlung und Nutzung verwertbarer Abfälle zu nennen. Zudem setzen wir auf neue technische Entwicklungen wie Eco-Presscontainer, computerunterstützte Tourenpläne oder elektrische Antriebe für Sammelaufbauten“, ergänzt Dr. Jürgen Wulff-Gegenbaur MBA, Leiter des städtischen Abfallservice.
Die Abfallwirtschaft in der Stadt Salzburg veränderte sich in den letzten 25 Jahren. So wurden 1992 Restabfall, Altglas und Altpapier gesammelt, das waren rund 55.000 Tonnen Müll, die jährlich anfielen. Mit Einführung der Biotonne sowie der getrennten Sammlung von Kunststoff und Metall (1993) und Eröffnung des ersten Recyclinghofes (1994) reduzierte sich die Restabfallmenge von 43.750 1992 (304,8 kg/Kopf) auf 30.727 (213,5 kg/Kopf) im Jahre 1996. Bis 2006 stieg die Restabfallmenge auf 37.566 Tonnen (250,4 kg/Kopf), 2016 landeten 34.207 (224,9 kg/Kopf) Tonnen im Restmüll. Seit ein paar Jahren stagniert das Gesamtmüllaufkommen auf hohem Niveau (2016 rund 84.000 Tonnen). Durch besseres Trennen sinkt der Anteil des Restmülls - immer noch gehen zu viele verwertbare Rohstoffe verloren, weil zu wenig getrennt wird.
105 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 45 Fahrzeuge sind derzeit für das Abfallservice im Einsatz. Das Sammelnetz ist dicht gespannt. Im Stadtgebiet stehen 24.728 Restabfalltonnen, 19.334 Biotonnen, 7.092 Altpapierbehälter, 416 Altglasbehälter und 202 Alttextilbehälter.
Große Trennkampagne – Salzburg soll Vorreiter in Sachen Mülltrennung werden
Trotz des einfachen und bequemen Sammelsystems landen in der Stadt Salzburg jährlich rund 20.000 Tonnen – ein Viertel des Gesamtaufkommens - an wiederverwertbaren Rohstoffen im Restabfall. Dabei handelt es sich vor allem um Bioabfall (macht rund ein Drittel des Restmülls aus), Altglas, Plastikflaschen, Getränkekartons oder Altpapier. Materialien, die als Restmüll teuer entsorgt werden müssen und nicht weiterverarbeitet werden können. Das kostet jährlich rund 1,24 Millionen Euro mehr, zudem gehen wertvolle Rohstoffe verloren.
Unter dem Motto „Müll trennen und profitieren“ startet das Abfallservice eine große Trennkampagne. „Die Kampagne ist direkt, modern und ansprechend. Wir setzen auf Information und persönlichen Kontakt. Es soll ein neues Bewusstsein geschaffen werden, dass Abfall wertvoll ist und richtiges Trennen die Umwelt schont und Geld spart. Wir wollen Vorreiter in Sachen Mülltrennung werden“, betont Preuner.
Mitte Oktober startet die Info-Kampagne mit einem Informationsschreiben, Foldern und Plakaten. Anfang November – nach den Feiertagen – werden die Salzburgerinnen und Salzburger auch bei Hausbesuchen über richtiges Trennen und die neuen Abfallgebühren informiert. Als neues Maskottchen des Abfallservice ist künftig der „Mülli“ unterwegs – ein Profi, wenn es um das Abfalltrennen und –vermeiden geht. Er gibt Tipps, weist auf Missstände hin und besucht auch Kindergärten. Dort zeigt er den Kleinsten spielerisch, wie man „Rohstoff-RetterIn“ wird. Die Infokampagne wurde gemeinsam mit den Agenturen Fliegende Fische und ikp Salzburg entwickelt und umgesetzt.
Auch in der Stadtverwaltung wird Mülltrennen in den nächsten Monaten zum Thema. Eine interne Informationskampagne ist ebenso geplant, wie die entsprechende Ausstattung aller Amtsräume.
Neues Gebührensystem belohnt Müll-TrennerInnen – Müllchecker
Um Anreize für eine bessere Abfalltrennung zu schaffen, gibt es ab 1. Jänner 2018 in Salzburg neue Abfallgebühren, die Abfalltrennung und –vermeidung auch finanziell belohnen. Das Modell wurde im Rahmen des Stadt:Dialogs „Unser Müll“ als Partizipationsprojekt gemeinsam mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet und ist das modernste Österreichs.
Wer besser trennt und somit weniger Restmüll produziert, wird künftig finanziell belohnt.
Ein Beispiel:
Ein Vier-Personen-Haushalt besitzt derzeit eine 120-Liter-Restmülltonne, die einmal wöchentlich abgeholt wird. Der aktuelle Jahrespreis beträgt 217 Euro. Durch bewussteres Trennen spart die Familie 25 Prozent ihres Restmülls ein, so kann sie auf eine 180-Liter-Tonne umsteigen, die nur mehr 14-tägig abgeholt wird. Mit den Fahrten sinken automatisch auch die Kosten – sie zahlt jährlich nur mehr 166 Euro und spart so 51 Euro.
Die ideale Kombination von Tonnengröße und Abholintervall lässt sich ganz einfach mit dem Müll-Checker ausrechnen. Einfach www.müllchecker.at eingeben und ein Angebot aussuchen, das besser zum eigenen Trennverhalten passt und kostengünstiger ist. Mit dem Abfallgebührenbescheid und den persönlichen Daten kann das beste Angebot einfach online bestellt werden.
Der Müll-Checker hält allerdings nicht nur einen Rechner bereit. Dort sind auch alle Sammelstellen der Stadt zu finden sowie eine automatische Terminerinnerung für die individuellen Abfuhrtage. Von Abflussreiniger bis Zigarettenschachtel, mit dem Abfall-ABC bleiben keine Fragen offen, wenn es um die richtige Tonne geht.
Jochen Höfferer