Informationsabend zur Hauptkanalerneuerung in der Lastenstraße

Rund 25 interessierte Bürger:innen nutzten die Gelegenheit, sich vor Baubeginn über die konkreten Maßnahmen zu informieren.
Rund 25 interessierte Bürger:innen informierten sich am gestrigen Montag, 11. August 2025, im Kiesel-Gebäude über die bevorstehende Erneuerung des Hauptkanals in der Lastenstraße und angrenzenden Straßen. Die Veranstaltung bot einen umfassenden Überblick über Bauumfang, Zeitplan und Auswirkungen der Maßnahme. Dabei wurden auch die derzeit geplanten Zeitfenster für die einzelnen Bauphasen vorgestellt.
Großprojekt für die städtische Infrastruktur
Der bestehende Mischwasserkanal in der Lastenstraße, Gniglerstraße, Weiserhofstraße, Bayerhamerstraße und Louise-Piech-Straße stammt teilweise aus den Jahren 1900 bis 1963. Er weist erhebliche Schäden wie Korrosion, Rohrbrüche, Infiltrationen und Undichtheiten auf. Um die langfristige Funktionsfähigkeit der Entwässerung sicherzustellen, wird der Kanal abschnittsweise erneuert.
Die Baumaßnahmen am Hauptkanal umfassen rund 725 Meter in offener Bauweise und 166 Meter Inliner-Sanierung in der Louise-Piech-Straße. Auch etwa 15 Objekte mit insgesamt 19 Hausanschlussleitungen werden im Zuge der Arbeiten erneuert. Um Synergien zu nutzen und Kosten zu ersparen werden Teile des Kanalprojektes gemeinsam mit der ÖBB durchgeführt. „Hier arbeitet die Stadt mit der ÖBB und der Salzburg AG an einem Strang, um Kosten zu sparen und auch möglichst effizient in der Umsetzung voranzukommen“, so der für die Bauagenden zuständige Bürgermeister-Stellvertreter Kay-Michael Dankl. Nach Abschluss der Leitungserneuerungen werden die Arbeiten mit der Oberflächeninstandsetzung (Straßenbau- und Straßeneinläufe) fortgesetzt.
Bürger:innen werden ernst genommen
Vonseiten der Besucher:innen kam der Wunsch auf, vorab über Spundwandarbeiten informiert zu werden, um sich auf eventuell erhöhte Lärmbelastungen einstellen zu können. „Wir nehmen die Anregungen der Bürger:innen sehr ernst und geben unser Bestes, um so gut wie möglich zu informieren. Die Menschen sollen genau wissen, was wann in ihrer Straße passiert. Bei Fragen kann man mich jederzeit kontaktieren oder den Polier vor Ort direkt ansprechen“, ergänzt Projektkoordinator Wolfgang Riegler. Ein Thema, das in Salzburg immer wieder zur Sprache kommt, ist die Frage nach möglichen Fliegerbomben im Untergrund. „Hier können wir beruhigen: Der Boden wurde diesbezüglich sondiert und für unbedenklich befunden. Dennoch kann ein gewisses Restrisiko nie ganz ausgeschlossen werden, sobald mit den Grabungsarbeiten begonnen wird.“
Investition in die Zukunft
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 6,8 Millionen Euro brutto. Davon entfallen ca. 4,84 Mio. Euro auf die Bauarbeiten für den Kanal, 185.000 Euro auf die Straßensanierung sowie rund 1,6 Mio. Euro auf begleitende Arbeiten der ÖBB.
Bauzeit und Verkehrsführung
Während der Arbeiten bleiben der Zugang zu den Gebäuden und der Durchgang durch den Baustellenbereich grundsätzlich jederzeit möglich. Auch die Zufahrt der Müllabfuhr kann gewährleistet werden. Zeitweise wird es jedoch zu Sperren und Umleitungen kommen, die jeweils vor Ort beschildert werden. Radfahrer:innen können die Baustelle großteils zu Fuß passieren.
Auch die örtlich betroffene Buslinie 22 wird großteils ohne Einschränkungen weiter betrieben werden können. Mit zeitweisen kleinräumigen Verlegungen der Bushaltestellen sowie vereinzelten, zuvor angekündigten Ausfällen an einzelnen Tagen, ist jedoch zu rechnen.
Der Bauzeitplan sieht grob vor:
- Hauptkanalarbeiten: August 2025 bis Ende April 2027
- Straßeninstandsetzung: Mitte Mai 2027 bis Mitte 2028
Laufende Information für Anrainer:innen
Die Stadt Salzburg informiert die Anrainer:innen regelmäßig über einen eigens eingerichteten E-Mail-Newsletter zum Baufortschritt, zu Zufahrtsmöglichkeiten und zu Änderungen im Ablauf. Über die Mailadresse baustelle.lastenstrasse@stadt-salzburg.at können jederzeit Fragen gestellt werden, die vom Projektkoordinator Wolfgang Riegler beantwortet werden. Zusätzlich setzt die Stadt auf die Information der Bürger:innen durch Postwürfe und A-Ständer im jeweils betroffenen Bereich.
Vertreter:innen vor Ort
Am Informationsabend nahmen Vertreter der MA 6/00 Baudirektion, der MA 6/02 Kanal- und Gewässeramt, der MA 6/03 Vermessung und Geoinformation (Tiefbaukoordinierung), der MA 6/04 Straßen- und Brückenamt, der Porr Bau GmbH, der örtlichen Bauaufsicht (Stein Ingenieure) sowie der Salzburg Netz GmbH teil. Sie standen den Besucher:innen nicht nur in der gemeinsamen Fragerunde Rede und Antwort, sondern nahmen sich im Anschluss auch Zeit für individuelle Gespräche und persönliche Anliegen.
Mit der Erneuerung des Hauptkanals und der anschließenden Straßensanierung wird die Infrastruktur in diesem Bereich grundlegend modernisiert und fit für die kommenden Jahrzehnte gemacht.
Tobias Neugebauer