„Kunst Raum Stadt“ – Buchpräsentation und Podiumsdiskussion zu 20 Jahren Fachbeirat Kunst im öffentlichen Raum & 10 Jahre Kunstraum Salzburg

27.02.2025
Das Podium der Buchpräsentation:
(v.l.n.r.: Abteilungsvorständin Dagmar Aigner, Vorsitzende des Kunstbeirats Elfrid Wimmer-Repp, Künstlerin Ulrike Lienbacher, Mitautor der Gastbeiträge Vitus Weh, Moderatorin Sabine Coelsch-Foisner, Cornelia Offergeld (KÖR Wien))

Die Stadt Salzburg feierte das 20-jährige Bestehen des Kunstbeirats und das 10-jährige Bestehen des „Kunstraum Salzburg“ mit der Präsentation der Publikation „Kunst Raum Stadt“ in der Stadtgalerie Lehen. Die Publikation dokumentiert die Entwicklung und Bedeutung von Kunst im öffentlichen Raum in Salzburg, gibt einen Überblick über die wichtigsten Projekte der letzten Jahre und beleuchtet die Rolle des Fachbeirats bei der strategischen Begleitung und Umsetzung von Kunstvorhaben.

Zur Buchpräsentation kamen mehr als 60 Besucher:innen, darunter Künstler:innen, Kulturinteressierte sowie Vertreter:innen aus Politik und Verwaltung. Die Publikation zeigt auf, wie öffentliche Kunstprojekte hinweg das Stadtbild prägen, Diskussionen auslösen und die Wahrnehmung des öffentlichen Raums verändern.

„Kunst im öffentlichen Raum macht unsere Stadt lebendig, regt zum Nachdenken an und schafft Identität. Der Kunstbeirat leistet seit 20 Jahren einen wertvollen Beitrag dazu, indem er kreative Impulse setzt und die Umsetzung außergewöhnlicher Projekte begleitet. Die Publikation ‚Kunst Raum Stadt‘ zeigt eindrucksvoll, wie Kunst unser Stadtbild prägt und Diskussionen anregt. Ein großer Dank an alle Künstler:innen, Expert:innen und Unterstützer:innen, die mit ihrer Arbeit Salzburg als Kulturstadt weiterentwickeln“, so Bürgermeister Bernhard Auinger. 

Abteilungsvorständin für Kultur, Bildung und Wissen Dagmar Aigner betont: „Die Publikation ‚Kunst Raum Stadt‘ ist Dokumentation und Ausblick zu gleich. Sie fungiert zudem als Ausstellungskatalog für jene Kunstwerke, die die Stadt Salzburg in den letzten Jahren über ‚Kunstraum Salzburg‘ realisieren konnte. Ich bedanke mich beim Beirat für seine Arbeit und Expertise, bei den Autor:innen der Gastbeiträge für ihren Blick von außen und v.a. bei den Künstler:innen, die sich in den letzten Jahren an den Ausschreibungen von Kunstraum Salzburg beteiligt haben und sich über ihre Werke mit der Stadt Salzburg auseinandersetzen.“

Die Publikation "Kunst Raum Stadt":
Neben einer Darstellung und Verortung der Projekte geben Beiratsmitglieder und Kunstschaffende einen Einblick in die Arbeit des Fachbeirats.

Die Inhalte der Publikation
Der Kunstbeirat wurde 2004 von der Stadt Salzburg ins Leben gerufen. Das 5-köpfige Expertengremium arbeitet weisungsfrei und berät die Stadt in Bezug auf künstlerische Qualitäten und Fragestellungen in Zusammenhang mit Kunst im öffentlichen Raum. Darüber hinaus schreibt der Beirat Wettbewerbe zur Realisierung von Kunst im öffentlichen Raum aus. Dafür steht ein jährliches Budget von rund 90.000 Euro zur Verfügung. Die Publikation gibt einen Einblick in die Arbeitsweise des Beirats, dokumentiert die Kunstwerke, die der Beirat selbst initiiert hat und zeigt künftige Entwicklungsmöglichkeiten auf.

Dazu zählen unter anderem:

  • Ein Kunstprojekt in der Stadt:Bibliothek in Lehen: Im Juni 2014 wurde ein offener Wettbewerb zur künstlerischen Innen- und Außengestaltung ausgeschrieben. Der Künstler, Kurator und Verleger Bernhard Cella hat mit „Avant la Lettre“ vor allem mit dem bestehenden Lichtspiel des Gebäudes und dessen Wirkung nach innen und außen gearbeitet. Daraus hat er zwei vielfarbige Gobelins mit einer Gesamtfläche von 140 m2 erschaffen. Diese wurden im Foyer angebracht. 
  • Fatemeh Naderi und Florian Ziller haben das Mahnmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung 1938 „Buchskelett“ am Residenzplatz kreiert. Sie stellen damit den Gedanken ins Zentrum, dass ein Mahnmal an einen derart barbarischen Akt wie die Bücherverbrennung ernüchternd und ikonisch erinnern müsse. Die schwarz-weiße Skulptur soll das unterstreichen. 
  • Das Seniorenwohnhaus Hellbrunn: Als im Sommer 2015 das Haus Freisaal neu eingerichtet wurde und mit einem völlig neuen Betreuungskonzept arbeiten sollte, war es der Leitung ein großes Anliegen Kunst in das Konzept zu integrieren. Das Farbfilter-Projekt von Ulrike Lienbacher kommt hier ins Spiel: Ihre Einreichung präsentiert eine begehbare skulpturale Intervention im Gartenbereich des Seniorenwohnhauses. Ihre Arbeit dreht sich hier rund um Licht, Farbe und Wahrnehmung. Die drei Glasscheiben lassen den Garten lebendig wirken und bilden ineinander eigene Farbmischungen. 
  • Das Memorial für Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus ist auf Initiative des KZ-Verbands Salzburg im Herbst 2017 im Salzburger Gemeinderat eingebracht worden. Nach einem Wettbewerbsverfahren wurde die Künstlerin Iris Andraschek mit dem Projekt beauftragt. Sie verpackte den ursprünglichen Gedenkstein wie in einer Bühneninstallation auf einer gewölbten Leinwand aus Carrara-Marmorsand und platzierte die Namen der 18 Frauen auf diese Leinwand mit der Schriftart Elizabeth.   

Podiumsdiskussion: Zukunft der Kunst im öffentlichen Raum
Begleitend zur Buchpräsentation fand eine Podiumsdiskussion statt, die die Rolle von Kunst im öffentlichen Raum und künftige Herausforderungen thematisierte. 

Die Veranstaltung wurde von der Kulturabteilung der Stadt Salzburg organisiert. Die Auseinandersetzung mit und Präsentation von Kunst und Kultur im Stadtraum entspricht zudem den Schwerpunktsetzungen der Kulturstrategie.

Lapuch Laura BA