Paracelsusbad: Deckensanierung heuer über den Sommer fix
In nicht-öffentlicher Sitzung hat sich der Salzburger Gemeinderat am Mittwoch, 26. März 2025, mit großer Mehrheit (gegen FPÖ) dazu entschieden, die Deckensanierung des Paracelsusbades heuer über den Sommer von der ursprünglich bauausführenden Firma erledigen zu lassen. Die Stadt zahlt dafür 750.000 Euro. Im November bzw. Dezember soll das Bad dann wieder geöffnet werden.
Alle Mitglieder der Stadtregierung betonten einhellig, dass nur mit der nun gewählten Vorgangsweise das Problem relativ schnell behoben und das Bad rasch wieder aufgesperrt werden könne. Das bestätigte auch der von der Stadt beauftragte Rechtsanwalt nach einer Risikoanalyse. Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit sowie größter Nutzen seien gegeben. Alternativlösungen wären viel teurer und viel zeitaufwendiger.
Zahlen wird die Stadt 500.000 Euro an sogenannten „Sowieso“-Kosten. Diese wären zum Zeitpunkt der Baderrichtung 2019 mit dem nun gutachterlich neu definierten und zudem laborgeprüften Material angefallen. Bei Fertigstellung bis spätestens 31. Dezember 2025 erhält die Firma als Subvention eine Leistungsprämie von 250.000 Euro. Die Stadt verzichtet zudem auf den geschätzten Umsatzentgang von rd. 1,3 Millionen Euro und übernimmt die Kosten von Sachverständigen.
Laut vorliegendem Gutachten zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Firma ist der Schadensfall aus eigenem Vermögen für sie nicht stemmbar und würde in eine Insolvenz münden. Die Firma habe sich stets kooperativ und einsichtig gezeigt. Das Geld erhalte sie erst nach Fertigstellung, wurde betont. Starten sollen die Sanierungsarbeiten noch im April. Dauern werden sie voraussichtlich bis September. Im November/Dezember kann der Badbetrieb dann wieder aufgenommen werden.
Zur Erinnerung: Nach dem Brechen einer Augenschraube an der Aufhängung einer Lamelle am 19. Mai 2023 waren technische Mängel der einzigartigen Sonder-Deckenkonstruktion ins Visier geraten. Zunächst wurde ein Becken gesperrt. Ab September 2023 war das Bad dann monatelang behördlich komplett gesperrt, weil mehr als 7.000 Augenschrauben gutachterlich festgestellt ausgetauscht werden müssen. Seit September 2024 konnte es, dank Sicherheitsnetz unter der Decke, zwischenzeitlich weiterbetrieben werden.
Karl Schupfer