Bündnis für saubere Freizeitflächen

„Mülli“ und Bürgermeister Preuner rufen Salzburgerinnen zur Zusammenarbeit auf.
„Mülli“ und Bürgermeister Preuner rufen Salzburgerinnen zur Zusammenarbeit auf.
Bürgermeister Harald Preuner und Mülli, das sympathische Maskottchen der Profis vom Abfallservice rufen alle Salzburger:innen auf, dem Bündnis für „saubere Freizeitflächen“ beizutreten.
„Viele nutzen die lauen Sommerabende, um das einzigartige Flair dieser Stadt im Freien zu genießen. Ob die Jüngeren am Salzachufer, am Almkanal oder im Volksgarten und viele Eltern und Kinder auf den 83 Spielplätzen in dieser Stadt. Wir bitten aber die Menschen, dabei Rücksicht auf andere zu nehmen“, so Bürgermeister Harald Preuner und „Mülli“, das sympathische Maskottchen des Abfallservices Hand in Hand „Wir laden alle ein, sich aktiv beim Bündnis für saubere Freizeitflächen zu beteiligen.“ Wenn Menschen die Freiraum-Angebote in dieser Stadt nutzen, dann hängt es von ihrem Verhalten ab, dass sich andere nicht gestört fühlen. Da kommt es auf die gewisse Lautstärke an, aber vor allem auch, dass man seinen eigenen Müll, entweder gleich wieder mitnimmt oder in die dafür vorgesehenen Abfalleimer und Mistkübel fachgerecht entsorgt.“
Littering – ein gesellschaftliches Thema
Mit dieser Aktion wird die Stadt das Thema „Littering“, also das achtlose Wegwerfen von Abfällen in der Umwelt, zum Thema machen. Littering ist ein weltweites Problem. Obwohl ausreichend Mülleimer im öffentlichen Raum und ein funktionierendes Abfallmanagement vorhanden sind, landen immer große Mengen an Verpackungsabfall auf öffentlichen Plätzen, Freizeitflächen und entlang stark befahrener Radwege und Straßen. Gerade der Trend zum Fastfood und den Lieferdiensten hat das Problem verschärft. Im Sommer sind die Menschen mehr im Freien unterwegs. Etwa 10-20 Prozent des Abfalls landet neben den Mistkübeln oder bleibt an der Stelle, wo sich die Leute aufhalten. „Hier wollen wir zusammen ansetzen. Die Leute freundlich, aber bestimmt aufmerksam machen, dass ihr Mist ihre Verantwortung ist“, so „Mülli“ und der Bürgermeister. Die Aktion „Bündnis für saubere Freizeitflächen“ ist ähnlich wie der Frühjahrsputz der Müllbusters eine gemeinsame Aktion der Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit den Menschen.
Littering - Stadt auf vielen Ebenen aktiv
Bei den öffentlichen Grünflächen, die zum Verweilen einladen, sind mehrere Abteilungen betroffen. Die Profis der Stadtgärten kümmern sich um Parks und Spielplätze, das Ordnungsamt der MA 1 hat seine Augen auf die Grünflächen entlang der Salzachböschungen. Das Team des Abfallservices kümmert sich mit seiner Expertise um Veranstaltungen, um die generelle Abfallentsorgung und die fachgerechte Trennung. Die Straßenreinigung checkt den sensiblen Innenstadtbereich mit den beliebten Flaniermeilen und Fußgängerzonen, aber auch sonst alle Geh- und Radwege. Zusätzlich werden auch die Stadtwälder, wie die Josefiau oder die Itzlinger Au fachgerecht gereinigt. Um die Jugendlichen kümmert sich „Streusalz“, das sozialräumliche Jugendförderungsprojekt. Das Team ist am Almkanal, Überfuhr-Steg oder andere beliebte Treffpunkte aktiv. Der Spielbus von „AMAS“ wird im Rahmen seiner Sommertour und Aktionen Eltern und die Kids auf den Spielplätzen informieren. Im Laufe des Sommers gibt es dabei auch Müll-Sammelaktionen von Kindern und Jugendlichen in Kooperation mit den Bewohner:innen-Servicestellen.
„Wie es sich für ein starkes Bündnis gehört, laden wir alle Salzburgerinnen ein mitzumachen. Sei es über die App #salzburgdirekt oder wenn sie Müllsünden entdecken, können sie direkt per Hotline unser Stadtservice informieren. In erster Linie ist aber jede und jeder für seinen eigenen Abfall verantwortlich und wir sind überzeugt gemeinsam schaffen wir unser Ziel: Saubere Freizeitflächen für alle.“, so der Bürgermeister und Mülli abschließend.
Müllis Müll Tipps:
- Verwende eine Jausenbox und kein Wegwerf-Packungsmaterial!
- Plastikflaschen gehören ins „Gelbe“. Also nutz den gelben Sack und die gelbe Tonne!
- Unsere Mistkübel sind hungrig – füttere sie!
- Liebe Eltern – Zigarettenstummel sind gefährlich und umweltschädlich!
- Und der wichtigste Tipp: Kein Müll ist der beste Müll!
Littering im Check
Was wird gelittert?
- Bei Littering-Abfällen sind Verpackungen (Kunststoff, Metall und Glas) überproportional vertreten, wobei hier die Plastikverpackungen – allen voran PET-Flaschen – mengenmäßig klar überwiegen. Der restliche Anteil besteht aus unterschiedlichen Abfällen wie Essensresten und anderem Kunststoffmüll. Erfreulicherweise werden kaum mehr Problemstoffe und Elektroaltgeräte illegal abgelagert.
- Nicht sachgerecht entsorgte Zigarettenstummel sind immer noch eines der größten Probleme. Sie sind der am häufigste achtlos weggeworfene Gegenstand, da sie anhand ihrer Größe meistens nicht als gravierender Abfall wahrgenommen werden. Zigaretten schaden aber auch NACH dem Rauchen, denn sie bestehen aus Umhüllungspapier, Tabakresten und dem Filterkörper aus Zelluloseacetatwatte getränkt mit Teer, Nikotin und zahlreichen giftigen Schwelrückständen. Bis zu 4.000 schädliche Stoffe sind in einem Zigarettenstummel zu finden. Für ein Kleinkind können drei 'verspeiste' Kippen tödlich sein. Durch den Regen gelangen Nikotin, Dioxin, Formaldehyd und Cadmium in unser Grundwasser.
Wo wird gelittert?
- Littering findet heutzutage vor allem auf öffentlichen Plätzen bzw. Treffpunkten, an Verkehrsumschlagplätzen, entlang stark befahrener Verkehrswegen, in der Nähe von Take-Away-Restaurants, Tankstellen, Einkaufszentren und in durch Freizeitaktivitäten stark belasteten Naturerholungsbereichen und Freizeitflächen statt.
Wer littert:
- Bei Befragungen der Humbold-Universität von 400 Litterern kam man zum Ergebnis, dass nicht Kinder und Jugendliche die Hauptschuldigen sind, sondern junge Erwachsene (zwischen 21 und 30 Jahre). Die Ergebnisse der Studie belegen außerdem, dass in den seltensten Fällen ein Mangel an Entsorgungsmöglichkeiten ausschlaggebend ist, denn bei nahezu der Hälfte der Littering-Abfälle befand sich der Abfallbehälter in unmittelbarer Nähe (Entfernung: 0–10 Meter).
Zahlen, Daten und Fakten (ZDF) zum Littering in Österreich:
- Eine Studie aus dem Jahr 2021 vom österreichischen Städtebund, dem Gemeindebund und der ARGE Österreichische Abfallwirtschaftsverbände ergab, dass österreichweit die 83.100 Tonnen pro Jahr gelitterter Abfall insgesamt Gesamtkosten (Arbeitsaufwand, notwendige Infrastruktur) in Höhe von 142 Millionen Euro pro Jahr inklusive Entsorgungskosten ergaben.
- Eine Tonne achtlos weggeworfener Abfall verursachen Kosten in der Höhe von 1.865 Euro. Zum Vergleich eine Tonne Abfall in der Restabfalltonne kostet „nur“ rund 350 Euro
- Die Salzburgerinnen bewerten die konkrete Arbeit der Verwaltung: 2022 bekam das Abfallservice die Schulnote 1,44 und die Straßen- und Schneeräumung 1,71.
Single-Use-Plastik (sup):
- Die EU-Richtlinie 2019/904 enthält neben Produktverboten für z.B. Strohhalme, Einwegbesteck, Anforderungen zur Reduktion des Verbrauchs (z.B. Plastikbecher) und Quoten für die getrennte Sammlung von Einweg-Getränkeflaschen auch Bestimmungen zur erweiterten Produzentenverantwortung.
- Diese besagt, dass ab dem Jahr 2023 bzw. 2024 die Produzenten – neben den Kosten für „Sensibilisierungsmaßnahmen“ – die Kosten für Reinigungsmaßnahmen, Transport und Entsorgung der von der SUP Richtlinie umfassten Abfälle zu übernehmen haben (z.B. für gelitterte Essensbehälter, Plastikflaschen, Becher, Plastiktüten, Feuchttücher, Luftballons und Tabakprodukte).

Verwende eine Jausenbox und kein Wegwerf-Packungsmaterial! Plastikflaschen gehören ins „Gelbe“. Also nutz den gelben Sack und die gelbe Tonne! Unsere Mistkübel sind hungrig – füttere sie! Liebe Eltern – Zigarettenstummel sind gefährlich und umweltschädlich! Und der wichtigste Tipp: Kein Müll ist der beste Müll!
Höfferer Jochen MA