Dach und Fassade des Imhofstöckls saniert

11.12.2024
Historisches Kulturerbe sorgfältig restauriert und langfristig gesichert
Sorgsamer Umgang mit Salzburgs architektonischem Erbe
Rechts im Bild das Zeugwartstöckl, ein Teil des Imhofstöckls. Es erstrahlt mit neu gedecktem Dach aus Lärchenschindeln und restaurierter Fassade in neuem Glanz.

Das Imhofstöckl am Mozartplatz 5-7 – ein Gebäudeensemble um einen Innenhof an der Nordseite des Mozartplatzes – erstrahlt nach einer umfangreichen Sanierung wieder in vollem Glanz. Mit der planmäßigen Fertigstellung der Sanierung von Dach und Fassade im Dezember 2024 wurde ein bedeutendes Denkmal in der Altstadt langfristig gesichert und denkmalgerecht restauriert. 

"Das Imhofstöckl gehört zum geschichtlichen Erbe im Herzen der Stadt. Es hat eine 400 Jahre lange Geschichte und Besonderheiten wie das Dach aus Lärchenholzschindeln. Es freut mich, dass die Restaurierungsarbeiten gut vorankommen", freut sich Bürgermeister-Stellvertreter Kay-Michael Dankl, ressortzuständig für die Sanierungsmaßnahme.

„Es ist jedes Mal ein besonderes Erlebnis, wenn wir ein solch wertvolles Stück Geschichte erfolgreich restaurieren können“, betont Projektleiter Stephan Meisnitzer aus dem Hochbauamt, der seit 15 Jahren an der Sanierung denkmalgeschützter Gebäude in Salzburg arbeitet. „Solche Projekte erfordern ein hohes Maß an Fachwissen und Sorgfalt, aber das Ergebnis zeigt, dass sich der Einsatz lohnt.“ Das Bauwerk, das teilweise direkt an der alten Stadtmauer aus der Zeit von Fürsterzbischof Paris Lodron liegt, zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg.

400 Jahre bewegte Geschichte

Seine Geschichte reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Der Gebäudekomplex entstand im Zuge der Errichtung der Stadtmauer unter Fürsterzbischof Paris Lodron im Jahr 1620. Er umfasst drei historische Bauten (heute Mozartplatz 5-7), die ursprünglich als Wohn- und Arbeitsstätten für Hofbeamte und Handwerker dienten. Später kamen verschiedene Nutzungen hinzu, darunter die Unterbringung der Stadtpolizei, der Stadtbuchhaltung und des Armenamts. Seit 1887 ist das Ensemble im Besitz der Stadtgemeinde Salzburg und wird heute überwiegend als Amtsgebäude genutzt.

Sanierung in zwei Bauphasen

Die umfassende Sanierung erfolgte in zwei Bauphasen, die sich über 15 Monate erstreckten. Der erste Bauabschnitt wurde im September 2023 begonnen und konzentrierte sich auf das sogenannte „Zeugwartstöckl“, das Kopfgebäude des Ensembles. Hier wurden nicht nur die Fassadenflächen denkmalgerecht saniert, sondern auch die Wandmalereien aufwendig restauriert. Im Frühjahr 2024 startete der zweite Bauabschnitt, der den Fokus auf die Dach- und Fassadensanierung der restlichen Gebäudeteile sowie auf die Instandsetzung von Innenräumen legte. Diese waren durch frühere Setzungen beschädigt worden. Die Gesamtfertigstellung ist für Ende Jänner 2025 angesetzt, bis dahin sollen die finalen Arbeiten im Innenhof abgeschlossen werden.

Ein zentrales Element der Arbeiten war die Sanierung des Dachstuhls. Die historische Holzkonstruktion wurde stabilisiert und denkmalgerecht erneuert, bevor eine neue Eindeckung aus Lärchenschindeln sowie Kupferblech aufgebracht wurde. Diese Materialien wurden in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt ausgewählt, um den historischen Charakter des Gebäudes zu bewahren. Das Imhofstöckl ist eines der wenigen Häuser in Salzburg mit Holzschindeleindeckung. Die Fassadenarbeiten umfassten eine umfassende Restaurierung der Putzflächen sowie der Natursteinportale. 

Das Imhofstöckl, das als Teil der ehemaligen Stadtbefestigungsanlage ein bedeutendes Denkmal darstellt, steht unter strengem Denkmalschutz und ist Teil des Schutzgebietes gemäß Salzburger Altstadterhaltungsgesetz. Die Arbeiten wurden daher in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt sowie spezialisierten Fachbüros durchgeführt. 

Investition in die Zukunft

Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf etwa 1,5 Millionen Euro netto. Neben den Investitionen in die bauliche Sicherheit und den Erhalt der historischen Substanz ist durch diese Maßnahmen auch die langfristige Nutzung des Gebäudes für verwaltungstechnische und gewerbliche Zwecke gesichert. 

Mit dem Abschluss dieser umfangreichen Arbeiten fügt sich das Imhofstöckl wieder nahtlos in das Ensemble der historischen Altstadt ein und bleibt ein sichtbares Zeichen für den sorgsamen Umgang mit dem architektonischen Erbe der Stadt Salzburg.

Tobias Neugebauer