Pilotkurs „Radfahren-Lernen“ für Frauen

28.05.2024
Bürgermeister-Stellvertreter Kay-Michael Dankl (1.v.r.) und Stadträtin Andrea Brandner (hinten, 5.v.r.) statteten den Teilnehmerinnen und Organisator:innen des Radfahrkurses einen Besuch ab.

Salzburg ist eine Radstadt. Um die Vorteile des Radfahrens genießen zu können, muss man aber auch Radfahren können. Viele haben das Radfahren einmal gelernt, sind aber so unsicher beim Fahren, dass das Rad seit Langem unbenutzt im Keller steht. Andere haben das Radfahren nie gelernt. Nun gibt es die Gelegenheit, unter professioneller Anleitung das Treten und Lenken zu lernen und zu üben.

Die Bauabteilung der Stadt Salzburg hat acht Räder angekauft, die speziell dafür geeignet sind, den Umgang mit dem Fahrrad zu lernen. Der ÖAMTC Salzburg hat Helme beigesteuert. Durch das Team Vielfalt konnte nun in Zusammenarbeit mit AVOS und einer Radfahrtrainerin das Projekt realisiert werden.

„Als Frauen um 1900 begannen, Fahrrad zu fahren, war das ein Bruch alter Rollerbilder. Für viele Salzburgerinnen stellte das Radfahren eine kleine Befreiung dar. Auch heute ist es ein schönes, bestärkendes Gefühl, wenn man sich selbstbestimmt durch die Stadt bewegen kann. Der Pilotkurs ist ein Erfolg und wird eine Fortsetzung finden“, sagt Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl, dessen Bauabteilung die Fahrräder bereitgestellt hat.

„Es freut mich, dass die Frauen die Gelegenheit erhalten, sich ihren Wunsch, Radfahren zu können, zu erfüllen. Alltagsmobilität ist wesentlich, um an allen Facetten des Lebens in Salzburg teilzuhaben“, sagt Sozialstadträtin Andrea Brandner.

Der Kurs besteht aus sechs Terminen zu je zwei Stunden. Er findet beim Seniorenwohnhaus Taxham statt, wo es breite Wege zum Üben und einen eigenen Raum für die Wissensvermittlung gibt. Am Pilotkurs nehmen 13 Frauen aus unterschiedlichen Ländern teil. Für eine Stunde übt eine Hälfte mit der Radfahrtrainerin Ursula Witzmann-Müller (UWM.Mobilität) das Fahren. Die andere Hälfte erarbeitet im Workshop „Gesunde Stunde“ mit AVOS-Gesundheitsreferentin Eva Hammer-Schwaighofer Interessantes rund um das Thema Gesundheit und Bewegung. Zudem wird Wesentliches zu der Wahl eines Fahrrads, Motivation, Verkehrsregeln und -sicherheit, Mobilität und Radeln im Alltag vermittelt.

Ulrike Stefflbauer, zuständig für Integration und Sprachförderung im Team Vielfalt, meint dazu: „Wir möchten, dass die Frauen wirklich nachhaltig das Radfahren in ihren Alltag integrieren können. Deshalb begleiten wir sie nicht nur beim Lernen, sondern auch bei der Realisierung des Fahrens im Verkehr.“ Zu diesem Zweck gibt es anschließend an die sechs Lerneinheiten noch drei Übungseinheiten, in denen das Radfahren erst Schritt für Schritt auf Radwegen, schließlich im Verkehr auf der Straße perfektioniert wird.

Geplant sind in der Folge gemeinsame Ausflüge, jeweils zu einer für die Frauen interessanten Einrichtung der Stadt, beispielsweise zu einem der sieben Bewohner-Service-Stellen in Salzburg. „Gemeinsam, Radfahren, Netzwerken, raus aus den vier Wänden, Bewegung, Gesundheit, Spaß, Neues kennenlernen, das soll dieses Projekt beinhalten“, so Ulrike Stefflbauer.

Der Erfolg des Pilotkurses bestätigt das Radteam, in diesem Sinne weiterzumachen. Anmeldungen für einen Folgekurs gibt es schon zahlreiche.
„Mein Mann fährt mit unseren Kindern oft mit dem Rad an der Glan entlang. Ich muss immer zu Fuß hinterher. Bald kann ich mit ihnen radeln“, so eine Teilnehmerin, Fatima Moradi, über ihre Motivation zum Radfahrtraining.

Tobias Neugebauer