Stadtsiegel in Gold für Historiker Prof. Hanns Haas

17.10.2011

Das „Stadtsiegel in Gold“ verlieh heute Donnerstag, 13. Oktober 2011, Salzburgs Stadtoberhaupt Heinz Schaden Univ. Prof. Dr. Hanns Haas im Schloss Mirabell. Haas erhielt diese Auszeichnung für seine Verdienste um die Stadt Salzburg.

Univ. Prof. Dr. Hanns Haas, geboren am 21. Jänner 1943 in Horn/Niederösterreich, studierte Geschichte und Germanistik in Wien und Salzburg und Tschechisch in Prag. Seit der Neugründung der Universität Salzburg im Jahr 1964 war er dort beschäftigt und war zuletzt mit 47 Dienstjahren der dienstälteste Mitarbeiter.
Seine Laufbahn führte ihn von der wissenschaftlichen Hilfskraft über die Funktionen als Assistent und Dozent ab 1996 zum Inhaber des Lehrstuhls für Österreichische Geschichte. In diesem Fach hat er sich seine Reputation als weltweit renommierter Experte erworben. Haas hat in dieser Zeit hunderte Diplomarbeiten und Dissertationen betreut. In seinem umfangreichen wissenschaftlichen Werk hat er sich intensiv mit der Geschichte Salzburgs beschäftigt. So stammt von ihm der Beitrag über das 19. Jahrhundert in der großen „Geschichte Salzburgs“, der zum Modell für eine moderne Regionalgeschichtsschreibung wurde und selbst zwanzig Jahre nach dem Erscheinen noch immer allen Kriterien moderner Geschichtsschreibung entspricht.

Nicht nur in seinen Publikationen hat es Hanns Haas verstanden, profundes Wissen an interessierte ZuhörerInnen und LeserInnen weiterzugeben. Unzählige Vorträge bei historischen Vereinen oder in Schulen zeigen das ebenso wie Artikel in Zeitungen und die Mitwirkung an Ausstellungen wie jener zu „700 Jahren Stadtrecht“.

Besondere Verdienste erwarb sich Hanns Haas auch durch sein Engagement für den Aufbau eines selbstständigen Salzburger Stadtarchivs, das heute eine überregional renommierte wissenschaftliche Einrichtung darstellt. Haas war nicht nur Motor der Errichtung des Archivs, er brachte auch eigene Bestände ein, die vor allem für die Zeitgeschichtsforschung seit den 1960-er Jahren von großer Bedeutung sind.

Über die Wirkung als Wissenschaftler hinaus beeindruckend ist auch sein Engagement gegen alle Formen von Faschismus und Neonazismus. Haas war Jurymitglied für das Antifaschismus-Mahnmal in der Stadt Salzburg und hielt hunderte Vorträge in Schulen und Volksbildungseinrichtungen im Rahmen der „Aktion Zeitgeschichte“ des Unterrichtsministeriums, vor allem zum Thema Rechtsextremismus. Überdies war er jahrzehntelang als Koordinator der Zeitzeugen-Aktion an Salzburgs Schulen tätig.

Mit 30. September dieses Jahres ist Hanns Haas emeritiert.

Hohe Auszeichnung für Historiker
Hohe Auszeichnung für Historiker

Sabine Möseneder