Ausbau Altstadtgarage: 650 neue Stellplätze im Mönchsberg

27.02.2012

„Wahrscheinlich die wichtigste Investition in die Salzburger Altstadt seit 20 Jahren und für die für die nächsten 20 Jahre“ – so charakterisieren Bürgermeister Heinz Schaden und Inga Horny, die Geschäftsführerin des Altstadtverbands den Plan der Parkgaragengesellschaft zur umfassenden Erweiterung der Parkgarage im Mönchsberg. „Fast 40 Jahre nach dem Bau der Garagenkavernen im Mönchsberg nehmen wir erneut viel Geld in die Hand. Die Erweiterung wird eine zusätzliche Kapazität von 650 Stellplätzen bringen“, erläutert Parkgaragen-Geschäftsführer Alfred Denk den Plan. Die Vorteile liegen auf der Hand: Keine Sperre der Garagen wegen Überfüllung, der Hof von St. Peter wird autofrei, der Zugang in die Garagen vom Toscaninihof her wird deutlich verbessert, für Altstadt-BewohnerInnen und –Beschäftigte steht (wieder) eine ausreichende Zahl von Dauer-Stellplätzen zur Verfügung.

Altstadtgarage Mönchsberg Mitte wird verdoppelt

Die Projektsstudie der Parkgaragengesellschaft sieht eine Erweiterung der Altstadtgarage Mitte B (südlich des Neutors direkt hinter den Festspielhäusern gelegen) vor. So wie in der bestehenden Garage werden die neuen Stellplätze in zwei Kavernen zu je vier Geschossen errichtet. Die Kavernen werden je 130 Meter lang und etwa 17 Meter breit sein. Insgesamt wird eine Kapazität von rund 650 Abstellplätzen zusätzlich erreicht. Die neue Garage wird über einen neuen Zugang direkt vom Toscaninihof auf kurzem Weg und zentral erschlossen, lange unterirdische Wege für die KundInnen entfallen damit. Ein weiterer Zugang wird direkt in den Kolleghof von St. Peter geführt.

Dringender Bedarf an zusätzlichen Stellplätzen wird gedeckt

Derzeit sind die Altstadtgaragen im Jahres-Durchschnitt an mehr als jedem dritten Tag für mehrere Stunden ausgelastet. Die Tendenz hiebei ist steigend, betroffen sind nicht mehr nur die früher „starken“ Monate Juli, August und Dezember. Dazu kommt eine hohe Nachfrage nach Dauerstellplätzen für BewohnerInnen bzw. ArbeitnehmerInnen aus der Altstadt. Derzeit liegt bei der Parkgaragengesellschaft eine Warteliste von 120 InteressentInnen für solche Dauerstellplätze vor. So wie in den anderen Trakten der Altstadtgarage auch kann in der erweiterten Garage Mitte die Hälfte der neuen Stellplätze an DauerkundInnen vergeben werden. Als Ersatz für die Hof-Parkplätze in St. Peter wird das Stift 70 bis 80 Plätze in der neuen Garage in Anspruch nehmen. Darüber hinaus rechnet Garagen-Geschäftsführer Alfred Denk mit durchschnittlich 400 bis 500 zusätzlichen Kurzparkern pro Tag.
Die Altstadt wird damit für Gäste und KundInnen weitaus besser als bisher erreich- und erlebbar. Insgesamt rechnen alle Akteure mit einer guten bis sehr guten Auslastung des neuen Garagenangebots von Anfang an. Dazu trägt auch die Ausstattungsqualität der neuen Garage bei: Mit einer benutzerfreundlichen Organisation des Betriebs, einem großzügigen Hauptstiegenhaus mit Liftanlagen, PKW-Stellplätzen für Behinderte, heller Ausleuchtung und Video-Überwachung aller Bereiche zur Hebung des Sicherheitsgefühls, extra gekennzeichneten und zentral gelegenen Stellplätzen für Frauen sowie modernen WC- und Waschräumen für die GaragenbenutzerInnen.

20 Millionen Euro für Ausbau – Amortisation in etwa 20 Jahren

Die Kosten für den Garagenausbau werden nach ersten Schätzungen bei etwa 20 Millionen Euro liegen. Die Kosten pro Stellplatz von etwa 30.000 Euro liegen damit in der Mitte des Preisbands für Tiefgaragen, das von 20.000 bis 40.000 Euro je Stellplatz reicht. Die Amortisationszeit für die Investition beträgt aus Basis der Annahmen über die Auslastung etwa 20 Jahre, die Details zur Finanzierung des Projekts werden nun zwischen den Parkgaragen-Gesellschaftern Stadt und Land (Beteiligungsverhältnis 60:40) ausverhandelt.
Für den Bau der neuen Garage müssen etwa 85.000 Kubikmeter des Mönchsberg-Konglomerats mittels „Teilschnittfräsen“ ausgebrochen und der Fels sodann mit Spritzbeton und Ankern gesichert werden. Dank der Frästechnik kann der Bau der neuen Garage ohne Sprengungen und damit ohne die damit verbundenen Belastungen durch Explosionslärm und Erschütterungen realisiert werden. Für Ausbruch- und Ausbauarbeiten ist eine Bauzeit von insgesamt etwa 15 Monaten veranschlagt. Für die Baustellenerschließung vor allem für den Abtransport des Ausbruchmaterials werden derzeit noch verschiedene Varianten geprüft. Baubeginn könnte nach dem Vorlauf für Detailplanung, Finanzierungsverhandlungen und Behördenverfahren im Jahr 2013 sein.

Insgesamt schon 22 Millionen Altstadtgaragen-Parker

Der Bau der Altstadtgarage mit ihren insgesamt 1470 Stellplätzen startete im Jänner 1975, eineinhalb Jahre später wurde die Garage von Bundespräsident Rudolf Kirchschläger rechtzeitig vor den Festspielen eröffnet. Vorangegangen waren 17 Jahre Diskussion über insgesamt 24 verschiedene Varianten zur Lösung des Parkplatz-Problems in der Altstadt. Seit der Eröffnung der Anlage wurden rund 22 Millionen Park-KundInnen in den Altstadtgaragen gezählt. Die Investition seinerzeit betrug etwa 330 Millionen Schilling, je Stellplatz betrugen die Kosten damit etwa 17.000 Euro. Der Anstieg zu den nunmehr erwarteten Baukosten je Platz liegt dank des Fortschritts in der Tunnelbautechnik jedenfalls unter der Steigerung des Baukostenindex seit 1975.

Johannes Greifeneder