Gestaltungsbeirat: Panzerhalle 'neu' und Hallenbad am Weg

18.03.2015

Dichtes Programm bei der 175. Sitzung des Gestaltungsbeirat: Diskutiert wurde über große Projekte wie die Revitalisierung und Neunutzung der Panzerhalle Struberkaserne und den Wettbewerb zum Neubau des Paracelsusbades, außerdem eine Reihe von bemerkenswerten Wohnbauprojekten.

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Umnutzung Panzerhalle Struberkaserne

Die Panzerhalle auf dem Gelände der ehemaligen Struberkaserne bleibt Salzburg erhalten – und dies in einer Form, die volle Zustimmung im Gestaltungsbeirat findet. Das präsentierte Projekt könne eine „absolute Bereicherung, ein positiver Brennpunkt im neu entstehenden Quartier“ werden, ist Architekt DI Peter Riepl, Vorsitzender des Gestaltungsbeirats, überzeugt. Bauträger ist die Panzerhalle Betriebs GmbH/Marco Sillaber, der bereits das Gußwerk revitalisiert hat; CS-Architektur, hobby a., LP architektur und Strobl Architekten haben gemeinsam als "ARGE Panzherhalle" die Entwürfe vorgelegt.

Tatsächlich bleibt das gesamte Objekt mit seinen vier Bauteilen und einer Gesamtlänge von 177 Metern in ursprünglicher Gestalt und im Bestand erhalten; die Revitalisierung zur Umnutzung stärkt die bestehenden Qualitäten, etwa durch Offenlegung der Tragekonstruktion, und erhält den Charakter des Bauwerks. Eingriffe an der Außenseite betreffen lediglich das Dach, das durch Fenster und eingeschnittene Loggien als „fünfte Fassade“ und zur Belichtung der innen eingezogenen Geschosse fungiert. Für Durchlässigkeit im Grundgeschoss sorgen zudem Glasflächen an beiden Längsseiten – damit öffnet sich das Gebäude auch zum Park des neuen Wohnquartiers. Da die Etagen zur Neunutzung des Innenraums nicht vollflächig eingezogen werden, entstehen hier große Lufträume und Lofts im ursprünglichen Sinne des Wortes: Speicher- oder Industriehallen werden in eine andere Nutzung überführt. Das Nutzungskonzept wird derzeit ausgearbeitet und sieht einen gekonnten Mix aus Büros, Dienstleistern und Handel vor – definitiv NICHT wird die Panzerhalle zur Event-Location.

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Neubau Paracelsusbad
Rahmenbedingungen – inklusive Entwicklung eines Niedrigenergiekonzepts im Rahmen des Projekts - und Fahrplan für den zweistufigen, EU-weiten Architektenwettbewerb zum Neubau Paracelsusbad sind nun fixiert. Die Ausschreibung erfolgt bereits am 16. März, Mitte Juni trifft die Jury die Entscheidungen zur ersten Wettbewerbsstufe, Anfang Oktober zur zweiten Stufe.

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Geschäfts- und Bürozeile mit Hotelturm Rainerstraße
„Die Gesamtproportion stimmt noch nicht. Da ist noch etliches zu tun“, lautet der Kommentar im Gestaltungsbeirat zum aktuell vorgelegten Projekt für eine zweigeschossige Geschäftspassage auf dem schmalen Grundstück zwischen Bahnhofsgebäude und Nelböck-Viadukt, mit einem knapp 50 Meter hohen Hotelturm am stadteinwärts gelegenen Ende. Gemeinsam mit Bauträger Bodner und Projektant Halle 1 soll das Projekt weiter entwickelt werden.

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Strubergassensiedlung Teil 2
Nachdem Rahmenbedingungen und Termine fixiert sind, kann der Architektenwettbewerb für den Neubau auf den Baufeldern G und F der Strubergassensiedlung starten. Hier entstehen ebenso viele Wohnungen neu, wie es im Altsbestand gibt, darüber hinaus eine Tiefgarage. Das Verfahren umfasst zudem die Neugestaltung und Verbesserung aller Freiflächen im gesamten Siedlungsareal.

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Gartenstadt Aigen
Eine „intelligente Weiterentwicklung“, so Architekt Riepl, ist im moderierten Verfahren zur Erweiterung der Gartenstadt Aigen entstanden. Wimmer/Zaic und Forsthuber Martinek haben die Strukturen des Bestandes aufgenommen und einen länglichen Riegel zur Abgrenzung Richtung Aigner Straße und fünf „Inseln“ mit kleineren Objekten im Inneren Bereich des Areals, verbunden mit einem stimmigen Landschaftskonzept, vorgelegt. „Beispielhafte Qualität, die den Charakter und die Vitalität des Quartiers fördert.“

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Junges Leben in Lehen
Wo bisher Autos parkten, entsteht nach Plänen von Kada Wittfeld ein innovatives Wohnobjekt für junge Menschen: Das Projekt im wachsenden Viertel auf den Pappas-Gründen in Lehen sieht einen grundsätzlich dreigeschossigen Baukörper vor, der durch seine modulare und auf mehreren Ebenen geschichtete Struktur unerwartet viel Luft und Grünraum bietet. Die Mietwohnungen richten sich in ihrer Konzeption explizit an den Bedürfnissen junger Menschen aus, sind als Startwohnungen bzw. temporäre Studentenwohnungen angelegt, sollen aber auch Entwicklungspotential, etwa für junge Familien bieten. Das Konzept ist abgesegnet, nun geht es an die Detailplanung.


Einmaliges Objekt, neu genutzt:
Einmaliges Objekt, neu genutzt:

Cay Bubendorfer