Pädagogisch wertvoll: Neuer Campus im Andräviertel
„Vom Primarskind bis zum Asylwerberkind, das noch nicht Deutsch kann. Alle gehen sie bei uns zur Schule, weil sie hier ganz speziell gefördert werden. Das hat sich auch schon herumgesprochen“, sagt Ursula Hinterseer, Direktorin der Volksschule St. Andrä. Mit ihrem im gleichen Haus beheimateten Direktor-Kollegen Günther Doblinger von der Neuen Mittelschule Haydnstraße setzt sie das neue pädagogische Konzept des Bildungscampus um. Stichworte dazu: gemeinsamer Unterricht über Schulform und Altersstufe hinweg; Zusammenarbeit der Schülerinnen und Schüler in Lernbüros und Kreativwerkstätten; zwei Stunden pro Tag eigenständiges Lernen; keine Über- bzw. Unterforderung durch zu starre Vorgaben.
Hinterseer: „Wir fahren auf der neuen Lehr- und Lernschiene bereits in allen Klassen, verpflichtend ist sie in den ersten. Das Besondere dabei: Jedes Kind kann – individuell auf sein Potential abgestimmt – Fähigkeiten besser und leichter entwickeln. Wer’s braucht, kriegt Hilfe. Für Kinder, die schon mehr können, geht’s weiter und wird nicht fad. Das Zauberwort heißt ‚potentialorientiertes Lernen‘.“ Mit dem „Campus“ habe man einen Prozess gestartet, der von der Pädagogischen Hochschule begleitet und von den Lehrerinnen und Lehrern der beiden Schulen hochmotiviert umgesetzt werde. „Wir haben da eine super Mischung aus bewährten Kräften und vielen jungen Pädagoginnen und Pädagogen“, sagt Hinterseer.
Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer, die kürzlich den „Tag der offenen Tür“ zu einem Besuch nutzte, ist begeistert: „Die Andräschulen waren schon in den 1990-er Jahren pädagogische Vorreiter. Mit dem Campus folgt nun der logische nächste Schritt. Das Potential der Vielfalt wird hier voll genutzt. Das bringt nicht nur den Kindern viel, sondern letztlich unserer ganzen Gesellschaft.“
Karl Schupfer