Brücken bauen durch Information und Austausch
Schon zum fünften Mal findet in Salzburg der Lehrgang für christlich-muslimische Zusammenarbeit unter dem Motto „Brücken bauen“ statt. Organisiert wird diese Reihe von der Plattform Menschenrechte mit dem Integrationsbüro der Stadt, der Muslimischen Jugend Salzburg, der Katholischen Aktion, KommEnt und heuer erstmals auch der Universität Salzburg und der evangelisch-methodistischen Kirche. Dabei geht es um die Vermittlung des Wissens religiöser Grundsätze und ihrer Praxis. Im Mittelpunkt stehen die Begegnung und der interkulturelle und interreligiöse Dialog zu wichtigen Themen wie Identität, Kultur und Geschlechterrollen. Dieses Jahr war der Andrang und das Interesse besonders groß.
Am vergangenen Samstag haben die 35 TeilnehmerInnen den "Tag der interreligiösen Begegnung" in der evangelisch-methodistischen Kirche und in der Islamischen Föderation verbracht. Pastorin Esther Handschin gab einen Überblick über christliche Glaubensgrundsätze und berichtete über ihr Gemeindeleben. Ahmet Yilmaz, der Vorsitzende der Islamischen Religionsgemeinde Salzburg, vermittelte die Grundsätze und Ausprägungen des Islam. Der Vortrag wurde durch das Nachmittagsgebet kurz unterbrochen – so hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die Spiritualität des muslimischen Gebets zu erleben. Im Austausch mit den Vortragenden und mit dem Obmann der Islamischen Föderation, Murat Özdemir, wurden viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Sowohl für Christen als auch Muslime ist Barmherzigkeit eine der höchsten Tugenden, und beide Religionen verurteilen Gewalt.
„Es war für alle ein aufschlussreicher Tag, das Interesse hat unsere Erwartungen übertroffen. Der Einblick in die jeweilige Glaubenspraxis gepaart mit Gastfreundschaft tragen zum besseren Miteinander in Salzburg bei“, freuten sich die OrganisatorInnen des Begegnungstages, die städtische Integrationsbeauftragte Daiva Döring, und der Vorsitzende der Muslimischen Jugend Salzburg, Adis Serifovic.

Sabine Möseneder