Städtische Friedhöfe - 276 Gräber suchen Pat*innen
276 Gräber auf städtischen Friedhöfen suchen Pat*innen. Dabei handelt es sich um historisch, wissenschaftlich oder volkskundlich bedeutende Grabdenkmäler, die nun nach Auflassen durch die Grabbesitzer*innen von der Friedhofsverwaltung gepflegt werden. Diese wurden zum Großteil Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts von ansässigen Steinmetzbetrieben aus Untersberger Marmor errichtet. Die Gräber befinden sich in den alten Bereichen der Friedhöfe und bestimmen maßgeblich deren historischen Charakter. „Die Geschichte einer Stadt spiegelt sich in ihren Friedhöfen wider. Die Übernahme eines `Patenschaftsgrabes` garantiert, dass die historischen Teile der Friedhöfe in ihrer ursprünglichen Form und Bestimmung erhalten bleiben“, unterstreicht Bürgermeister Dipl.-Ing. Harry Preuner.
Die Patenschaften
Die Übernahme eines Grabes, das auch als Vorsorgegrab dienen kann, ist einfach. Der/die künftige Pat*in sucht sich ein „herrenloses“ Grab aus – diese sind durch eigene Tafeln gekennzeichnet – stellt ein schriftliches Ansuchen und übernimmt die Pflege und Erhaltung des Grabdenkmals gemäß den Vorgaben der Friedhofsverwaltung. Alle Gräber sind bei Übernahme gereinigt, bei Bedarf wurde neuer Kies aufgebracht, die Umrandung erneuert und der Grabstein auf seine Standfestigkeit überprüft. Bis zur ersten Beisetzung fällt keine Grabstellengebühr an. Innerhalb von zehn Jahren können zwei Erd- oder sechs Urnenbestattungen erfolgen. „Der/die Pat*in muss keinen eigenen Grabstein errichten, ein bestehender kann wieder verwendet werden. Zudem erhält man eine Grabstelle im historischen Teil des Friedhofs. Natürlich hilft die Friedhofsverwaltung bei der Auswahl – Lage oder Größe - der Gräber“, informiert Manfred Obermair, Leiter der städtischen Friedhofsverwaltung.
Auf allen städtischen Friedhöfen mit Ausnahme des Sebastiansfriedhofs stehen „Patenschaftsgräber“ zur „Übernahme“ bereit.

Eva Kuchner-Philipp