STÄDTE UND GEMEINDEN ERINNERN AN ZUSAGEN AUF FINANZENTLASTUNG
STÄDTE
UND GEMEINDEN ERINNERN AN ZUSAGEN AUF FINANZENTLASTUNG
Sozialhilfekosten
und Landesumlage müssen reduziert werden
Städte und
Gemeinden sind diejenigen Gebietskörperschaften, die im Sinne des
Subsidiaritäts-Gedankens von anderen Gebietskörperschaften mehr und mehr
Aufgaben übernehmen (müssen), weil sie mit ihren Leistungen und Einrichtungen
den unmittelbarsten Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern haben.
Unabdingbar
notwendig hiefür ist aber eine entsprechende finanzielle Leistungsfähigkeit.
Das Land Salzburg hat daher für die laufende Funktionsperiode bis Frühjahr 2004
eine Entlastung der Gemeindefinanzen vor allem in den Bereichen Sozialhilfe und
Landesumlage zugesagt. Beides steht bislang aus, weswegen
Städtebund-Landesgruppe und Gemeindeverband an die Einlösung dieses
Versprechens erinnern.
Vorauszuschicken
ist, dass im Stadt-Land-Gespräch vom 5. Juni 2000 beschlossen wurde, zu den
Themen Sozialhilfe und Gemeindeumlage eine Arbeitsgruppe einzurichten, welche
Vorschläge zur Entlastung machen sollte. Diese sollten bereits 2001
"budgetwirksam" sein. Davon ist man bekanntlich weit entfernt. Die Position der
Stadt wurde auch durch eine vom Land in Auftrag gegebene Studie des
Wirtschaftsforschungs-Instituts bestätigt, welche Salzburg im Vergleich zu den
Landeshauptstädten Linz und Innsbruck finanzielle Schlechterstellungen
bescheinigte.
1.
Sozialhilfe-Transferzahlungen
Die Stadt
Salzburg ist immer wieder an das Land mit der Forderung herangetreten, die
Aufteilungsschlüssel um 5 % zugunsten der Gemeinden zu revidieren. Aufgrund der
unterschiedlichen Schlüssel, die derzeit bestehen und um eventuelle
"Schlupflöcher" zu beseitigen, scheint es der beste Weg, alle Bereiche
einheitlich auf einen Schlüssel 50:50 zu stellen. Darüber hinaus fordern Städte
und Gemeinden das Land auf, Mechanismen zu schaffen, die die Dynamik der
Kostensteigerungen in diesem Bereich einbremsen.
Folgende
Zahlen mögen dies illustrieren:
Die
gesamten Sozialhilfe-Transferzahlungen der Stadt Salzburg beliefen sich noch
1992 auf 182,4 Mio S (13,25 Mio Euro), für 2003 werden 379,5 Mio S (27,58 Mio
Euro) erwartet. Damit haben sich die Sozialhilfekosten in einem Jahrzehnt mehr
als verdoppelt!
Bis 2005
werden Steigerungen bis 33 Mio Euro erwartet, wenn keine Abhilfe geschaffen
wird.
2.
Landesumlage
Die
Landesumlage ist de facto eine "Besteuerung" der Ertragsanteile der Gemeinden
durch das Land. Der Höchstprozentsatz
beträgt derzeit 7,8 %. Dieser wird in Salzburg voll ausgeschöpft
(Landeshaushaltsgesetz). In Wien und Niederösterreich wird die Landesumlage
nicht (mehr) eingehoben, in Oberösterreich und Tirol wurde der Hebesatz bereits
reduziert.
Da das
Volumen der Landesumlage nach der Finanzkraft der Gemeinden (im Wesentlichen
errechnet aus Kommunalsteuer und Grundsteuer) ermittelt wird, entsteht für die
Stadt Salzburg die paradoxe Situation, dass sie trotz Einnahmenausfällen bei
der Volkszählung mehr Landesumlage bezahlen muss. Generell tragen Städte
(insbes. Salzburg) aufgrund der Finanzkraftparameter überproportional zu ihrer
Bevölkerung zur Landesumlage bei.
Auch die
Landesumlage ist im letzten Jahrzehnt beträchtlich angestiegen:
1994 133,8 Mio S (9,72 Mio Euro) - 2003 173,4 Mio S
(12,6 Mio Euro). Das entspricht einer
Steigerung von 30 Prozent.
Die
schrittweise Absenkung der Landesumlage ist vom Landeshauptmann noch für die
laufende Funktionsperiode zugesagt. Diese Zusage ist auch im
Regierungsübereinkommen der Landesregierung enthalten.
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