Fastenbrechen im Schloss Mirabell: Zeichen des Miteinanders

Auinger: „Symbol für das friedliche Zusammenleben in unserer Stadt“
11.03.2025
Gegenseitiges Verständnis stärken
Nach mehrjähriger Pause fand gestern Montag im Marmorsaal des Schlosses Mirabell wieder das muslimische Fastenbrechen "Iftar" statt.

Nach mehrjähriger Pause hat die Stadt Salzburg gestern Montag, 10. März 2025, wieder zum traditionellen Fastenbrechen „Iftar“ in den Marmorsaal des Schlosses Mirabell eingeladen. Die Veranstaltung in Kooperation mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft Salzburg (IGGÖ) und organisiert vom Team Vielfalt und der Repräsentation will den Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen stärken. Rund 160 Gäste aus verschiedenen Religionsgemeinschaften, der Salzburger Stadtpolitik und Verwaltung waren der Einladung gefolgt.

Seit 2024 verfolgt die Stadt Salzburg verstärkt Initiativen zur Förderung des interreligiösen und interkulturellen Miteinanders. Bürgermeister Auinger betonte: „Weltpolitisch ist die Welt derzeit aus den Fugen geraten, viele stellen das Trennende vor das Verbindende. Bei uns in Salzburg funktioniert das Zusammenleben glücklicherweise besser als anderswo. Dieses Fest ist ein Symbol für das friedliche Zusammenleben in unserer Stadt. Das Motto ‚Brücken bauen‘, unter dem auch unser Stadtfest im Juni steht, passt perfekt zu diesem Abend.“ Seine Ankündigung, dass es nach sieben Jahren Pause auch in Zukunft regelmäßige Iftar-Treffen geben wird, wurde mit großem Applaus aufgenommen.

Interkultureller Brückenbau in Österreich, Deutschland und der Schweiz

"In Zeiten wie diesen ist es wichtiger denn je, Zusammenhalt und gegenseitige Wertschätzung zu leben. Das gemeinsame Fastenbrechen ist ein starkes Zeichen des Miteinanders in unserer Stadt; denn Salzburg ist eine Stadt der Vielfalt, in der unterschiedliche Traditionen und Glaubensrichtungen Platz haben und uns bereichern. Ich danke der Islamischen Religionsgemeinschaft für das aktive ‚Auf-Uns-Zukommen‘ und die Möglichkeit, dieses Ritual gemeinsam zu erleben“, so Andrea Brandner, Stadträtin für Soziales.

Im Rahmen des Abends präsentierte Hussein Hamdan von der Eugen-Biser-Stiftung das Projekt „Brücken bauen – Muslimische Teilhabe und Zusammenleben im DACH-Raum“. Es läuft derzeit in den Städten Basel, Schaffhausen, Augsburg, Stuttgart, Dornbirn und Salzburg, setzt auf eine stärkere Vernetzung und fördert den interkulturellen Austausch.

Iftar verstärkt gegenseitiges Verständnis

Ismail Ozan, Vorsitzender der Islamischen Religionsgemeinschaft Salzburg, betonte die spirituelle Bedeutung des Ramadans: „Als Islamische Religionsgemeinde Salzburg sind wir überzeugt, dass diese Veranstaltung den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das gegenseitige Verständnis stärkt. Dieses wunderbare Iftar-Treffen, das Menschen aus verschiedenen Bereichen zusammengebracht hat, ist ein wichtiger Schritt zur Förderung der gemeinsamen Lebensweise.“

Ein Zeichen der Wertschätzung und interreligiösen Offenheit

Bei Sonnenuntergang folgte das gemeinsame Fastenbrechen mit dem traditionellen Dattelritual. Die feierliche Stimmung untermalte das einfühlsame Flötenspiel von Ali Sabah, das sich harmonisch in die Atmosphäre des historischen Marmorsaals einfügte.

Muslim:innen stellen mit rund zehn Prozent der Bevölkerung die zweitgrößte Religionsgemeinschaft in Salzburg dar. Der Abend bot nicht nur Gelegenheit zum Austausch, sondern auch zur Reflexion über das Zusammenleben in der Stadt. Nach dem feierlichen Buffet kamen die Gäste in angeregten Gesprächen zusammen und nutzten die Gelegenheit zum interkulturellen Dialog.

Islamwoche 2026 in Salzburg geplant

Als Ausblick wurde die kommende Islamwoche in Salzburg angekündigt, die vom 2. bis 7. Februar 2026 stattfinden wird. Geplant sind unter anderem eine Kalligrafie-Ausstellung, ein Abend zum Thema Sufismus, ein Comedy-Event sowie ein Frauen-Frühstück.

 

Sabine Möseneder