Lenkung von Touristenströmen fließt in neue „Strategie 2040“ ein
Einstimmig zur Kenntnis nahm der Salzburger Stadtsenat am Montag, 20. Jänner 2025, den Bericht der Tourismus Salzburg GmbH zum Forschungsprojekt „Besucherlenkung“ von AIT (Austrian Institute of Technology) und Salzburg Research. Dafür wurde ein Tool entwickelt, das digitale Daten von Touristen visualisieren und Prognosen erstellen kann.
13 neuralgische Altstadt-Bereiche wurden überprüft. Insbesondere am Marko-Feingold-Steg und vor Mozarts Geburtshaus sei Handlungsbedarf zu Spitzenzeiten gegeben. In Sachen Auslastung der Garagen und Zufahrtsrouten wurde festgestellt, dass der Advent die intensivste Zeit ist. Das Aufkommen sei hier mittlerweile höher als im Sommer.
Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) sagt: „Der Bericht ist eine gute Grundlage für die ‚Strategie 2040‘. Ich bin froh, dass wir ein Tourismusland sind. Wir kommen damit relativ gut durch die Krise. Lenkungsmaßnahmen können wir mit dem Messeparkplatz schaffen. Auch die Verlegung touristischer Hotspots, wie des Sound-of-Music Museums nach Hellbrunn, wirkt lenkend.“
Für Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus) ist es „spannend die Zahlen und Modelle zu haben.“ Er spricht von einem Masterplan, den man entwickeln müsse. Und einer politischen Führungsaufgabe, die sehr komplex sei: „Das ist wie ein großes Mikado-Spiel. Berührt man ein Stäbchen, löst man sehr viel aus.“
Verkehrsstadträtin Anna Schiester (BL) spricht sich für einen ganzjährigen Shuttle von der Messe in die Stadt aus. Auch die Herausnahme des Durchzugsverkehrs durch das Neutor schaffe mehr Platz. Klubchefin Inge Haller meint, der Bustourismus müsse in neuer Form organisiert werden.
Für die ÖVP verlangt Klubobfrau Delfa Kosic die Ansiedlung einer Koordinierungsstelle und ein Konzept zum Parken in der Altstadt für die Bewohnerinnen und Bewohner.
Gastgärten weiter im Ausschuss
Keine Mehrheit fand ein Amtsbericht der vorsah, dass Gastgärten und Verkaufskioske im Altstadtschutzgebiet (bei Vorliegen behördlicher Genehmigungen) künftig direkt vom Bürgermeister bewilligt werden können. Man wolle in dem sensiblen Bereich den Status Quo beibehalten, so der einhellige Tenor von KPÖ Plus, ÖVP, BL und FPÖ.
Zuschüsse und Förderungen
Einstimmig grünes Licht gab der Stadtsenat – wie in den Vorjahren – für einen Zweckzuschuss für das Pflege- und Betreuungspersonal im Magistrat. Je Person wird wie in ganz Österreich ein Jahresbetrag von 2.460 Euro (inkl. Dienstgeberbeiträge) aus Bundesmitteln ausbezahlt.
Die vielfältigen Förderungen im Bereich Wirtschaft, Landwirtschaft, Bodenpolitik und Repräsentation im vierten Quartal 2024 durch Verfügung des Bürgermeisters in Gesamthöhe von rund 165.900 Euro wurden einstimmig zur Kenntnis genommen
Der Kompass MINT-Klub für neugierige Mädchen im Alter von zehn bis 16 Jahren erhält eine Projektförderung in Höhe von gut 29.000 Euro. Sein Ziel ist die Erhöhung des Frauenanteils in MINT-Berufen durch wöchentliche Treffen und Stärkung der Kompetenzen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
Karl Schupfer