Stadt Salzburg stärkt Gewaltschutz – neue Info-Plakate in öffentlichen Toiletten und Amtsgebäuden

01.12.2025
Gewaltschutzplakate
Gewaltschutzplakate
v.l.: Doris Wlczek-Spanring, StoP; Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl; Michaela Erkl-Zoffmann, Impulsgeberin und aktiv bei StoP; Bürgermeister Bernhard Auinger; Stadträtin Andrea Brandner; Stadträtin Anna Schiester; Isabel Bojanovsky, Gewaltschutzschirm; Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte; Vizebürgermeister Florian Kreibich

Die Stadt Salzburg setzt einen weiteren, sichtbaren Schritt für mehr Gewaltschutz und niederschwellige Unterstützung im Alltag. Ab sofort hängen in 20 ausgewählten öffentlichen Toiletten sowie ausgewählten Amtsgebäuden neue Informationsplakate aus, die Menschen in belastenden oder gefährlichen Situationen rasch und anonym Hilfe ermöglichen.

Die Plakate tragen die Frage „Vermuten Sie Übergriffe oder Gewalt? Bei sich oder bei anderen?“ gut sichtbar voran und listen zentrale Anlaufstellen auf – von Frauenhelpline und Gewaltschutzzentrum bis hin zu Frauenhaus, Frauennotruf und der kids-line. Ein QR-Code führt direkt zu den gesammelten Hilfsangeboten der Stadt.

Stadtregierung und Magistratsdirektor stehen geschlossen gegen Gewalt

„Gewalt hat in unserer Stadt keinen Platz. Jede Maßnahme, die dazu beiträgt, Betroffene zu schützen, zu informieren und zu stärken, ist ein wichtiger Schritt. Mit den neuen Plakaten schaffen wir Zugänge zu Hilfe, die leicht erreichbar und gut sichtbar sind. Unser gemeinsames Ziel bleibt klar: eine sichere, respektvolle und gewaltfreie Stadt für alle Bewohner:innen.“

Implus zum Plakat aus der Bevölkerung

Die Idee zur Platzierung der Plakate in öffentlichen Toiletten kam von Michaela Erkl-Zoffmann, die sich aktiv bei StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt einbringt. Sie machte darauf aufmerksam, wie wichtig diskrete Orte für Erstinformationen sind – besonders für Menschen, die Gewalt erleben und sich keine Unterstützung holen können, wenn andere anwesend sind.

Gewalt an Frauen bleibt ein gesellschaftliches Problem

Die Zahlen der vergangenen Jahre zeigen deutlich, wie groß die Herausforderung weiterhin ist: In Österreich kommt es in regelmäßigen Abständen zu tödlicher Gewalt gegen Frauen. Durchschnittlich verliert alle drei Wochen eine Frau ihr Leben – meist durch einen Mann, zu dem eine Beziehung besteht. Auch im laufenden Jahr sind die Fälle schwerer, mitunter tödlicher Gewalt mit 17 Tötungsdelikten alarmierend hoch. Gewalt an Frauen zählt nach wie vor zu den häufigsten und schwersten Verletzungen grundlegender Menschenrechte.

Gerade deshalb verfolgt die Stadt Salzburg das Ziel, Hilfeangebote sichtbarer zu machen, Betroffene zu stärken und Informationen dort zugänglich zu machen, wo Menschen sie im Alltag benötigen – niedrigschwellig, anonym und jederzeit erreichbar.

Initiativen für ein gewaltfreies Miteinander in der Stadt Salzburg

Zur Stärkung eines respektvollen und gewaltfreien Miteinanders arbeitet die Stadt Salzburg kontinuierlich mit verschiedenen Initiativen und Formaten: StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt setzt direkt in den Stadtteilen an und motiviert Nachbar:innen, aufmerksam hinzuschauen und aktiv zu unterstützen. Die jährlichen 16 Tage gegen Gewalt aktuell machen durch Veranstaltungen, Aktionen und Bildungsangebote auf das Thema aufmerksam und bieten Betroffenen sowie Interessierten Orientierung und Austausch. Mit dem Gewaltbarometer im öffentlichen Raum wird zudem sichtbar gemacht, wo Gewalt beginnt und wie wichtig ein gemeinsames Hinschauen ist – als Zeichen gegen schweigende Toleranz und für ein solidarisches Zusammenleben.

Informationen zu 16 Tage gegen Gewalt

Hendrik Stoltenberg