GETRÄNKESTEUER: FATALE FOLGEN DROHEN - FINANZMINISTER MUSS HANDELN
GETRÄNKESTEUER: FATALE FOLGEN
DROHEN - FINANZMINISTER MUSS HANDELN
Stadt Salzburg mit bis zu 130 Millionen
Einnahmenminus betroffen
Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, der in
Österreich zum Entfall der Getränkesteuer zumindest für alkoholische Getränke
führen wird, ist für die Stadt Salzburg und wohl für alle anderen Städte und
Gemeinden in Österreich mit einem hohen Fremdenverkehrs-Aufkommen fatal. So
reagiert heute, Donnerstag, 9. März 2000, Salzburgs Bürgermeister und
Finanzreferent Heinz Schaden auf die Entscheidung aus Brüssel.
Salzburg hat zwar bei der Erstellung des
Haushalts 2000 durch die Festlegung einer zehnprozentigen Kontensperre auf den
drohenden Entfall der Getränkesteuer reagiert. Sollte der Bund aber keine
Kompensation für die ausfallenden Steuermittel auf Ebene der Gemeinden und
Städte einführen, hätte das schwerste Folgen für die Liquidität der Stadt
Salzburg. Die ohnehin schon rigorosen Sparziele müßten nochmals verschärft
werden, die kommunale Leistungsfähigkeit wäre ernsthaft bedroht. Derzeit werden
in der städtischen Finanzabteilung alle möglichen Finanz-Szenarien in diesem
Zusammenhang durchgerechnet.
Angesichts dieser Situation, in der sich
österreichweit ja hunderte Gemeinden und Städte befinden, müsse nun der
Finanzminister rasch handeln, verlangt Schaden. Vor allem müßten die
Kompensationen zielgenau dort wirken, wo die Einnahmenausfälle durch den
Getränkesteuer-Entfall auch tatsächlich auftreten, fordert Bürgermeister
Schaden. Allein in Salzburg beträgt der zu erwartende Einnahmen-Entfall 100 bis
130 Millionen Schilling. Höchst skeptisch steht Bürgermeister Schaden den
Plänen der Wirtschaftskammer auf Rückverrechnung der Getränkesteuer gegenüber:
"Denn das müßte ja logischerweise den Konsumenten, die die Steuer zuvor bezahlt
haben, weitergegeben werden. Und wie das funktionieren soll, kann mir niemand
erklären". Wie man überhaupt sehr genau darauf achten wird müssen, daß etwaige
Preisvorteile durch den Entfall der Getränkesteuer auch tatsächlich an die
Kunden weitergegeben werden, schließt Schaden.
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