Die Stadt und ihr Fluss

19.02.2009

Salzach als Naherholungsraum: Treppen,Stege,Plattformen,Pontons,Fluss-Bad

Die Landschaftsarchitekten Keller & Damm aus München haben im Auftrag von Stadtrat Johann Padutsch ein Ideenkonzept mit Möglichkeiten erarbeitet, wie die Stadt mit ihrem Fluss wieder Verbindung aufnehmen kann. Einstmals waren Stadt und Salzach eine Einheit, die Stadt stand im und ihre Bevölkerung lebte mit dem Fluss. Heute fließt die regulierte Salzach durch die Stadt, trennt diese nicht nur in zwei Teile, sondern auch in zwei Ebenen: oben die Stadt, unten das Wasser.

Das Salz, das dem Fluss und der Stadt ihren Namen gab, wird schon längst nicht mehr über ihn transportiert. Die Salzach hat ihre Funktion als Transportweg verloren und seit dem Wegfall der Gerber- und Färberbetriebe gegenüber der linken Altstadt auch seine Funktion als Wasserlieferant für alle am Fluss Wirtschaftenden. Die Regulierung der Salzach tat dann den Rest, um den Fluss endgültig von der Stadt zu trennen.

„Eine Rückbesinnung auf die Bedeutung des Flusses für die Stadt tut Not“, meint Planungsstadtrat Johann Padutsch, „neben der wasserwirtschaftlichen Beurteilung, der Situation seiner Geschiebelage und dem notwendigen Schutz der Stadt vor Hochwässern gilt es die stadträumliche und kulturelle Bedeutung des Flusses wieder herauszuarbeiten“.

Viele europäische Fluss-Städte haben sich in den vergangenen Jahren im Zuge großer Stadtumbau-Programme wieder ihrer Flusslandschaft zugewendet. Sanierte Flüsse, die nun nicht mehr als Handelsrouten oder als Abwasserrinnen für Industriegebiete dienen, haben es möglich gemacht sich dem Potential der Wasserläufe inmitten der Stadt als Naherholungsräume zu zu wenden. Das gilt gleichermaßen auch für Salzburg.

Mit dem Vorschlagvon Keller & Damm sollen die Stadt und ihre Bewohner und Besucher durch unterschiedlichste Interventionen wieder mit ihrem Fluss Verbindung aufnehmen. Der Betrachtungsbereich reicht von der Sohlschwelle im Norden, zwischen den Stadtteilen Lehen und Elisabethvorstadt bis zum Überfuhrsteg zwischen der Josefiau und Aigen.

So wird eine bessere Erschließung der Uferzonen vorgeschlagen. Sie kann über Treppenanlagen, Stege, Pontons und Plattformen geschehen. Bei allen Maßnahmen ist zu berücksichtigen, dass die Interventionen in Einklang mit dem Hochwasserschutz hergestellt werden müssen. Dies ist bei den Ideen temporärer Einrichtungen weniger problematisch. In diesem Zusammenhang sind auch Objekte direkt im Fluss vorstellbar. Bewegliche Bühnen oder Plateaus können im Sommer, nach der Schneeschmelze, zusätzliche Orte und Attraktionen am Fluss schaffen und ihn so wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung bringen.

Im Stadtzentrum, an der Staatsbrücke sind auskragende Uferbereiche vorstellbar, die das Profil am Fluss verbreitern und so besonders in engen, vom Straßenverkehr stark beeinträchtigten Zonen, eine Entspannung der Raumsituation bewirken. Aufenthaltsbereiche werden auf diese Weise attraktiver und bieten mehr Möglichkeiten zum Verweilen am Fluss. Der Volksgarten kann durch ein Fluss-Bad wieder direkt mit der Salzach verbunden werden.
Die Vorschläge beschäftigen sich mit dem Pioniersteg, der Lehener Brücke, dem Elisabeth- und Franz-Josef Kai, dem neuen S-Bahn-Bereich, dem Ferdi¬nand Hanusch Platz, der Staatsbrücke, dem Parkplatz am Giselakai, dem Bereich am Mozartsteg und Mozartplatz, dem Vorbereich der Universität am Rudolfskai, der Karolinenbrücke, dem Volksgartenpark, dem Freibad an der Alpenstrasse und dem Überfuhrsteg.

Nähere Details und Fotos finden Sie in der beigefügten Präsentation.



Niedl, Stefanie (19365)