Stadt als Arbeitgeberin sucht beste Köpfe
Arbeit oft sichtbar, aber die Mitarbeiter*innen dahinter sind unsichtbarSeelentröster, Netzwerkpfleger, Heckenstylistin, Unkrautamazone, Plastikchirurg, Aua-Wegpusterin, Analyseguru oder Händereicherin – so bunt, vielseitig, aufregend und sinnvoll beschreiben die Mitarbeiter*innen der Stadt ihre täglichen Aufgabenfelder. Unter einem neuen Motto präsentiert sich die Stadt selbstbewusst, denn es geht darum, die besten Köpfe zu gewinnen, um den anstehenden Personalwechsel zu begleiten.
„Unter dem Motto ´Nicht immer sichtbar, aber unverzichtbar` stellen wir unsere Mitarbeiter*innen in den Vordergrund, denn sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag für diese Stadt“, betonen Bürgermeister Harald Preuner und Magistratsdirektorin Christine Fuchs beim Präsentationstermin der Herbstkampagne am Donnerstag, den 10. September. Nicht erst seit Corona wissen die Salzburgerinnen und Salzburger was sie an ihrer Stadtverwaltung haben. Das zeigen immer wieder die Bestnoten im „Stadtindex“, einer repräsentativen Umfrage unter der Salzburger Bevölkerung, die seit 2007 alle zwei Jahre von einem anerkannten Forschungsinstitut im Auftrag der Stadt durchgeführt wird. Zusammenfassend finden die Salzburgerinnen und Salzburger die Mitarbeiter*innen der Stadt freundlich, sympathisch und vor allem kompetent. Sie geben der Feuerwehr, dem Abfallservice, den Stadtgärten, der Straßenreinigung oder der Stadt:Bibliothek immer wieder Spitzennoten (2019 Durchschnitt: 2,24).
Stadtverwaltung als attraktive Arbeitgeberin
„Dass wir aber auch eine attraktive Arbeitgeberin sind, kommt erst so langsam in den Köpfen der Salzburgerinnen und Salzburger an. Wir sind krisensicher, bieten familienfreundliche Rahmenbedingungen mit sinnvollen Tätigkeiten und Aufgaben. Zusätzlich haben wir für zukünftige Mitarbeiter*innen ein tolles Gesamtpaket mit betrieblicher Gesundheitsförderung, eigener Krankenversicherung und sehr guten Möglichkeiten zur Weiterbildung- und Entwicklung“, so Bürgermeister Harald Preuner.
Rund 3.300 Mitarbeiter*innen- davon sind 55 Prozent Frauen - leisten tagtäglich einen unverzichtbaren Beitrag damit diese Stadt funktioniert. Ob als Pflegekräfte in den modernen Senioreneinrichtungen, oder im Team der Gesundheitsbehörde, welches seit dem Ausbruch der Pandemie besonders gefordert ist und mittlerweile breite Unterstützung aus anderen Fachbereichen bekommt, um die vielschichtigen Aufgaben bewältigen zu können. Oder die Pädagog*innen in den rund 40 Kinder-Betreuungseinrichtungen, die in den nächsten Wochen und Monaten ebenfalls besonders gefordert sein werden.
Vielfältige Tätigkeiten erfordern vielfältige Menschen
Die personalintensivsten Bereiche sind die Kinderbetreuungseinrichtungen mit rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die städtischen Senioreneinrichtungen mit 680 Personen. Im handwerklichen Bereich arbeiten 885 Personen und nur knapp ein Drittel der Belegschaft sind im klassischen Sinn Verwaltungsmitarbeiter*innen. Die durchschnittliche „Magistratler*in“ ist im Schnitt 45 Jahre alt. Über 160 verschiedene Berufsbilder klingen fast rekordverdächtig. Es gibt kaum ein Berufsbild, dass sich im Aufgaben-Portfolio der Stadt nicht wiederfindet. Auch für Praktikant*innen ist die Stadt eine gute Adresse. Über den Sommer haben knapp 200 junge Menschen diesen Teil ihrer Berufsausbildung absolviert und so die Arbeitgeberin Stadt als verlässlich, spannend und fair in der Bezahlung kennengelernt. Auch der Lehrberuf wird innerhalb der Verwaltung in den nächsten Jahren weiter forciert werden. „Es stehen aber nicht nur junge Bewerber*innen im Fokus. Auch Umsteiger*innen, die familienfreundliche Arbeitszeiten, kurze Wege und spannende Tätigkeiten schätzen, sind für uns besonders interessant“, ergänzt die Magistratsdirektorin.
Menschen auf Sinnsuche – Stadt hat interessante Aufgabenfelder
Die Corona-Pandemie beschleunigt Tiefenströmungen in der Gesellschaft, die schon länger auf ihren Ausbruch warten. In einer globalen Studie von Deloitte aus dem Jahr 2019 gaben 63 Prozent der Jugendlichen bereits an, dass der Hauptzweck eines Unternehmens nicht Wachstum sein sollte, sondern die „Gesellschaft zu verbessern“. Salzburgs Strategie baut schon seit Längerem darauf auf, dass die Stadtverwaltung nicht mehr allein dem „Service“ dient, sondern auch soziale Teilhabe stiftet und sich einer gesunden und grünen Transformation verschreibt. Kurz: Dem Ziel, ein gutes Leben für alle zu ermöglichen. Mit diesen Werten will die Stadt bei jungen Menschen punkten, denn gerade für diese sind sinnvolle Aufgaben, eine gute Work-Life-Balance und Krisensicherheit besonders wichtig. Magistratsdirektorin Christine Fuchs gibt das Ziel für die nächsten Jahre vor: „Wir sind ein kommunaler Dienstleister mit vielen unterschiedlichen Aufgaben und sozialer Verantwortung. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unsere wichtigste Ressource. Sie kümmern sich in den Krabbelstuben und Kindergärten liebevoll um die Kleinsten. Sie holen den Müll ab, sie pflegen alte Menschen, sie stellen Pässe aus und sie löschen Feuer wenn`s brennt. Genau dafür suchen wir Menschen, die mit ihren Fähigkeiten und Talenten dafür sorgen, dass das Leben in unserer Stadt weiterhin so gut funktioniert.“
Bis jetzt schreibt die Stadtverwaltung jährlich über 100 Stellen aus. Aktuell sind elf Jobangebote im Online-Portal verfügbar. So sucht die Stadt gerade Köch*innen, Maler*innen, eine Amtsärztin, Informations- und Vermessungstechniker*innen. Seit 2018 funktioniert der Bewerbungsprozess (fast) nur mehr digital über gängige Karrierenetzwerke. In den nächsten Jahren steht ein großer Personalwechsel an und somit werden ein offensives Personal-Recruiting und ein damit verbundenes sorgfältiges „Onboarding“ immer wichtiger.
Konkrete Schwerpunkte im Herbst, Winter und 2021
Damit die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut in der Stadtverwaltung „landen“, wird dieser „Onboarding-Prozess“ neugestaltet. Zwei Praktikantinnen haben über den Sommer ein Konzept für ein besseres Ankommen der „Millennials“ in der Stadtverwaltung entwickelt, das nun die Personalentwicklung gemeinsam mit den knapp 100 Führungskräften der Verwaltung umsetzen wird. Das wird einer der Schwerpunkte der Herbstarbeit, meint Magistratsdirektorin Fuchs. In einem normalen Jahr werden alle Führungskräfte zwei Mal bei einer Plattform zusammengeholt und Schwerpunktthemen, wie Anti-Korruption oder eben das „Onboarding“ erarbeitet. Dafür wird es neue Checklisten, Prozesse und eine eigene Mitarbeiter*innen-App geben, damit neue Kolleginnen und Kollegen ohne Reibungsverluste in der Stadt zu arbeiten beginnen können. Für den Herbst ist eine neue Regelung fürs Home-Office geplant, denn der Wunsch von Flexibilität im Arbeitsumfeld macht auch vor „Beamt*innen“ nicht halt. Am 28. September gibt es eine Präsentation im Stadtsenat, bei der Leitlinien für das neue Gehaltschema nach dem Vorbild des Landes diskutiert werden.
Neues Online-Portal für Bewerber*innen
Unter www.stadt-salzburg.at/jobs präsentiert sich eine neue Landing-Page, auf der potentielle Bewerber*innen alle Informationen über die Arbeitgeberin Stadt Salzburg finden, die aktuell ausgeschriebenen Jobs, gleich auch die dazugehörige Bewerbungsmöglichkeit und eine kleine Denksportaufgabe zum Zeitvertreib. Auch im Recruiting geht die Stadt neue Wege. Durch eine Kooperation z.B. mit der HTL Salzburg versucht man bereits früh technisch versierte Fachkräfte (z.B. Beleuchtung) an die Stadt zu binden. Bei den Pflegekräften setzte die Stadt in den letzten beiden Jahren Schwerpunkte und konnte bei Bewerber*innen mit dreizehn Vorteilen, die es nur in den Seniorenwohnhäusern der Stadt gibt, besonders punkten. „Auch der Aufnahmeprozess für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird weiter professionalisiert und modernisiert. Das gilt auch für die Besetzung von Leitungsfunktionen, denn wir brauchen für die zukünftigen Herausforderungen die besten Köpfe.“, so Bürgermeister Preuner.
Gesunde Mitarbeiter*innen
Ende September startet ein besonderes Fitnessprogramm im SWH in Nonntal. Nach dem Motto „Mitarbeiterinnen bewegen Mitarbeiterinnen“ lernen Pflegekräfte unter der Anleitung von ORF-Salzburg-Fitness-Coach Michael Mayrhofer Übungen, die ihnen dabei helfen sollen, den Arbeitsalltag beschwerdefrei zu bestreiten. „Unsere Aktivitäten werden sich im nächsten Jahr messen lassen, denn routinemäßig stehen wieder der Stadtindex und die große interne Mitarbeiter*innen-Befragung an“, so Christine Fuchs. Aktivtäten und Anerkennung lassen sich messen und die Stadt lässt es sich auch etwas kosten: So wird mit September der „Corona-Bonus“ an die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgezahlt. Anerkennung gibt es auch von Expertinnen und Experten: Für die Aktion "Wir kehrn zsamm" (Müllbusters) wurde die Stadt Salzburg als "Beste Arbeitgebermarke 2019 in Gold" unter 86 anderen Firmen ausgezeichnet.
Die Unverzichtbaren
Besonders hohe Glaubwürdigkeit hat diese Kampagne, weil sie von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt mitentwickelt wurde. Alle Stadt-Models haben sich nach einem internen Aufruf freiwillig gemeldet, weil sie zeigen wollen, dass die Stadtverwaltung und ihre Tätigkeiten für Salzburg unverzichtbar sind.
Drei der Unverzichtbaren werden heute näher vorgestellt:
Verena (Die Bestattung – ein Betrieb der Stadt)
Händereicherin, Hoffnungsgeberin und Bürdenträgerin. Vom Gesundheitsbereich zur Bestattung der Stadt Salzburg. Verena Wengler (36) leitet seit 2017 die Bestattung der Stadt Salzburg. Die Arbeit mit Menschen stand und steht für sie im Vordergrund. Ihr Wissen und Einfühlungsvermögen sind unverzichtbar, wenn sie den letzten Weg für die Verstorbenen würdevoll und für die Hinterbliebenen heller gestaltet.
Nicole (MA 3/00 Sozialverwaltung)
Als „Analyseguru, Budgetsensei und Steueryogi“ verwaltet sie das größte Einzel-Budget einer Abteilung. Nicole Kraftschiks (24) Welt sind die Zahlen. Sie begann in der Finanzabteilung der Stadt und hat nun die Finanzen der Sozialabteilung fest im Griff. Budgeterstellung und Ordnung der Finanzflüsse sind unverzichtbar, damit es den Senior*innen in den Seniorenwohnhäusern an nichts fehlt oder Jugendliche niederschwellig betreut werden können.
Patrick (MD03-Informations- und Kommunikationstechnologie)
Er ist Netzwerkpfleger, Bluescreenentferner und Hackeraufdecker. Patrick startete seine Lehre als IT Techniker vor zehn Jahren bei der Stadtgemeinde Salzburg - nun ist er Systemadministrator. Unverzichtbar war er auch in der Corona-Krise, denn durch Einführung einer neuen Home-Office Lösung konnten die Mitarbeiter*innen von Zuhause aus sicher und zuverlässig auf ihre Magistrats-PCs zugreifen und arbeiten.
Weitere Gesichter der Unverzichtbaren werden im Laufe des Herbst in kurzen Videos in den gängigen Sozialen Netzwerken porträtiert. Sie geben persönlich Antworten, warum ihre Arbeit für die Entwicklung dieser Stadt unverzichtbar ist. Für die grafische Umsetzung der Kampagne stand die Agentur „WARP3“ aus Eugendorf zur Seite. Die Kosten für die Kampagne beliefen sich auf knapp über 30.000 Euro für die erste Phase im Herbst 2020.
Und so meint Bürgermeister Preuner abschließend: „Nur mit den besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können wir weiter Spitzenleistungen für diese Stadt erbringen. Der anstehende Personalwechsel stellt uns vor große Herausforderungen, aber wir haben für potentielle neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein spannendes Gesamtpaket geschnürt, das sich vor anderen nicht verstecken muss. Wer sinnvolle und spannende Tätigkeiten mit unmittelbaren Auswirkungen auf das Lebensumfeld sucht, der ist bei der Stadt Salzburg als Arbeitgeberin genau richtig. Wir freuen uns auf möglichst viele Bewerbungen.“
Jochen Höfferer