Fit für die Schule

Das Rucksack-Projekt als pädagogische Eltern-Coaching-Termine
09.06.2021

Die Pandemie war auch für Kindergartenkinder keine einfache Zeit. Oft mussten sie zu Hause bleiben, und so gab es wenig Unterstützung für die Entwicklung sozialer, emotionaler und sprachlicher Fähigkeiten. Diese Fähigkeiten brauchen die Kinder jedoch für das Leben, und auch für die Schule. Ziel des Ruck-Sack-Projektes der Stadt ist die Stärkung und Förderung von Kindern und die Festigung ihrer Muttersprache. Das Prinzip: Stadtteil-Mütter kommen einmal wöchentlich in die Kindergärten und arbeiten dort mit Eltern und Kindern gemeinsam. Die Eltern können sich dort austauschen, sie erhalten Anregungen und Rat. 

Mit Einzel-Coaching-Terminen „Fit für die Schule“

Da sich die Rucksack-Eltern-Gruppen heuer corona-bedingt nicht treffen konnten, hat sich die Stadt kurzerhand etwas einfallen lassen: Interessierte Eltern können sich nun bei einem persönlichen Einzel-Coaching-Termin mit einer Stadtteil-Mutter Tipps und eine eigene Übungs-Mappe abholen, die Materialien aus dem Rucksack-Projekt enthält. Den Eltern wird gezeigt, wie sie die Übungen mit ihrem Kind zu Hause pädagogisch sinnvoll und dabei spielerisch machen können.

„Das Rucksack-Projekt ist in Österreich einzigartig, und darauf bin ich sehr stolz. Volksschul-Pädagog*innen berichten uns, dass sie sofort merken, wenn ein Kind ein ‚Rucksack-Kind‘ ist. Das freut mich sehr“, so Sozialstadträtin Anja Hagenauer. „Das pädagogische Einzel-Coaching ist für Eltern wie Kinder gleichermaßen wertvoll. Es fördert die Kinder und bereitet sie bestens auf die Schule vor. Zudem ist die Zeit, die Eltern gemeinsam mit ihren  Kindern verbringen, sehr wertvoll“, so Hagenauer weiter.

Das Übungs-Programm für zu Hause

Das Übungs-Programm „Fit für die Schule“ beinhaltet 15 verschiedene Themen für drei Monate. Jedes Thema enthält Übungen für fünf Tage pro Woche. Pro Tag sind ca. 10 – 15 Minuten eingeplant. Das Thema wird jeweils vorgestellt, und es wird genau beschrieben, was Eltern mit ihren Kindern machen sollen, was sie dafür brauchen, wie die Aufgaben gemacht werden sollen, und vor allem, was das Kind dabei spielerisch lernt.

„Ganz wesentlich dabei ist, dass die Eltern die Themen mit ihrem Kind in der jeweiligen Muttersprache bearbeiten. Das ist so gewünscht. Denn erst, wenn man die Muttersprache beherrscht, kann man eine zweite Sprache richtig und auch schneller lernen“, weiß die Beauftragte für Sprachförderung, erfahrene Lehrerin und langjährige Rucksack-Begleiterin Ulrike Stefflbauer.

Lese- und Lernspaß im Stadtteil

Erfreulich ist, dass der Rucksack-Sommer 2021 wieder stattfinden kann. Zu diesen kostenlosen Sommeraktionen in verschiedenen Parks und Bewohnerservice-Stellen in der Stadt Salzburg ist die ganze Familie eingeladen. Auch dabei stehen Spiel, Spaß, Bewegung und Leseförderung im Vordergrund. Durchgeführt wird die Aktion von den Stadtteil-Müttern gemeinsam mit den Bewohnerservice-Stellen und AVOS.

Über das Rucksack-Projekt

Das Rucksack-Projekt wird seit 2007 von der Stadt Salzburg in Kooperation mit der Koordinierungsstelle für kommunale Integrationsstellen in Nordrhein-Westfalen umgesetzt und vom Land Salzburg finanziell unterstützt. Etwa 15 städtische Kindergärten beteiligen sich am Projekt. So können rund 300 Familien das ganze Kindergartenjahr hindurch begleitet werden.

Die Stadtteil-Mütter betreuen die Eltern und kümmern sich um die Vermittlung der Inhalte an die Eltern. Sie begleiten die Eltern auch zu verschiedenen Veranstaltungen und Fortbildungsangeboten. Die Stadtteil-Mütter verfügen über die Kindergarten-Helferinnen-Ausbildung, und arbeiten aktiv in den Kindergarten-Gruppen mit. Sie sind Teil des pädagogischen Teams und machen vor allem Leseförderung.

Christine Schrattenecker