In neuem Glanz: Salzburg-Ansichten im Foyer des Marmorsaals

13.05.2021

Gemälde aus der Sammlung des Salzburg Museum frisch restauriert zurück

Viele Gäste bei Trauungen, Schlosskonzerten und Empfängen: Das Foyer des Marmorsaals ist – in gewöhnlichen Zeiten – stark frequentiert. Das hatte auch Auswirkungen auf zwei Gemälde aus der Sammlung des Salzburg Museum, die das noble Vorzimmer über viele Jahren zierten. Bei einer Begutachtung durch Museumsfachleute vor rund zwei Jahren stellte sich heraus, dass sich beide Bilder  - eine Ansicht „Salzburg vom Kapuzinerberg aus“ und die „Quellnymphe“ - in schlechtem konservatorischen Zustand befanden, sowohl was die gemalte Oberfläche als auch die aufwendig geschnitzten Rahmen betraf.

Inzwischen wurden die Gemälde in der Fachwerkstatt des Salzburg Museum akribisch restauriert und aus Schutzgründen verglast. Am 12. Mai 2021 wurden die großformatigen Ölbilder wieder aufgehängt. Zurückgekehrt ist das Werk von Anton Reiffenstuhl (1786-1848) „Salzburg vom Kapuzinerberg aus“ (Öl auf Leinwand, um 1830). Der Künstler breitet mit akribischer Genauigkeit die gesamte linke Stadtseite vom Nonntal bis nach Mülln wie ein Panorama vor uns auf. In dieser Momentaufnahme von Salzburg um 1830 sehen wir ein detailliertes Abbild der Altstadt, eingefasst von der damals noch weitgehend existierenden Stadtmauer.

Anstelle der vormals gezeigten „Quellnymphe“ haben die Kuratoren des Salzburg Museum eine zweite Stadtansicht für das Foyer ausgewählt: „Blick vom Kapuzinerberg auf Salzburg mit der Festung Hohensalzburg“, geschaffen von einem unbekannten Künstler um 1850-1860. Obwohl die Stadt Salzburg gleich zu erkennen ist, fallen sofort die topografischen Überhöhungen und die künstlerisch freie Darstellung vieler Bauwerke auf. Nicht die detailgetreue Abbildung war das Ziel des Künstlers, sondern die Erschaffung eines romantisierenden Idealbildes der Stadt Salzburg.

Salzburg-Ansichten im Foyer des Marmorsaals

Cay Bubendorfer