Stadt Salzburg ermöglicht Gratis-Schulexkursionen in KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Auinger: „Im Geiste von Marco Feingold Bewusstseinsbildung von Schüler*innen fortführen“Der letzte Antisemitismusbericht hat gezeigt, dass in Österreich Übergriffe auf jüdische Menschen in den letzten Jahren erneut zugenommen haben und tätliche Angriffe auch vor Kindern nicht Halt machen. Darüber hinaus mehren sich in Zeiten der Corona-Pandemie antisemitische Verschwörungsmythen im Netz und auf sogenannten „Anti-Corona-Demonstrationen“.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, will Bildungsressortchef Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Auinger in der Stadt Salzburg verstärkt auf die Bewusstseinsbildung und Vermittlung in Schulen setzen.
Feingolds Wirken gebührend weiterführen
Daher hat er unmittelbar nach dem Ableben von Marco Feingold im September 2019 Gespräche mit seiner Witwe Hanna Feingold, der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, darüber geführt, wie man Feingolds Wirken gebührend weiterführen kann. „Marco Feingold hat vor allem an Schulen unschätzbare bewusstseinsbildende Vermittlungsarbeit geleistet und als Holocaust-Überlebender seine persönlichen Erfahrungen mit Schüler*innen geteilt“, so Auinger. Und ergänzt: „Auf Grund der besorgniserregenden Entwicklungen hinsichtlich des Antisemitismus haben wir im Kulturressort die budgetäre Vorsorge für ein Schulprojekt in Zusammenarbeit mit dem Mauthausen-Komitee getroffen. Bei diesem Projekt sollen für alle 4. Klassen der städtischen Mittelschulen, die eine Exkursion zum Konzentrationslager Mauthausen planen, die Kosten für den Bustransfer übernommen werden. Wir haben dafür 20.000 Euro ins Budget aufgenommen. 20 Klassen haben bereits ihr Interesse bekundet.“
Sensibilisierungsarbeit mit Jugendlichen wichtig
Das Mauthausen-Komitee wird dabei die Führungen diesen Schulklassen der Stadt Salzburg kostenlos anbieten. Dazu der Vorsitzende des Mauthausen-Komitees, Willi Mernyi: „Wir freuen uns sehr über die Kooperation mit der Stadt Salzburg und bedanken uns für diese wichtige Initiative. Mit der Übernahme des Vermächtnisses der Überlebenden des KZ Mauthausen und seiner Außenlager ist die Sensibilisierungsarbeit mit Jugendlichen einer unserer wesentlichen Schwerpunkte. Bei unserer Vermittlungsarbeit ist es uns besonders wichtig, einen Bezug zur Lebensrealität der Jugendlichen zu schaffen.“ „Sobald nach der Corona-Pandemie Exkursionen wieder möglich sein werden, können die Schulen das Angebot in Anspruch nehmen“, so Auinger abschließend.
Sabine Möseneder