„GNICE“: Bauvorhaben der Heimat Österreich mit Baustart im November

20.10.2023
Unterkofler: Gedeckelte Kaufpreise halten, Gneis erhält erste energieautarke und CO2-neutrale Wohnanlage am Dossenweg

Im Jahr 2019 haben die Stadt Salzburg und die Heimat Österreich an der Berchtesgadener Straße/Ecke Dossenweg das viel beachtete Bauvorhaben „GNICE“ auf den Weg gebracht. Nach vielen unvorhersehbaren Widrigkeiten und Entwicklungen wie Corona-Pandemie, Lieferengpässe, Teuerung, Ukraine-Krieg usw. wird für das Projekt nun im November der Baustart gesetzt.

Erste Fläche, die in Kategorie „Förderbarer Wohnbau“ umgewidmet wurde

Die in der Stadt ressortzuständige Bürgermeister-Stellvertreterin Barbara Unterkofler freut sich über den unmittelbar bevorstehenden Baubeginn: „Dieser Bauplatz ist die erste Fläche, die wir in der Stadt in die Kategorie ‚Förderbarer Wohnbau‘ umgewidmet haben. Damals waren die auf uns zukommenden Ereignisse natürlich für uns alle nicht vorhersehbar und haben uns Steine in den Weg gelegt. Umso mehr freut es mich, dass wir das Projekt nun trotz all der widrigen Umstände und externen Parameter realisieren können.“

Keine neue ROG-Vereinbarung nötig - Gedeckelte Kaufpreise halten, liegen mehr als ein Drittel unter marktüblichen Preisen

Darüber hinaus weist Unterkofler darauf hin, dass die in der ROG-Vereinbarung vorgegebenen und valorisierten Kaufpreise für die (Baurechts-)Eigentumswohnungen halten und somit keine Änderungen an der ROG-Vereinbarung erforderlich sind: Baurechtseigentum wird zu einem Preis von maximal Euro 5.267,-/m² und „klassisches“ Eigentum zu einem Preis von maximal Euro 6.375,-/m² in den Verkauf gehen.

„Wir haben unser Versprechen gehalten: Wie in meiner Weisung vorgegeben, liegen die Kaufpreise damit mehr als ein Drittel unter dem aktuell marktüblichen Kaufpreis vor Ort in Höhe von Euro 9.600,-/m². Diese Preisreduzierung ist ein echtes Statement, um die Schaffung von Eigentum zu unterstützen, schließlich wirkt sie auch den steigenden Finanzierungshürden entgegen“, macht Unterkofler deutlich.

Energieautark und CO2-neutral: Ökologisches Vorzeigeprojekt

Mit dem Projekt GNICE hat die Heimat Österreich gemeinsam mit der Stadt eine bahnbrechende Antwort auf die Energiekrise im erdgasversorgten Stadtteil Gneis entwickelt. Das Projekt bietet eine zukunftsweisende Lösung, bei der sämtliche Energie für Heizung und Warmwasser zu 100 % auf dem eigenen Grundstück erzeugt wird. Möglich wurde dies durch die umfangreiche Mitarbeit und das Engagement der Stadt Salzburg. Von Vizebürgermeisterin Unterkofler wurde dafür unter anderem die Teilnahme am Synikia-Forschungsprojekt der EU vorangetrieben.

„Man sieht, dass wir während der schwierigen Zeiten nicht einfach nur die Hände in den Schoß gelegt haben. Stattdessen haben wir die Zeit genutzt, um das Projekt weiterzuentwickeln. Daher können wir nun ein echtes ökologisches Vorzeigeprojekt schaffen. Die energieautarke Anlage hilft nicht nur Umwelt und Klima, sondern ganz maßgeblich auch den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern, da sie bei den Betriebskosten deutlich entlastet werden“, stellt Unterkofler fest. Die Notwendigkeit einer umfangreichen und fossilen Brennstofflogistik sei nicht mehr erforderlich.

Wohnanlage wird ihr eigenes „Kraftwerk“

Das wegweisende Leuchtturmprojekt wird durch eine 500 kWp Solarstromanlage in Verbindung mit einer oberflächennahen Geothermie (mit einer Fläche von ca. 10.0000 m² unter der Tiefgarage) sowie einer Energierückgewinnung aus dem Abwasser aller Wohneinheiten ermöglicht. Mit diesem vollständig ökologischen Energiekreislauf wird vor Ort eine thermische Energie von ca. 1.400.000 kWh/a erzeugt, was die Wohnanlage buchstäblich zu einem eigenen „Kraftwerk“ macht. Als zusätzliches Goodie werden die Wohnungen während der Sommermonate kostenlos und CO2-neutral gekühlt. Durch die thermische Aktivierung der Geschoßdecken wird ganzjährig eine homogene Wohlfühlatmosphäre in den Wohnungen geschaffen.

Eine langjährige Planungsphase, intensive Vorbereitungen, die Zusammenarbeit vieler Spezialisten und Fachleuten, ein Architekturwettbewerb sowie ein moderiertes Verfahren mit den Nachbarn und Bürgern der Stadteile Gneis und Morzg in Kooperation mit der Stadt Salzburg waren erforderlich, um die Grundlagen für dieses außergewöhnliche Bauprojekt zu schaffen.

Zahlen, Daten, Fakten

  • ca. 130 geförderte Mietwohnungen (teilweise betreutes Wohnen sowie gemeinsam Wohnen 50 Plus Verein Silberstreif)
  • 50 Eigentumswohnungen
  • ca. 70 Baurechts-Eigentumswohnungen
  • ca. 17.150 m² Nutzfläche
  • 273 Tiefgaragenplätze
  • geplante Sonderformen im EG (Ordination, Krabbelgruppe, Geschäftsflächen)
  • Fertigstellung geplant: Sommer/Herbst 2026
  • Bauvolumen: ca. € 75 Mio. netto

Große Zahl an noch nicht konsumierten Baubewilligungen kommt in Umsetzung

In diesem Zusammenhang weist Unterkofler auch auf die große Zahl an Baubewilligungen für Wohnungen hin, die in dieser Funktionsperiode erteilt wurden. So wurden 2021 und 2022 so viele Baubewilligungen erlassen wie seit 2013 nicht mehr. Im Jahr 2021 waren es 423, anno 2022 dann sogar 523. Am Beginn des heurigen Jahres lagen Baubewilligungen für insgesamt 1.223 Wohnungen (!) vor – rund die Hälfte davon gefördert – mit deren Bau jedoch noch nicht begonnen wurde. Alleine durch den Baustart der Wohnanlage „GNICE“ kommen nun rund 20 % dieser Baubewilligungen in Umsetzung.

Info-Z/Schupfer