Wanderausstellung „Halt keine Gewalt“ macht Station im Seniorenwohnhaus Liefering

Gewalt an älteren Menschen sichtbar machen
Donnerstag, 23.03.2023
Eröffneten gemeinsam die Ausstellung:
vlnr.: Verena Schriebl (Sozialministerium), Pro Senectute Vorsitzende Wilma Steinbacher, Hausleiterin Andrea Sigl, Kuratorin Margit Scholta und Stadträtin Anja Hagenauer

„Es ist für uns kein neues Thema, aber eines über das man weiterhin sprechen muss. Und das tun wir bei uns in den Häusern schon sehr aktiv“, so Sozialstadträtin Anja Hagenauer gestern, 22. März 2023, im Rahmen der Ausstellungs-Eröffnung im Seniorenwohnhaus Liefering. Und weiter: „Gewalt darf bei uns keinen Platz haben. Dafür setze ich mich seit Jahren ein“. Die Wanderausstellung zum Thema Gewalt an älteren Menschen wurde im Jänner in Linz eröffnet und tourt nun für zwei Jahre durch ganz Österreich. Aktuelle Station: Das Seniorenwohnhaus Liefering.

„Gewalt gegen Menschen mit Pflegebedarf – in welcher Form immer – hat ihren Ursprung oft in der Überforderung. Neben dem Sichtbarmachen und dem genauen Hinschauen sind für mich Unterstützungsangebote die wichtigste Form der Prävention. Hier werden wir als Land auch aktiv mit einem Entlastungsangebot für pflegende Angehörige, aber auch mit zusätzlichem Unterstützungspersonal für die Mitarbeiter:innen in der Pflege“, so die für Pflege und Soziales zuständige Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold.

Gewalt hat viele Gesichter
Die Wanderausstellung lädt zum Sehen, Tasten, Anhören, Nachdenken und Aktiv-werden ein. Auf großen Schautafeln und mittels Videos wird das Thema Gewalt im Alter in seinen unterschiedlichsten Formen dargestellt. Schon beim Eintreten ins Haus fallen einem die lebensgroßen Tafeln auf, welche man reihum begehen kann. Kuratorin Margit Scholta beschreibt es so: „Wir haben uns im Vorfeld überlegt, wie zeigt man Gewalt? Denn es ist ja nicht nur der „klassische blaue Fleck“ der jemandem zugefügt wird, vieles passiert auch durch seelische Gewalt oder Vernachlässigung. Wir haben uns gefragt: ‚Wo beginnt eigentlich Gewalt‘?“.

„Es muss unser gemeinsames Ziel sein, einen gewaltfreien Umgang mit älteren Menschen zu schaffen. Die Wanderausstellung vermittelt anschaulich wie Gewalt entsteht und welche Folgen sie für die Opfer hat. Sie zeigt aber auch Auswege aus der Gewalt und informiert über Unterstützungsangebote“, so Wilma Steinbacher, Vorsitzende von Pro Senectute – Verein für das Alter in Österreich.

Wanderausstellung sorgt für Bewusstseinsbildung
Und Verena Schriebl, im Sozialministerium zuständig für Seniorenangelegenheiten, formuliert es so: Während Gewalt an Kindern und Frauen aufgrund der langjährigen Berichterstattung und Bewusstseinsarbeit in der öffentlichen Wahrnehmung ‚angekommen‘ ist, handelt es sich bei Gewalt gegen ältere Menschen oft noch um einen Tabubereich. Es wird oft als etwas Privates wahrgenommen. Mit dieser Ausstellung wird ein Bewusstsein geschaffen, daher unterstützen wir als Sozialministerium diese.

Die Ausstellung ist noch bis zum 3. April im Seniorenwohnhaus Liefering, Laufenstraße 55, zu sehen. Der Eintritt ist frei, keine Anmeldung nötig.

Info-Z/Schrattenecker