Ehrenbürgerbrief der Stadt für Bgm. a.D. Harald Preuner

05.12.2024
Auinger: Seine Ruhe, Gelassenheit und diplomatisches Geschick haben imponiert
Erhielt Ehrenbürgerbrief:
Bgm. Bernhard Auinger (SPÖ) zeichnete seinen Vorgänger Harald Preuner (ÖVP) mit der höchsten Auszeichnung der Stadt aus.

Für „herausragende Leistungen während seiner politischen Tätigkeit“ hat Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) seinem Vorgänger Harald Preuner (ÖVP) am Donnerstag, 5. Dezember 2024, die höchstmögliche Auszeichnung der Landeshauptstadt, den Ehrenbürgerbrief, verliehen. Am Festakt im Marmorsaal nahmen neben Landeshauptmann Wilfried Haslauer und dem gesamten Stadtratskollegium auch viele Größen der heimischen Wirtschaft teil.

Auinger betonte in seiner Laudatio insbesondere den „immer sehr vertrauensvollen Umgang miteinander“. Er verwies auf viele Gemeinsamkeiten und u.a. auf die zwei Jahre Corona-Pandemie. Preuner habe innerhalb der Stadtverwaltung die Grundlagen für deren professionelle Bewältigung geschaffen. Er, Auinger, habe stets „Preuners Ruhe, Gelassenheit und diplomatisches Geschick bewundert – und mir manches davon abschauen können“.

Preuner sagte, er freue sich sehr über die seltene Auszeichnung. Er erinnerte, dass Johann Michael Sattler – der Schöpfer des weltberühmten Sattler-Panoramas – sie 1829 als erster erhalten habe. Und zuletzt Festspielpräsidentin a.D. Helga Rabl-Stadler. Seit Beginn seien es nun knapp 100 Personen gewesen. „Und mit nur drei davon viel zu wenige Frauen.“ Als „unpassend“ titulierte Preuner die Anwesenheit von Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus). Dessen Fraktion hatte als einzige gegen Preuners Ehrung gestimmt. Sein größter Dank galt seiner Frau Alexandra, die bei vielen Veranstaltungen dabei gewesen war. Und – so der Geehrte lächelnd – „nie heimgehen wollte.“

Zur Vita

Geboren am 3. August 1959 in der Stadt Salzburg, besuchte Harald Preuner die HTL in Lehen mit dem Schwerpunkt Maschinenbau. 1980 begann er das Studium des Wirtschaftsingenieurswesens in Graz, das er 1985 mit dem akademischen Grad „Diplom-Ingenieur“ abschloss. 1981 legte er die Fahrlehrerprüfung ab und wurde vier Jahre später Inhaber der gleichnamigen Fahrschule in der Schallmooser Hauptstraße, die er von seinem Vater übernommen hatte. Fünf Jahre später leitete er auch die Fahrschule in Seekirchen am Wallersee. Von 1993 bis 2003 war er Vorsitzender der Fachvertretung der Fahrschulen des Bundeslandes Salzburg.

Sechseinhalb Jahre Stadtchef

1999 wurde Harald Preuner ÖVP-Gemeinderat im Team von Karl Gollegger und stellvertretender Klubobmann der ÖVP. Ab dem Jahr 2000 war er als Bezirksstellenobmann in der Salzburger Wirtschaftskammer tätig. Etliche Beschlüsse des Gemeinderates trugen seine Handschrift, etwa die Abschaffung der Gebührenpflicht in den Kurzparkzonen an Samstagen.

Am 14. Dezember 2004 folgte mit dem Antritt des Amtes als Vizebürgermeister ein weiterer Schritt in der kommunalpolitischen Karriere. Am 20. September 2017 übernahm Preuner die Führung der städtischen Amtsgeschäfte. Bis 24. März 2024 war er Bürgermeister der Stadt Salzburg. Auch nach dem Ende seiner Tätigkeit als Bürgermeister wird er bis 2029 im Aufsichtsrat der Salzburg AG und des Messezentrums sein.

Für seine Verdienste zeichnete Landeshauptmann Wilfried Haslauer Preuner 2019 mit dem Großen Ehrenzeichen des Landes Salzburg aus. Eine weitere Ehre wird Preuner vor Beginn der nächsten Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 11. Dezember 2024, zuteil: Da wird sein Porträt im Sitzungssaal des Gemeinderates enthüllt werden, gemalt vom 1985 in Schwarzach geborenen Maler und Absolventen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, David Eisl.

Der Ehrenbürgerbrief

Die Verleihung des Ehrenbürgerbriefs ist die höchste Auszeichnung der Stadt Salzburg. Die Rechtsgrundlage dafür bildet der § 71 des Salzburger Stadtrechts aus dem Jahr 1966. Danach kann die Stadt Salzburg Personen, die sich um sie besonders verdient gemacht haben, zu Ehrenbürgern ernennen. Von den bisher ausgezeichneten Personen waren nur drei Frauen: 1920 Kammersängerin Lilli Lehmann („in Würdigung der großen Verdienste um das Mozarteum und um die Verbreitung des Mozartkultes“), 1986 Wissenschaftsministerin Dr. Hertha Firnberg („für die großen Verdienste zum Ausbau der Salzburger Universität und der Hochschule Mozarteum“) und zuletzt 2018 die ehemalige Präsidentin der Salzburger Festspiele, Dr. Helga Rabl-Stadler („anlässlich ihres 70. Geburtstages für ihre Verdienste um die Stadt Salzburg“).

Karl Schupfer / Sabine Möseneder