Kampagnenstart „Sichtbarkeit bringt Sicherheit - Fahr mit Licht!“

06.12.2024
Mit Licht durchs Dunkel: Mehr Sicherheit durch bessere Sichtbarkeit
Fahr mit Licht für bessere Sicht!
Verkehrssicherheit geht uns alle etwas an. (v.l.n.r.: Bgm.-Stv. Kay-Michael Dankl, StRin Anna Schiester, Bgm. Bernhard Auinger, StRin Andrea Brandner, Oberst Lisa Gfrerer - Stadtpolizeikommando Salzburg, Magistratsdirektor Maximilian Tischler und Fred Kendlbacher - Geschäftsführer PROGRESS Außenwerbung)

Die Stadt Salzburg appelliert an alle Radfahrer:innen und eScooter-Fahrer:innen, durch aktive Beleuchtung und reflektierende Kleidung zur eigenen Sicherheit beizutragen und damit die Zahl der Unfälle in der dunklen Jahreszeit zu senken. Daher startet Salzburg mit Dezember die Kampagne „Sichtbarkeit bringt Sicherheit - Fahr mit Licht!“, um die Menschen – besonders in der dunklen Jahreszeit – für die Bedeutung funktionierender Beleuchtung zu sensibilisieren. Ziel der Kampagne ist es, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen und die Zahl der Unfälle durch mangelnde aktive wie auch passive Sichtbarkeit zu reduzieren.

Gestern, Donnerstag, 5. Dezember, wurden die Plakate sowie die Begleitmaßnahmen zur Kampagne im Beisein der Mitglieder der Stadtregierung, des Magistratsdirektors und der Polizei präsentiert. 

"Bei Dunkelheit und schlechtem Wetter ist Sichtbarkeit im Straßenverkehr das A und O. Oft reichen schon kleine Maßnahmen, wie Reflektoren oder ein kleiner Check von Bremsen und Licht, um deutlich sicherer unterwegs zu sein. Mit unserer Kampagne „Sichtbarkeit bringt Sicherheit“ möchten wir Bewusstsein schaffen, wie alle sicher durch die dunkle Jahreszeit kommen. Gleichzeitig treiben wir den Ausbau und die Planung von Radwegen weiter voran, um auch langfristig bessere Bedingungen für alle Radler und Radlerinnen zu schaffen", betont Verkehrsstadträtin Anna Schiester.

Magistratsdirektor Maximilian Tischler ergänzt: „Wir setzen auch bei unseren Mitarbeiter:innen verstärkt auf die Förderung des Radverkehrs. So bieten wir beispielsweise in regelmäßigen Abständen einen kostenlosen Fahrrad-Check für die Bediensteten an, damit die Fahrräder in einem guten Zustand gehalten werden. Natürlich gehört auch eine entsprechend helle und zuverlässige Beleuchtung unbedingt dazu.“

Hintergrund zur Kampagne
Rund 25 % der Radfahrer:innen in Österreich nutzen gar keine Beleuchtung, was nicht nur die Unfallgefahr erheblich erhöht, sondern auch verboten ist. Schließlich schreibt die Straßenverkehrsordnung vor, dass Fahrräder bei nicht ausreichenden Lichtverhältnissen mit Vorder- und Rücklicht ausgestattet sein müssen. Reflektoren müssen unabhängig davon immer am Fahrrad angebracht sein. 

„Unsere Initiative ‚Sichtbarkeit bringt Sicherheit – Fahr mit Licht‘ ist ein entscheidender Schritt, um die Sicherheit im Fahrrad-Straßenverkehr zu erhöhen. Besonders in den dunklen Jahreszeiten ist es wichtig, dass Radfahrer:innen gut sichtbar sind. Wir möchten alle Verkehrsteilnehmer:innen daran erinnern, dass eine gute Beleuchtung Leben retten kann. Alle Menschen, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, sollten sich dieser Verantwortung bewusst sein. Gemeinsam können wir für mehr Sicherheit auf unseren Straßen sorgen“, betont Bürgermeister Bernhard Auinger die Wichtigkeit der Kampagne.

Auch die Sichtbarkeit derer, die die Mindestvorgaben einhalten, kann bei etwa 75 % verbessert werden. Allein im Jahr 2023 wurden in Österreich fast 10.300 Fahrradunfälle registriert, die Dunkelziffer liegt vermutlich – insbesondere bei Alleinunfällen – deutlich höher. Ein erheblicher Anteil ereignete sich bei schlechten Lichtverhältnissen. Besonders in den Herbst- und Wintermonaten ist fast jeder fünfte Fahrradunfall auf unzureichende Sicht zurückzuführen. Gute Sichtbarkeit erleichtert es auch anderen Verkehrsteilnehmer:innen, Radfahrer:innen rechtzeitig zu erkennen und Unfälle zu vermeiden.

Bürgermeister-Stellvertreter Kay-Michael Dankl dazu: „Gerade an milden Wintertagen kann man in der Stadt gut Radfahren. Ich lege die meisten Wege selbst mit dem Rad zurück. Wenn es morgens spät hell und abends früh dunkel wird, ist ein funktionierendes Licht und eine hohe Sichtbarkeit das Um und Auf, um sicher unterwegs zu sein.“

Ziele und Maßnahmen
Die Kampagne richtet sich besonders an Jugendliche und Alltagsradfahrer:innen und umfasst folgende Maßnahmen:

  • Mit einer Plakatserie sollen die Radfahrer:innen, aber auch alle anderen Verkehrsteilnehmer:innen, auf das Thema Beleuchtung, sowohl um selbst zu sehen, aber auch gesehen zu werden, sensibilisiert werden.
  • Mittels Social Media soll vor allem die jüngere Zielgruppe erreicht werden. Natürlich werden die bewährten Kanäle (insb. Newsletter, Website) ebenso bespielt.
  • Die Stadt verlost insgesamt 100 reflektierende Sprays. Der Reflektorspray hat aufgrund einer speziellen Pigmentierung eine hervorragende Lichtreflektion bei Dunkelheit. Der Spray kann auf Oberflächen aufgetragen werden und eignet sich insbesondere zum Besprühen von Kleidung als auch des Fahrrads. Damit trägt er zur besseren passiven Sichtbarkeit bei.
  • Die Kampagne wird bis zur Umstellung auf die Sommerzeit in wellenartigen Aktionen beworben werden. 

„Das Rad ist in der Stadt immer noch das schnellste und auch günstigste Fortbewegungsmittel. Die Winterdienst-Teams des städtischen Bauhofs sowie der Stadtgärten sorgen wie jedes Jahr für eine rasche Räumung der Geh- und Radwege sowie der Parks und Spielplätze in der kalten Jahreszeit. Und wer dann auch noch mit ausreichend Licht unterwegs ist, kommt das ganze Jahr sicher von A nach B“, betont Stadträtin Andrea Brandner auch die sozialen Aspekte.

Tipps zur besseren aktiven Sicherheit: 
Empfohlen werden Fahrradlichter mit mindestens 20 Lux (bei zusätzlicher Straßenbeleuchtung in der Stadt) bzw. 50 Lux auf dunklen, unbeleuchteten Strecken, Reflektoren an Rad und Kleidung sowie das Tragen heller Kleidung, im Idealfall einer Warnweste. Achten Sie bei batteriebetriebener Beleuchtung darauf, dass diese ausreichend geladen sind. Auch die Verwendung eines Radhelmes wird dringend empfohlen. Nehmen Sie auf andere Verkehrsteilnehmer:innen Rücksicht und vermeiden Sie Ablenkungen wie das Handy oder Musik. Jeder Unfall ist einer zu viel: Denken Sie an Ihre Familie und Freunde, die Sie sicher nach Hause kommen sehen möchten.

Daten zur Unfallentwicklung
Zwischen 2013 und 2022 stieg die Zahl der Fahrradunfälle mit Personenschaden um 69 %, wobei Alleinunfälle inzwischen fast die Hälfte aller Radunfälle ausmachen. 2019 hat es in Österreich 1.351 Unfälle mit Fahrrädern und Rollern bei Dämmerung und Dunkelheit gegeben. Das sind 17 Prozent aller Unfälle mit Fahrrädern und Rollern. Dies zeigt die Dringlichkeit, die eigene Sichtbarkeit im Straßenverkehr zu verbessern und technische Standards wie Beleuchtung und Reflektoren zu beachten.

Tobias Neugebauer