Siegfried Mauser neuer künstlerischer Leiter der Salzburg Biennale

15.10.2015

Der Pianist und Musikwissenschaftler Siegfried Mauser, seit Oktober 2014 Rektor der Universität Mozarteum, wird die künstlerische Leitung der Salzburg Biennale 2017 übernehmen. Seine Bestellung hat das Kuratorium der Biennale unter Vorsitz von Bürgermeister Heinz Schaden in einer Sitzung heute, 15. Oktober 2015, einstimmig beschlossen.

Kulturressortchef Bürgermeister Schaden: „Ich freue mich sehr, dass Siegfried Mauser diese Aufgabe übernehmen wird – als Künstler und Experte für zeitgenössische Musik, zugleich international erfahrener Festival-Leiter, als Musiker-Persönlichkeit und Mensch, der durch die Uni Mozarteum schon seit Ende der 1980er mit Salzburg und seinen Akteuren auf dem Gebiet der neuen Musik verbunden ist.“

Details zur programmatischen Ausrichtung und zum künstlerischen Konzept für die Biennale 2017 wird Siegfried Mauser bei einem Pressegespräch in wenigen Wochen vorstellen.

Mit seiner künstlerischen Ausrichtung wolle er jedenfalls an die faszinierende Gründungsidee von Hans Landesmann anknüpfen und die Begegnung von zeitgenössischer komponierter Musik mit authentischer ethnischer Musik fortführen, sagte Siegfried Mauser anlässlich seiner Bestellung. Ebenso sei ihm an der Zusammenarbeit mit den in Salzburg existierenden Institutionen gelegen. Grundsätzlich gehe es um den „schwierigen, aber faszinierenden Balanceakt, ein anspruchsvolles Musikfestival mit den berechtigten Bedürfnissen von Institutionen und Publikum der Stadt zu verbinden und in einen wechselseitigen Vermittlungsprozess einzutreten.“ Gerade dadurch auch internationale Anziehungskraft zu schaffen, solle Ziel und Utopie sein. Dem Kuratorium dankte Mauser für das ausgesprochene Vertrauen.


Finanzierung
Die Stadt Salzburg und der Altstadtverband sorgen als Gründer der Biennale mit je 300.000 Euro für die Basisfinanzierung zur Durchführung des Festivals – d.h. pro Jahr werden von beiden Partnern je 150.000 Euro budgetiert. Land, Bund und Sponsoren sollen mit im Boot sein.


Organisationsstruktur

Die organisatorische Ausrichtung für die Biennale 2017 ist noch nicht abgeschlossen. Grundsätzlich wird aber der Verein als Organisationsstruktur beibehalten. Der künstlerische Leiter übernimmt die programmatische/inhaltliche Verantwortung. Die Geschäftsführung liegt seit 2013 in den Händen von Heike Posch; sie wurde in dieser Funktion vom Kuratorium für das Festival 2017 bestätigt. Kooperationen mit internationalen Partnern und Partnern vor Ort bleiben aufrecht. Details zur zukünftigen Organisationsstruktur werden in den nächsten Wochen präsentiert.

Dem Kuratorium gehören aktuell Bürgermeister Dr. Heinz Schaden als Vorsitzender, Mag. Ingrid Tröger-Gordon (Leiterin Abteilung 2 – Kultur, Bildung & Wissen) und Mag. Inga Horny (GF Tourismusverband Salzburger Altstadt) an, sowie Dr. Wolfgang Amanshauser (oenm) und Dr. Johannes Honsig-Erlenburg (ISM).


Salzburg Biennale 2009 bis 2013

Die Salzburg Biennale wurde 2009 von der Stadt Salzburg und dem Tourismusverband Salzburger Altstadt als Festival für Neue Musik ins Leben gerufen. Als künstlerischer Spiritus Rektor des Projekts und Kurator der ersten Biennale im Jahr 2009 hatte Hans Landesmann seiner Programmgestaltung das Prinzip „Wahlverwandtschaften“ zu Grunde gelegt und damit die Beziehungen zwischen westlicher zeitgenössischer Komposition und traditioneller Musik aus verschiedenen Kulturen hörbar gemacht. Zugleich setzte er auf die enge Zusammenarbeit mit den bestehenden Einrichtungen und Initiativen der zeitgenössischen Musik in Salzburg im Rahmen der Biennale.

Nach dem gesundheitlich bedingten Rückzug von Hans Landesmann übernahm Heike Hoffmann die künstlerische Leitung der Biennalen 2011 bis 2015 und konnte das Festival mit programmatischen Linien zu ausgewählten Komponistinnen und Komponisten, der Erweiterung der Konzertformate ins Szenische und in Richtung anderer künstlerischer Genres (u.a. Film) zunehmend erfolgreich in der Stadt etablieren.








Cay Bubendorfer