Alle Wetter! Heinz Schaden eröffnete Lange Forschungsnacht bei ZAMG

23.04.2016

Klimaveränderungen und Wochenendwetter lassen niemanden kalt. Entsprechend ausgeprägt war die Neugier der großen und kleinen Gäste, die ihre Tour durch die Lange Nacht der Forschung am 22.4.2016 in der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik – kurz ZAMG - begonnen haben. Bürgermeister Heinz Schaden eröffnete die spannende Schau gemeinsam mit dem Leiter der Salzburg-Zentrale, Bernhard Niedermoser.

„Wir sind sehr froh, dieses Expertenteam hier in der Stadt zu haben.“, betonte der Bürgermeister. Die präzisen Messungen der ZAMG seien für die Stadt Salzburg zum Beispiel unerlässlich, wenn es um die Lawinengefahr auf dem Gaisberg geht: „Seitdem der Sturm Kyrill tiefe Schneisen in den Wald geschlagen hat, müssen wir bei gefährlicher Lage die Wanderwege sperren. Die Datengrundlage für die Warnungen bekommen wir von der ZAMG.“

Dass in der Niederlassung am Freisaalweg und im Observatorium auf dem Sonnblick in 3.100 Metern Höhe (übrigens die weltweit höchst gelegene Mess-Station mit Ganzjahresbetrieb) keine „Wetterfrösche“ am Werk sind, sondern hochkarätige Forschung und Entwicklung geleistet wird, das wird allen Gästen auf Anhieb klar. An fünf Stationen erläuterten und demonstrierten Bernhard Niedermoser und sein Team unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte der ZAMG Salzburg:

Satelliten & Saharastaub, Lawinen, Tornados und das "Jahr ohne Sommer"
Wo sind Wettersatelliten unterwegs und was müssen sie in der Atmosphäre „sehen“, um Wetterphänomene vorhersagbar zu machen? Warum entgeht den Messinstrumenten im Observatorium auf dem Sonnblick weder Wüstensand, der aus der Sahara angeflogen kommt, noch die kühnen Flüge von Fledermäusen?
Was hinter einem Tornado steckt, und unter welchen Bedingungen sich diese gefährlichen Wirbelstürme entwickeln, das war hautnah im Experiment zu erleben – zum Glück nur im Miniaturformat!

Klimaveränderungen haben schon immer Geschichte geschrieben: 1816 ist als das „Jahr ohne Sommer“ mit Missernten und Hungersnöten in ganz Europa und weiten Teilen Amerikas in schlimmer Erinnerung geblieben. Die Ursache für diese kurze, aber heftige Eiszeit war ein Vulkanausbruch in Indonesien. An der fünften Station stand eine Frage im Fokus, um die man gerade in Salzburg nicht herumkommt: Wie sicher ist der Schnee – und wie kann man das messen?

Neben den Vorträgen, Experimenten und Führungen gab es erstmals auch die Möglichkeit, auf eigene Faust durch die Welt der Meteorologie und Geodynamik zu wandern – nämlich im gerade erst fertig gestellten „Science Park“ der ZAMG Salzburg. Offizielle Eröffnung wird im Juni gefeiert; wir werden berichten.




Cay Bubendorfer