Künstlerische Intervention von Ulrike Lienbacher für Seniorenwohnhaus
Drei quadratische Glasplatten - gelb, rot und blau. Für ihre Installation „Farbfilter“ hat sich die in Salzburg und Wien lebende Künstlerin Ulrike Lienbacher an den klassischen Filterfarben der analogen Schwarzweiß-Fotografie orientiert. Die zueinander versetzten, quasi unsichtbar im Boden versenkten Glasscheiben fügen sich im Garten des Seniorenwohnhauses Hellbrunn zu einer begehbaren Skulptur zusammen.
Am 29. Juli wird das Siegerprojekt eines Wettbewerbs der Initiative Kunstraum Salzburg im Rahmen des Sommernachtsballs im SWH Hellbrunn offiziell präsentiert.
Ausgeschrieben wurde der geladene Wettbewerb im Vorjahr, im Zuge des Neubaus von Haus 2, in dem seit Oktober 2015 eine völlig neue Betreuung in Form von Hausgemeinschaften angeboten wird. In Rücksprache mit der Leiterin des Seniorenwohnhauses, Andrea Sigl, hat die Initiative Kunstraum Salzburg im Sinne der Betreuungsform, die auf höchstmögliche Eigenständigkeit und Kreativität der Bewohnerinnen und Bewohner abzielt, die Ausschreibung entwickelt. Im zweistufigen Verfahren hat die Jury das Projekt von Ulrike Lienbacher zur Umsetzung ausgewählt.
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Ein Spiel mit der Wahrnehmung
„Zwischen den drei Teilen der Skulptur kann man sich geschützt, wie zwischen Paravents aufhalten. Dazu kommt die Filterwirkung der transparenten farbigen Glasflächen, die für das farbig sehende menschliche Auge eine Verfremdung erzeugt.“, erläutert die Künstlerin. Die Präsenz und Erscheinung der Farbscheiben ändere sich zudem – je nach Standort, Wetter und Lichtverhältnissen - sehr lebendig; auch die Bewegung der Betrachter werde somit zum Bestandteil der Skulptur, so Ulrike Lienbacher. „Es ist ein Spiel mit der Wahrnehmung.“
Kunstraum Salzburg ist eine Initiative für Kunst im öffentlichen Raum in der Stadt Salzburg, getragen von der Kulturabteilung und vom Kunstbeirat. Aufträge und spezifisch umrissene Wettbewerbe für bestimmte Stadträume sollen die Auseinandersetzung mit Kunst im öffentlichen Raum aktivieren; öffentliche Räume, Plätze und deren soziale und gewachsene Strukturen in den verschiedenen Stadtteilen sollen durch künstlerische Auseinandersetzung neu betrachtet und erlebt werden.
Cay Bubendorfer