Aktuelles aus dem Gemeinderat
Der Salzburger Gemeinderat befasste sich in seiner Sitzung am 17. September mit zentralen Themen von Tourismus über Mobilität bis hin zu Sozialem und Stadtentwicklung.
Auf Vorschlag der NEOS diskutierte der Gemeinderat über die Zukunft des Tourismus in Salzburg. Einig waren sich alle Fraktionen darin, dass es qualitätsvollen Tourismus braucht, der die hohe Lebensqualität für die Bevölkerung wahrt und gleichzeitig die wirtschaftlichen Chancen der Branche sichert. Unterschiedliche Akzente setzten die Fraktionen in der Frage, wie dieses Spannungsfeld aufzulösen ist. Die NEOS betonten, dass das neue Tourismuskonzept 2040 viele gute Ansätze enthält, warnten jedoch vor halbherziger Umsetzung. Vincent Pultar (SPÖ) hob hervor, dass das Leitbild 2040 die Bedürfnisse der Bewohner:innen und der Gäste in Einklang bringen will. Christina Dorner (ÖVP) stellte die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus heraus und plädierte für Qualität statt Quantität, Besucher:innenlenkung, nachhaltige Verkehrskonzepte und Digitalisierung. Cornelia Plank (KPÖ) thematisierte die Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt und forderte wirksame gesetzliche Instrumente. Die FPÖ verwies auf das kulturelle Erbe der Mozartstadt und plädierte für klare Regeln sowie mehr temporäre Kunst im öffentlichen Raum. Markus Grüner-Musil (Bürgerliste) unterstrich die Bedeutung von Kunst und Diskurs, verwies auf die steigende Aufenthaltsdauer von Gästen und die Vorteile gemeinsamer Busreisen. Christoph Ferch (SALZ) sprach sich für eine Neugestaltung des Bahnhofs-Vorplatzes und eine Aufstockung beim Guest-Mobility-Ticket aus. Bürgermeister Bernhard Auinger fasste die Debatte zusammen: Der Tourismus sei ein zentraler Standortfaktor für Salzburg, gleichzeitig brauche es klare Regeln für Bustourismus und Besucher:innenlenkung. Das neue Tourismus-Leitbild werde mit Unterstützung der TSG Schritt für Schritt umgesetzt.
Mobilität
Der Gaisbergbus fährt künftig öfter: Unter der Woche im Stundentakt, am Wochenende im beliebten 30-Minuten-Takt. Die Fahrgastzahlen haben sich verdreifacht – 2025 nutzten bereits knapp 80.000 Fahrgäste das Angebot.
Mit einem Grundsatzbeschluss hat der Gemeinderat den Weg für den Neubau einer Trainingshalle für den Breitensport und den Publikumslauf freigemacht. Damit soll das Angebot für Vereine ebenso wie für sportlich aktive Salzburger:innen erweitert und die Infrastruktur im Bereich Eissport und Publikumslauf deutlich verbessert werden.
Das neue Tageszentrum im Seniorenheim Lehen soll rund um den Jahreswechsel eröffnet werden und Betreuung für bis zu 20 Senior:innen bieten. Neben der Tagesbetreuung für ältere Menschen, die noch zu Hause leben, ist auch ein günstiger Mittagstisch für Senior:innen aus der Umgebung vorgesehen. Mit rund 70.000 Euro Adaptierungskosten entsteht so das vierte Tageszentrum der Stadt Salzburg – ein neuer Treffpunkt, der Angehörige entlastet und soziale Kontakte fördert.
Der Gemeinderat befasste sich auch mit der Aufenthaltsqualität in der Altstadt. Geplant sind mehr Begrünung und Stadtmobiliar für Plätze wie Papagenoplatz, Kapitelplatz oder Schanzlpark. Ziel ist eine klimaresiliente und attraktive Gestaltung für alle Salzburger:innen und Gäste.
Im Anschluss fällte der Gemeinderat die notwendigen Beschlüsse laut Tagesordnung. Dazu zählten unter anderem die Endabrechnung SLV 2024, die Tarifanpassung in der Kernzone ab 2026, die Verlängerung des Verkehrsverbundvertrags, die Finanzierungsvereinbarung für den S-Link sowie mehrere Bebauungs- und Flächenwidmungspläne in Schallmoos, Elisabeth-Vorstadt, Alpenstraße-Süd, Liefering und an der Linzer Bundesstraße. Ebenso beschlossen wurden die Neugestaltung des Mozartplatzes sowie Investitionen in Infrastrukturprojekte wie Kanäle, Straßenbeleuchtung und eine neue Trainingshalle für den Breitensport.
Höfferer Jochen MA