Die Stadtteil-Idee: Budget für Projekte aus der Nachbarschaft
Stadt startet Pilotprojekt zur Erprobung partizipativer Budgetierungsformen
Die Stadt Salzburg startet in den kommenden drei Jahren ein innovatives Pilotprojekt zur Erprobung partizipativer Budgetierungsformen. Unter dem Titel „Die Stadtteil-Idee“ sollen Salzburger:innen die Möglichkeit erhalten, direkt und eigenverantwortlich lokale Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Ziel ist es, die Stadtgestaltung aktiv und niederschwellig durch die Bürger:innen zu fördern und gleichzeitig den sozialen Zusammenhalt und die Identifikation mit den Stadtteilen zu stärken. Ein entsprechender Amtsbericht dazu wird diesen Donnerstag im Sozialausschuss behandelt.
Das Projekt basiert auf erfolgreichen Modellen aus anderen Städten wie Paris, Wien oder Heidelberg und wird von der Stadt Salzburg in Zusammenarbeit mit den Bewohnerservicestellen in den Stadtteilen umgesetzt. Die Teilnehmer:innen können lokale Projekte einreichen, die mit einem Budget von maximal 3.000 Euro unterstützt werden. Die eingereichten Ideen werden von einer Jury bewertet, die aus Expert:innen der Gemeinwesenarbeit, Vertretern der Stadtverwaltung und zufällig ausgewählten Bürger:innen besteht.
Direkte Mitsprache aus der Bevölkerung
„Mehr direkte Einbindung und Mitsprache der Bevölkerung ist ein Teil des Arbeitsübereinkommens der neuen Stadtregierung. Dieses Pilot-Projekt ist ein Teil davon. So können Ideen, die vielleicht schon länger existieren, ganz einfach umgesetzt werden. Und wir als Stadt erfahren, was sich die Leute wünschen“, zeigt sich die zuständige Sozialstadträtin Andrea Brandner von dem Konzept überzeugt.
"Mit der 'Stadtteil-Idee' wollen wir die vielen tollen Ideen aus den Stadtteilen vor den Vorhang holen. Die Menschen vor Ort kennen ihr Viertel am besten und wir wollen einen einfachen Weg bieten dieses Wissen in die Tat umzusetzen. Das Bewohnerservice ist dabei die Brücke zwischen den Menschen vor Ort und der Verwaltung. Wir beraten, unterstützen und helfen niederschwellig.", so Andreas Zwettler, Koordinator der Bewohnerservicestellen.
Zentrale Ziele des Projekts sind die Förderung gemeinschaftlicher Verantwortung und die Schaffung einer Kultur der Partizipation, bei der die Bürger:innen selbst die Verantwortung für ihre Stadtteile übernehmen. Gleichzeitig soll durch das Modell der Stadtteilbudgets ein niederschwelliger Zugang zur Stadtgestaltung gewährleistet werden.
Kernpunkte des Projekts:
- Zielgruppe: Alle Salzburger:innen, Vereine, Initiativen und soziale Organisationen sowie Nachbarschaftsgruppen.
- Förderung: Bis zu 3.000 Euro für die besten drei Projekte.
- Auswahlverfahren: Eine 9-köpfige Jury, bestehend aus Expert:innen der Stadtverwaltung, der Gemeinwesenarbeit und Bürger:innen, wählt die Gewinnerprojekte aus.
- Zeitraum: Die Bewerbungsfrist beginnt voraussichtlich (vorbehaltlich positiver Beschlüsse) am Tag der Nachbarschaft am 23.Mai 2025 und die Gewinnerprojekte werden am „Welttag der Städte“ am 31. Oktober 2025 präsentiert.
Die eingereichten Projekte sollen konkrete, nachbarschaftliche Mehrwerte schaffen, den sozialen Zusammenhalt im Stadtteil fördern und für möglichst viele Bürger:innen zugänglich sein. Das Preisgeld kann für Sachkosten sowie die Beauftragung von Fachpersonal verwendet werden. Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die vollständige Eigenverantwortung der Antragsteller:innen bei der Umsetzung.
Am Ende der Pilotphase wird ein Evaluierungsbericht veröffentlicht, um die gewonnenen Erkenntnisse zu dokumentieren und mögliche Anpassungen für künftige Beteiligungsprojekte abzuleiten.
Info-Z