Neuer „Gebäudebrüter-Layer“ im digitalen Stadtplan von Salzburg – Ein wichtiger Schritt für den Artenschutz

13.08.2025
Unter anderem der Haussperling ist auf unsere Gebäude angewiesen, um zu brüten.

Die Stadt Salzburg macht einen bedeutenden Fortschritt im Schutz der Artenvielfalt: Ab sofort ist im digitalen Stadtplan ein neuer „Gebäudebrüter-Layer“ verfügbar. Dieser Layer zeigt die Brutplätze von streng geschützten gebäudebrütenden Arten wie Mauerseglern und Haussperlingen und basiert auf Daten der Biodiversitätsdatenbank des Landes Salzburg am Haus der Natur.

Der Schutz von Vogelarten und ihren Brutstätten wird durch die EU-Vogelschutzrichtlinie sowie das Salzburger Naturschutzgesetz und die Pflanzen- und Tierartenschutz-Verordnung gewährleistet. Demnach sind Brutplätze ganzjährig geschützt – auch außerhalb der Brutzeit – und dürfen nicht beschädigt oder entfernt werden. Die Nester jagdbarer Vogelarten, geregelt im Jagdgesetz 1993, sind ebenfalls geschützt. Das bedeutet, dass bei baulichen Maßnahmen besondere Rücksichtnahme erforderlich ist.

Mauersegler und Haussperlinge sind zur Brut ausschließlich auf unsere Gebäude angewiesen und sehr brutplatztreu. Umso wichtiger ist es, dass bei Neubauten, Sanierungen oder Abbrucharbeiten Brutstätten frühzeitig erkannt und geschützt werden. Der neue Gebäudebrüter-Layer ermöglicht es Architekt:innen, Bauherr:innen, Planer:innen und allen an der Stadtentwicklung Beteiligten, die bekannten Brutplätze bereits in der Planungsphase einzusehen und zu berücksichtigen.

Vor Beginn von Bauvorhaben müssen in Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde fachgerechte Maßnahmen erarbeitet werden. Wenn ein Erhalt der Brutplätze nicht möglich ist, ist Ersatz, beispielsweise durch Nistkästen oder integrierte Niststeine, im Verhältnis von mindestens 1:2 zum ursprünglichen Brutplatzangebot im Nahbereich zu schaffen. So wird eine naturverträgliche und nachhaltige Stadtentwicklung gefördert, die den Lebensraum bedrohter Vogelarten schützt und stärkt.

„Viele Vögel sind auf unsere Häuser angewiesen, um zu brüten. Mit dem neuen Gebäudebrüter-Layer können wir ihre Nester frühzeitig erkennen und schützen – damit Mauersegler, Spatzen & Co. auch in Zukunft in Salzburg ein Zuhause haben“, sagt Planungsstadträtin Anna Schiester.

Der digitale Gebäudebrüter-Layer dient als wichtiges Planungsinstrument, ersetzt jedoch keine ornithologische Prüfung vor Ort. Eine fehlende Eintragung bedeutet nicht automatisch, dass keine Brutstätten vorhanden sind. Die Kartierungsarbeiten in Salzburg erfolgen laufend und werden weiter überprüft und ergänzt.

Weitere Informationen gibts hier:

Lapuch Laura BA