One Billion Rising: Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
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One Billion Rising: Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
Eine Milliarde erhebt sich – weltweit und in Salzburg
Am 14. Februar tanzen und demonstrieren weltweit eine Milliarde Menschen für ein gewaltfreies Leben für Frauen und Mädchen. Die Bewegung One Billion Rising wurde 2013 von Eva Ensler ins Leben gerufen und hat seither Millionen Menschen mobilisiert.
Heuer organisiert das Gewaltschutzzentrum Salzburg die Aktion in der Stadt Salzburg. Der Grund: Jede dritte Frau weltweit erlebt im Laufe ihres Lebens Gewalt. Das bedeutet, mehr als eine Milliarde Frauen und Mädchen sind betroffen – sei es durch Belästigung, Bedrohung, Unterdrückung, körperliche Gewalt oder Vergewaltigung.
Gewalt betrifft Frauen in allen Lebensbereichen
Betroffene Frauen und Mädchen sind Mütter, Töchter, Großmütter, Schwestern, Freundinnen. Sie sind Bäuerinnen, Studentinnen, Managerinnen, Reinigungskräfte, Assistentinnen, Schülerinnen, Wissenschaftlerinnen oder Sexarbeiterinnen. Gewalt kennt keine sozialen oder kulturellen Grenzen.
In vielen Ländern ist das Recht auf körperliche Selbstbestimmung für Frauen nicht gesetzlich verankert. Aber auch dort, wo es Gesetze gibt, ist Gewalt gegen Frauen oft noch tief in der Gesellschaft verankert.
One Billion Rising Salzburg 2025
Start: 14. Februar um 16 Uhr vor dem Schloss Mirabell
Ende: ca. 18 Uhr in der ARGEkultur Salzburg mit Afterparty
Stadt Salzburg setzt auf Gewaltschutz
Maßnahmen für Betroffene und Täterarbeit
„Gewalt ist in aller Form abzulehnen, sie ist ein Zeichen von Schwäche. Deswegen gibt es nicht nur Maßnahmen und Anlaufstellen für Betroffene, sondern auch für Gewalttäter. Beratung in Anspruch zu nehmen ist ein Zeichen von Stärke – bewusst die eigene Gewaltausübung zu beenden und aus dem Gewaltkreislauf auszusteigen, auch dafür machen wir uns stark“, sagt Stadträtin Andrea Brandner, ressortzuständig für Soziales und Frauen.
Die verpflichtende Beratung für Weggewiesene war dazu ein wichtiger Schritt in der Täterarbeit. Das sollte ausgebaut werden. Wir fordern von der nächsten Bundesregierung die Einführung eines Armbands oder einer Fußfessel für weggewiesene Täter. Gewaltbetroffene sollen nicht selbst verantwortlich sein, die Polizei zu rufen, wenn sich eine weggewiesene Person unerlaubt nähert“, sagt Stadträtin Brandner. Nach Spanien wurde die Fußfessel heuer erstmals im deutschen Bundesland Hessen eingesetzt.
Gewaltfreie Stadt: Salzburg setzt Initiativen um
Die Stadt Salzburg engagiert sich seit Jahren für eine gewaltfreie Stadt. Dazu wurden verschiedene Maßnahmen und Projekte ins Leben gerufen:
- StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt
Das erfolgreiche Gewaltpräventionsprojekt ist bereits in mehreren Stadtteilen etabliert: Lehen/Taxham, Salzburg-Süd, Liefering und Itzling. Demnächst folgt Aigen/Parsch als fünfte Anlaufstelle. „Wir hätten uns eine Ausweitung auf das gesamte Bundesland gewünscht, leider gibt es dazu keine konkreten Pläne des Landes“, zeigt sich Stadträtin Brandner enttäuscht.
- Kinderschutzkonzepte
Vereine und Organisationen können kostenlose Schulungen zum Thema sexualisierte Gewalt besuchen. Die Stadt unterstützt zudem bei der Entwicklung von Präventionskonzepten.
- Schulungen für Mitarbeitende
Mitarbeiter:innen der Stadt Salzburg erhalten regelmäßige De-Eskalationstrainings und Schulungen im Umgang mit Gewaltvorfällen.
- Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“
Jährlich finden im Rahmen der „16 Tage gegen Gewalt“ zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen statt, um auf das Thema aufmerksam zu machen.
- Gewaltschutzbeauftragte sorgt für Vernetzung
Die Stadt Salzburg hat mit Isabel Bojanovsky eine eigene Gewaltschutzbeauftragte. Sie vernetzt öffentliche Einrichtungen, organisiert Schulungen und entwickelt gemeinsam mit der Frauenbeauftragten der Stadt hilfreiche Materialien – darunter den „Gewaltbarometer“. Dieser ist in sieben Sprachen verfügbar und zeigt Betroffenen auf einen Blick, wo Gewalt beginnt.
- Awareness: Öffentliche Räume sicher für alle
Bei stadteigenen Festen und Veranstaltungen gibt es Awareness-Konzepte und geschulte Ansprechpersonen für Fälle von Belästigung und Übergriffen.
„Bei One Billion Rising tanzen wir für unser Recht auf Selbstbestimmung, wir feiern unsere Körper und zeigen: der öffentliche Raum und die Nacht gehört uns. Wir wollen mehr als nur Sicherheit – wir wollen uns frei und unbeschwert bewegen, wann und wie wir wollen. Denn jede Person hat das Recht auf ein Leben frei von Gewalt. Und das sind auch die anzüglichen Blicke, die sexistischen Bemerkungen und die Witzchen, über die eigentlich niemand lacht. Hier sagen wir schon deutlich NEIN und stellen uns gegen diese Kultur, denn auf ihr keimt immer mehr Gewalt“, sagt Alexandra Schmidt, Frauen- und Gleichbehandlungsbeauftragte der Stadt Salzburg.
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InfoZ